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Kommentare - - Seite 364

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • EZ-Wasser = Schwachsinn

    27.10.2017, Felix Grad
    @rap:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Hexagonal_water
    "Hexagonal water is a term used in a marketing scam"

    @Carsten
    "Welche theoretische Stoffe liegen im Periodensystem eigentlich zwischen Wasser und Helium ??"
    Zwischen WasserSTOFF und Helium gibt es kein Element.
    Wasserstoff: ein Proton, Helium: zwei Protonen.

    Gruß, Felix
  • @ 25.10.2017, Jens Heinke

    27.10.2017, WolfgangL.
    Sehr geehrter Herr Heinke,

    Kernproblem der erneuerbaren Energien ist nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern fehlende Fairnes auf dem Markt.

    Die Stromkosten an der Börse spiegeln nicht die realen Stromkosten wieder. So lange indirekte (sozialisierte) Kosten nicht in ausreichendem Maße in den Preis einfließen, kann diese Preisfairness auch nicht hergestellt werden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten#Externe_Kosten

    Der Staat unterstützt z.B. Kohlekraftwerke und den Abbau der Kohle immer noch wirtschaftlich. Darüber hinaus gibt es keine wirksame Steuer auf den Ausstoß klimaschädlicher Gase oder giftiger Feinstaubpartikel. Gesundheits- und Umweltkosten von Atomkraft brauchen wir nicht mehr zu diskutieren. Der Zug ist zu Recht abgefahren.

    Erneuerbare Energien wie zum Beispiel Windkraft sind auch Heute schon technisch weit genug, dass sie bei einem Ausschreibungswert von ca. 6 ct /kWh Strom produzieren können. Die indirekten Kosten sind zumindest laut Wikipedia sehr gering.
    Die nächste Generation von WEA mit Rotordurchmessern von 150 m und mehr sind bereits in der Entwicklung und werden in 2 Jahren errichtet werden können. Diese werden auch für 4 ct /kWh Strom produzieren können.

    Durch höhere Türme wird die Energiegewinnung immer gleichmäßiger, da in höheren Luftschichten der Wind gleichförmiger strömt. Mittlerweile werden Türme mit 164 m Nabenhöhe gebaut. In ein bis 2 Jahren ist aber auch schon mit 170-180 m NH zu rechnen.

    Sollte also die Bundesregierung den Produzenten von Strom auch die indirekten Kosten in Form von Steuern aufbürden, würde sich die Wirtschaftlichkeit von Solar und Windstrom ganz anders darstellen. Dann wären diese Energieformen relativ gesehen sogar so günstig, dass Heute noch teure und schlecht ausgelastete P2G Anlagen betrieben werden können. Diese wiederum könnten über das Gasnetz und Gaskraftwerke den nötigen Puffer für die Volatilität der Erneuerbaren bereitstellen.

    Da auch bei den erneuerbaren Energien über Skaleneffekte und Innovationen unglaubliche Effizienzsteigerungen möglich waren (vergleiche Kosten der kWh vor 30 Jahren und Heute), zweifel ich nicht daran, dass dies über Kurz oder Lang auch bei diesen P2G Anlagen passieren wird.

    Entgegen den Behauptungen der Klimawandelleugner und Gegner der Erneuerbaren Energien wird es nie Tage geben, an denen nicht irgendwo in Deutschland die Sonne scheint oder Wind weht (z.B. weht Nachts im Schnitt mehr Wind als Tags über).
    Somit ist es auch nicht nötig eine parallele Grundlast vorzuhalten.

    Und je größer dieses Netz der erneuerbaren Energien wird (z.B. Europaweit) desto stabiler wird die Stromproduktion.
  • Definition von Validität?

    27.10.2017, tobmat2
    Sehr geehrter Herr Lingenhöhl,

    halten sie es für wahrscheinlich, das ca. 53% der gesamten Insekten-Biomasse in Deutschland innerhalb von nur 2 Jahren verschwunden ist, so wie es die Studie darlegt?

    Das es einen starken Rückgang gibt ist unbestritten. Nur ein so starker Rückgang in so kurzer Zeit halte ich für sehr unwahrscheinlich. Über einen längeren Zeitabschnitt ja, aber nicht in so kurzer Zeit, ohne dass es dafür benennbare Gründe gibt.
    Die Vermutung ist daher, das etwas an der Methodik nicht passt.

    " Und sie ist die beste, die es dazu momentan gibt."
    Das die Studienlage schlecht ist, ist kein Argument für die Validität der Ergebnisse.

    " Im Gegensatz dazu sehe ich nicht, wer hinter dem verlinkten Artikel steht - Autoren sind ja nicht genannt."
    Das grenzt schon stark an ein argumentum ad personam. Ist es wirklich wichtig von wem ein Argument kommt?
    Der verlinkte Artikel enthält mehrere Argumente, die sich klar auf die Daten der Studie stützen. Da ihnen diese ja auch vorliegen, wundert es mich dass Sie zu einem argumentum ad personam greifen.

    Das wir vor einem gravierenden Problem stehen ist mir bewusst. Nur mit Katstrophenszearien, die offensichtlich auf einer zweifelhaften Methodik / Statistik beruhen, Panikmache zu betreiben, erweist der Sache einen Bärendienst.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr tobmat,

    was die Validität der Analyse anbelangt, verweise ich nochmals auf diese Seite:

    https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/rueckgang-der-insektenbiomasse-um-ueber-75-prozent/

    Zitat 1: „Die Methodik der Erfassung und Auswertung der Biomasse und die Analyse des Trends ist durchaus in Ordnung. Dafür spricht auch, dass das Journal ‚PLoSONE’ besonderen Wert auf die Qualität der Methodik legt. Obwohl die Daten ursprünglich mit einem anderen Anliegen erhoben wurden, haben die Autoren daraus für das aktuelle Anliegen das Beste gemacht. Da der Vergleich sich auch stark auf die Standorte stützt, die mehrfach erfasst wurden, und diese, wie die Gesamtheit aller Erfassungen, einen sehr ähnlichen Rückgang zeigten, halte ich den Vergleich der Biomasse über die Zeit der Messung hinweg für durchaus zulässig.“

    Zitat 2: „Die Tatsache, dass an vielen Probestellen nur einmal Proben genommen wurden, spielt für die Validität der Daten keine Rolle. Dies zeigt eine Teilanalyse der 26 Probestellen – ebenfalls schon eine hohe Zahl – mit mehrfacher Probennahme. Sie kommt zum selben Ergebnis wie die Hauptanalyse mit allen Probestellen.“

    Das gilt offensichtlich trotz gewisser Schwächen. Zitat 3: „In der Studie wurden allerdings die meisten Standorte nicht wiederholt beprobt und die Autoren haben das suboptimale Versuchsdesign mit entsprechenden statistischen Modellen ausgleichen müssen und offen diskutiert.“

    Dazu kommt, dass PLoS One im Peer Review auch die Methodik einem kritischen Blick unterzieht.


    Natürlich verläuft der Rückgang der Insektenpopulation nicht kontinuierlich linear, sondern mit Ausschlägen nach unten und oben - so wie die Erderwärmung nicht kontinuierlich linear verläuft. Die gerade Linie in Abbildung 2 der Studie stellt den Trend dar. Der tatsächliche Verlauf wird durch die andere Linie dargestellt. In Gunstjahren kann die vorhandene Population also nochmal einen Schub erhalten, wie dies z.B. nach 2010 der Fall war, nachdem kurz zuvor ein absoluter Tiefpunkt erreicht war. Hätten die Forscher dieses Jahr als Bezug genommen, wäre der langfristige Rückgang noch stärker ausgefallen. Die oben erwähnte Diskrepanz ließe sich also auch umdrehen. Es kommt daher auf den langfristigen Trend über die Jahrzehnte an.

    Was das "argumentum ad personam" anbelangt: Ja, ich möchte wissen, von wem derartige Kritik kommt. Ob diese Person sich tatsächlich mit ökologischer Forschung auskennt oder nicht. Im Zweifel verlasse ich mich daher lieber auf die Expertise der im Link angegebenen Forscher und der Peer-Reviewer (und meine eigene naturwissenschaftliche).

    Erstaunlicherweise hauen viele Personen (Sie nicht, aber andere) Beschimpfungen gegen die besagten Wissenschaftler in ihren Zuschriften heraus, die sich auf den Sciencefiles-Artikel beziehen. Das gibt einem schon zu denken.

    Wie im Artikel (und in der PLoS-Studie) gibt es auch keine einseitigen "Schuldzuweisungen" an die Landwirtschaft. Der Insektenrückgang - der auch durch andere Daten belegt ist - geht auf mehrere Faktoren zurück, unter denen die Landwirtschaft ein wichtiger, aber nicht der einzige große ist.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de


  • Entgastes Wasser?

    26.10.2017, Otto Albrecht
    Hat mal jemand das Experiment mit entgastem Wasser gemacht?
    Kaltes Wasser enthaelt mehr geloeste Gase als heisses. Wenn das Wasser nun gefriert bilden sich Gasblasen, die als Isolierung wirken. Bei heissem Wasser, als Ausgangsmaterial, gibt es weniger isolierende Gasblasen.
    Das kann man sehen wenn man klare Eiswuerfel machen will - startet man mit gekochtem Wasser werden die Eiswuerfel glasklar, sonst nicht.
  • Kritische Prüfung der Studie???

    26.10.2017, tobmat
    Der Beitrag lässt mich sehr enttäuscht von Spektrum zurück. Ich hätte erwartet das man sich wenigstens mal das Datenmaterial der Studie anschaut, bevor man jemanden eine solche Bühne bietet.

    Hier eine kritischer Beitrag dazu.

    https://sciencefiles.org/2017/10/19/das-grose-insektensterben-oder-doch-nicht/

    Am bezeichnensten ist der Befund das laut den Daten der Studie über 53% der Insektenbiomasse in den Jahren zwischen 2014 und 2016 verschwunden sein müsste. In den Jahren 1989 - 2014 beträgt der Rückgang laut den Daten der Studie nur 22,8%. Kommt das wirklich niemandem spanisch vor?

    Ich zitiere mal das Fazit:
    "Die Dramatik der Studie von Hallmann et al. besteht nun weniger in dem angeblichen Rückgang von 75% als darin, dass die Annahmen, die gemacht wurden, um diese 75% zu errechnen, eher windig zu nennen sind und darin, dass man auf Grundlage der Daten von Hallmann et al. doch viel Bereitschaft mitbringen muss, über schiefe und fehlende Verteilungen und Probleme der Auswahl hinweg zu sehen, um zu dem Ergebnis zu kommen, das Hallmann et al. popularisieren"
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr tobmat,

    selbstverständlich habe ich in die Studie geblickt - und bin wie ziemlich viele Biologen der Meinung, dass die Arbeit wie die Methodik ziemlich valide sind. Und sie ist die beste, die es dazu momentan gibt. Im Gegensatz dazu sehe ich nicht, wer hinter dem verlinkten Artikel steht - Autoren sind ja nicht genannt.

    Darüber hinaus ist diese Studie nur eines unter sehr vielen Indizien, die dafür sprechen, dass die Zahl der Insekten in den letzten Jahren massiv zurückgegangen ist. Links dazu finden Sie in diesem wie auch in anderen Artikeln zum Thema auf unseren Seiten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de

  • @3 Solarfolien sind das Problem

    26.10.2017, tobmat
    Solarfolien sind durchaus das Problem. Was hier gar nicht betrachtet wird ist die Wirtschaftlichkeit. Der Wirkungsgrad ist klein (die 5% sind mit Sciherheit Laborbedingungen) aber die Anschaffungskosten im Vergleich enorm hoch.

    Wir haben längsrt serienreife PV-Module die auf Wirkungsgrade >30% kommen. Die sind nur entweder deutlich zu teuer, oder haben andere gravierende Nachteile
  • Habitablen Zone

    26.10.2017, Piero Grumelli
    Müssten sich weiter entfernte Planeten sich dadurch nicht wieder in der habitablen Zone befinden, im dem sie sich durch die Induktionsheizung auf eine angenehme Temperatur aufwärmen?

    Vielleicht sind bei TRAPPIST-1 nicht die näheren, sondern die ursprünglich zu kalt vermutete Planeten jene, die Leben hervorgebracht haben könnten? Wäre sogar "besser", in dem sich diese durch die weitere Distanz in "sicherem" Abstand zu ihrer Sonne befinden und so den erhöhten Aktivitäten des Sterns nicht so stark ausgesetzt sind.

  • Periodensystem

    25.10.2017, Carsten
    Welche theoretische Stoffe liegen im Periodensystem eigentlich zwischen Wasser und Helium ?? Vielleicht liegt es ja daran ...
  • Ökologische Nachhaltigkeit im Außen beginnt bei der Eigenverantwortung

    25.10.2017, Daniel G-K
    Als langjähriger Naturliebhaber ist mir das rasante Insektensterben schon vor einigen Jahren aufgefallen, denn egal ob beim Sparziergang im Wald oder gar beim Sitzen in meinem eigenen Garten - gewisse Nützlinge wie Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge und Co. sind nicht mehr so zahlreich vorhanden wie noch vor einigen Jahrzenten.

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass u. a. nicht nur die Landwirtschaft dieses verstärkte Insekten-Sterben zu verschulden hat, sondern vielmehr der Endverbraucher; also wir Menschen, denn wir sind es, die immer unbewusster konsumieren und somit der Landwirtschaft einen Spielraum bieten, der sich durch immer größere Produktionsmengen und die damit verbundenen landwirtschaftlichen Intensivierungsprozesse immer weiter vergrößert und somit die ökologische Nachhaltigkeit weitgehend zerstört.

    Naturschutz - und damit sind selbstverständlich auch Tiere gemeint, beginnt deshalb bei jedem Menschen selbst. Es würde z. B. keine Massentierhaltung geben, wenn Menschen wesentlich seltener Fleisch konsumieren würden bzw. dieses - wenn überhaupt - aus Qualitätsschlachtereien erwerben würden.

    Jeder Mensch kann etwas tuen, wenn er wieder lernt, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und die beginnt meines Erachtens im Kontext des Insektensterbens im eigenen Garten, insofern dieser vorhanden sein sollte.

    Das Anpflanzen von bestimmten, naturbelassenen Pflanzen, welche Insekten wertolle Nahrung bieten sowie der Verzicht Pestizide - wie Sie bereits in Ihrem Artikel erwähnt haben - wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber vor allem auch das Anbringen spezifischer Insektenhotel´s/Nisthilfen, welche es günstig offline wie auch online zu erwerben gibt, so z. B. hier: https://insektus.org trägt maßgeblich dazu bei, dem Verlust von wertvollen Nützlingen entgegenzuwirken.

    Würde sich jeder zweite hier in Deutschland mit einem eigenen Garten oder einer größeren Terasse mit anliegender Gründfläche daran halten, wäre schon zu einem großen Teil dafür gesorgt, dass sich das Insektensterben zumindest deutlich verringern würde.
  • PS

    25.10.2017, rap
    Infos im genannten Buch ab Seite 311, Kapitel 17: "Man kann sich auch für Eis erwärmen"...
  • Wasser gefriert primär

    25.10.2017, rap
    wenn sich vorhandene freie Protonen.. zwischen die hexagonalen Ebenen des "EZ-Wassers" (-> "exclusion zone") schieben können...
    Hat nur bedingt mit der Temperatur zu tun.
    Völlig klar (und völlig wissenschaftlich) erklärt in "Wasser: viel mehr als H2O" von Gerald Pollack.

    Die EZ-Zone (die "4. Phase des Wassers", -> H3O2, hat andere physikalische Eigenschaften und ist stark negativ geladen) unterscheidet sich von Eis nur durch die dazwischenliegenden Protonen.
    Die das Ganze dann eben fix/unflüssig.. machen.
    Incl. hexagonaler Strukturen.
  • Bereits 2013 ähnlich alter Baum aus Deutschland beschrieben

    25.10.2017, N. Riedel
    Ein "ältester" Baum aus der Gattung Calamophyton wurde bereits 2013 beschrieben. Der Fund stammt aus einem Steinbruch in Lindlar im Bergischen Land (NRW) und ist ebenfalls auf ein ungefähres Alter von 390 Mio. Jahren datiert.
    Die Veröffentlichung ist zu finden unter DOI: 10.1086/669913
  • Scheinbar oder anscheinend?

    25.10.2017, The Duden
    "offenbarten die Wissenschaftler scheinbar einen Zusammenhang"

    Eine Pest, dieses andauernde "scheinbar" für "anscheinend". Und noch dazu bei einem solchen Text, bei dem es auf die genaue Bedeutung ankommt.
  • Verständnisfrage

    25.10.2017, Udo
    Ich habe jetzt auch lange darüber nachgedacht, ob eine Vertiefung im Geoid (Meeresoberfläche) nun eine Erhöhung oder eine Verringerung der Schwerkraft zur Folge haben muss (auf dem Geoid selbst an dieser Stelle). Die erste Überlegung ist: Wenn die Wegstrecke vom Erdmittelpunkt bis zum Geoid kürzer ist, muss auf der Strecke die Schwerkraft etwas größer sein, um wieder auf die gleiche Arbeit zu kommen. Denn so ist ja der Geoid definiert: Punkte gleichen Schwerepotentials (nicht gleicher Schwerebeschleunigung!). Bei den großen Abweichungen, Abplattung der Pole, ist dies auch der Fall. An den Polen ist die Schwerkraft größer wie am Äquator.
    Nun ist die Größe der Schwerkraft entlang der Strecke Mittelpunkt-Geoid sicherlich nicht gleichmäßig, sondern hängt von der Masseverteilung innerhalb der Erde ab. So kann es auch vorkommen, dass an der Oberfläche eines Geoid-Tals die Schwerkraft wieder geringer ist wie an anderen Stellen nebenan.
  • Weitgehend falsche Diagnose!

    25.10.2017, Ludwig Briehl
    Die Hauptursache für den Insektenschwund ist das Sterben der kleinen Bauernhöfe und die immer mehr um sich greifende Technik der Silagegewinnung, anstatt normales Grünfutter und Heu zu ernten. Als ich noch ein Kind war, waren in unserem 500-Seelen Dorf 5 Bauernhöfe mit offenen "Mistkauten" am Stall. In jedem Stall hingen Schwalbennester. Meine Mutter musste im Sommer täglich den klebrigen Fliegenfänger, der an der Decke hing, wechseln, damit in der Küche einigermaßen Ruhe war. Und das alles, obwohl wesentlich unkritischer mit Pestiziden umgegangen wurde als heutzutage. Wenn ich heute meine Mutter besuche, sie ist 97 Jahre alt, ist in Küche und Wohnzimmer keine Fliege mehr zu sehen, denn im ganzen Dorf gibt es keine Bauern und damit keine Misthaufen, keine Fliegen und keine Schwalbennester mehr. Die Wiesen blieben früher länger stehen, sodass Blumen blühen konnten, als Nährboden für Fliegen, Mücken und Hummeln. Diese wieder waren Nahrung für viele Singvögel, die in Hecken brüten konnten. Heutzutage wird alles zu Silage gemacht, was größer als 20 Zentimeter wächst. So werden die Wiesen abgeerntet, bevor sie richtig zum Blühen kommen. Nahrung für Insekten und Vögel fällt somit weg. So sind es nicht Pestizide oder Insektizide, die den Tieren den Garaus machen, sondern die verändert Art der Landwirtschaft an sich.
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