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Kommentare - - Seite 1026

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Sehr gut komprimierter, historisch korrekter Beitrag!

    24.12.2008, Dietrich Hahn, München.
    Ein besonderes Lob Ihrer Autorin Vera Spillner! Ihr Artikel "70 Jahre Kernspaltung" hebt sich wohltuend von dem zum Teil haarsträubenden Unsinn ab, den man zur Zeit wieder in den Blättern und im Internet lesen muss. Frau Spillners Beitrag ist historisch einwandfrei, objektiv und vorurteilslos. Man spürt sofort, dass die Autorin die Primärquellen wirklich gelesen hat und sich in der Materie auskennt - im Gegensatz zu vielen wenig kenntnisreichen Journalisten oder sogenannten
    "Historikern", die vornehmlich voneinander abschreiben und dadurch Voreingenommenheiten und zum Teil abstruse persönliche Meinungen multiplizieren. -

    Otto Hahn und Lise Meitner hätten Frau Spillner ihre Anerkennung für diese Arbeit ausgesprochen, da bin ich mir ganz sicher. Ich möchte dies hier ausdrücklich betonen.

    gez. Dietrich Hahn - Publizist (Enkel von Otto Hahn und
    Patensohn von Lise Meitner).
  • Alles andere als emissionsfrei

    23.12.2008, Marcel Hänggi, Journalist und Buchautor, Zürich
    Masdar ist zweifellos ein interessantes Projekt. Emissionsfrei wird die Stadt aber nicht sein, denn sie soll durch den so genannten Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls finanziert werden. Dafür werden die eingesparten Treibhausgas-Emissionen zertifiziert; diese Certified Emissions Reductions können verkauft werden und berechtigen den Käufer, dieselbe Menge Treibhausgas zu emittieren. Um die Reduktionsleistung zu berechnen, wird geschätzt, wie viel eine "normale" Stadt in derselben Region emittieren würde. Im Falle von Masdar wird das sehr viel sein, weil die Emirate der Staat mit den weltweit zweithöchsten Pro-Kopf-Emissionen sind. Die (hypothetisch) eingesparten Emissionen Masdars werden also anderswo auf der Welt (tatsächlich) freigesetzt. Weil die CDM-Methodologie Emissionsreduktionen systematisch zu hoch bewertet (da so genannte Reboundeffekte ignoriert werden), werden unter dem Strich sogar mehr Gase emittiert als eingespart.
    Dasselbe gilt für Dongtan, wobei freilich die chinesischen Pro-Kopf-Emissionen viel tiefer liegen.
  • Unsinn

    21.12.2008, Stefan Mischia,München
    Der Muttermilch schadet die Wärme im Nest weniger als manche Erklärungsversuche der Wissenschaft den Laien.
    Ein zu warmes Nest würde durch Transpiration bei den Jungtieren zur Dehydration führen.
  • Es liegt an uns

    19.12.2008, Dr.J.Götz
    Bemerkenswerte Entdeckung
    Die Entdeckung der Kernspaltung ist in meinen Augen wirklich eine der herausragenden Entdeckungen der menschlichen Entwicklung. Sie ist für mich ein Beweis, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, die uns umgebende Welt zu analysieren, die innewohnenden Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und anzuwenden - zum Nutzen oder Schaden.
    Man muss die Kernenergie aber nicht verteufeln und auf ihre Nutzung verzichten, weil sie auch zum Schaden eingesetzt werden könnte. Sehr viele menschliche Entdeckungen können sowohl als auch eingesetzt werden, denken wir z.B. an den Transistor: Computer - Steuerung von Waffen.
    Es liegt an uns Menschen selbst, was wir damit machen.
    Die Kernspaltung kann uns ganz entscheidend helfen, unsere Energie- und Klimaprobleme zu lösen: mit ihr sind wir in der Lage, wesentliche Anteile an der Energieversorgung sicherzustellen. Und zwar so lange, bis in einigen Jahrzehnten die Kernfusion dies Aufgabe übernehmen kann.
    Ich bedaure, dass in der Darstellung von spektrumdirekt dies nicht adäquat dargestellt wird. Die Nutzung der Kernenergie ist auf der Grundlage von 12000 Reaktorberiebsjahren als sicher und verantwortbar einzuschätzen. Und die immer wieder als ungelöst dargestellte Entsorgungsfrage ist in Wirklichkeit eine ungelöste politische Frage, weil der sichere Abschluss der radioaktiven Abfälle von der Biosphäre in tiefen geologischen Formationen machbar und unter Strahlenschutzgesichtspunkten sicher ist.


  • Laufband für Elefanten

    16.12.2008, Eberhard Luedecke Meckenbeuren
    Ich denke, das frühe Ableben der Elefanten hat auch was mit ihrer geringen Bewegungsmöglichkeit zu tun. Ich würde versuchen, den Elefanten ein Laufband entsprechender Größe anzubieten, damit sie mehr Möglichkeit haben, sich ausreichend zu bewegen.
  • Befangenheit und Kritik

    16.12.2008, Dr.-Ing. Adalbert Rabich, Dülmen
    Es wird beklagt, dass die Vergangenheit nicht richtig erforscht wird und dass mehr oder weniger gedankenlos das geistig übernommen wird, was einige andere (Elite) vorgeben. Da rührt der Autor an ein Kernproblem unserer Bildung: die Kritikfähigkeit und das Zulassen von Kritik. Stattdessen wird Meinungsherrschaft betrieben. Wir wissen tatsächlich über vieles wenig und füllen die Wissenslücken mit Thesen oder Annahmen, wobei ich an die realen Geldmengen in Größe, Parkplatz und Vermehrung denke oder an das Klima, wo die paläoklimatischen Verhältnisse in die von Politikern vertretene Ansicht eingepasst werden.
    Kritik ist die Voraussetzung für Fortschritt, Killerphraseologie ihr Untergang. Korrekte Datenanalysen sind so lange dürftig, solange man nicht willens ist, sie auch korrekt zu verwenden. Kontrolle im Finanzwesen kann nur funktionieren, wenn eine Informationsanalyse vorliegt usw.
    Ich hoffe, unsere Bildungspolitik trägt doch eines Tages diesem Mangel Rechnung.
  • Erdkundeunterricht und Geowissenschaften - Einheit in Zwietr

    14.12.2008, Dr. Frank-Michael Czapek, 30916 Isernhagen
    Leserbrief zum Beitrag von Prof. Dr. W. Jacoby: Dynamische Erde: Unser gefährdeter Lebensraum.- In: Spektrum der Wissenschaft, 11/2008, p. 104 – 113 und die sich daran anschließende Leserbriefdiskussion in spektrum online.

    Erdkundeunterricht und Geowissenschaften – Einheit in Zwietracht ?

    Zugestanden, Prof. Dr. Jacoby möchte provozieren, – und - ebenfalls zugestanden - er tut dies in der guten Absicht, den Blick auf die schulische Bedeutung der Geowissenschaften lenken zu wollen. Allein, die Sache kann nicht nur mit Verständnis betrachtet werden.
    Aus schulischer Sicht ist es ein immer mal wieder auftretendes Ärgernis, wenn Wissenschaft meint, in der Schule vertreten sein zu müssen. Schule, zumal das Gymnasium, arbeitet zwar in der Zielrichtung einer Wissenschaftspropädeutik, die Fächer im Kanon des schulischen Angebotes jedoch als Miniatur einer Wissenschaft anzusehen, ist fatal einfach gestrickt. Nicht nur das. Ansinnen dieser Art lösen leider immer wieder unnötige Scharmützel auf Nebenkriegsschauplätzen aus, wenn der Pointierung wegen dieser martialische Vergleich erlaubt sei.
    Als vor Jahren ekelhafte Übergriffe auf Mitbürger vietnamesischer Herkunft zu beklagen waren, gab es die Forderung nach einem Fach Völkerkunde. Als vor einiger Zeit eine der gleichermaßen unzähligen wie unseligen Quizsendungen offenbarten, dass kein Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie auszumachen sei, rief dies die Zunft auf den Plan, und das Schulfach Astronomie wurde bundesweit reklamiert. (Bis dato ist es tatsächlich im sächsischen Lehrplan verankert, wird künftig aber wohl für entbehrlich gehalten!). Unser föderatives System bringt es tatsächlich mit sich, dass länderweise recht eigentümliche Schulfachkonstellationen anzutreffen sind. So ist auf Betreiben der Wirtschaft in einigen Ländern das Schulfach Wirtschaft eingerichtet worden, hier und da mit dem Fach Politik verknüpft. All dies ist aber nicht wirklich Ausdruck von reflektierter Bildungssicht, sondern eher von Opportunismus und lobbyistischer Befriedigung. Eines steht dabei fest: Wo immer Auswüchse dieser Art greifen, geht es zu Lasten anderer Fächer, bis man erkennt, dass der wohlbedachte Schulkanon keine beliebige Spielwiese von Interessenpolitik sein darf. Statt Durchdringungstiefe im Lernen stellt sich ein Flickenteppich der Beliebigkeit ein. Das Schulfach Erdkunde/Geographie kommt dabei stets unter die Räder. Immer noch im falschen Ruf stehend, ein leichtes, unintellektuelles Fach zu sein, greifen Bildungspolitiker gerne in die Trickkiste der Fachkürzung oder gar der Verdrängung.
    Man stelle sich vor, eine jede Wissenschaft wolle in der Schule vertreten sein… Zugleich beklagt die Öffentlichkeit die angebliche Unmenschlichkeit der allgemeinbildenden Schule, die im Zuge von G8 mehr denn je Paukschule sei. Tatsächlich müssen unsere Oberstufenschüler nicht selten mit einer 36-Stunden-Woche leben, Vor- und Nachbereitung nicht mitgerechnet. Da krümmt sich manch gewerkschaftlich organisierter Arbeitnehmer …
    Immer mehr Forderung nach Unterricht auf der einen Seite, immer mehr Forderung nach Entrümpelung der Lehrpläne auf der anderen…
    Natürlich hat Prof. Dr. Jacoby Recht, wenn er beklagt, unsere Jugend erführe zu wenig von geowissenschaftlichen Inhalten. So betrachtet, erfahren sie aber auch zu wenig von medizinischen Belangen, von rechtlichen, von technischen usf. All diese sind mehr oder weniger in den gängigen Unterrichtsfächern „mit vertreten“. Das kann auch gar nicht anders sein, denn es ist bei aller Bekräftigung des inhaltlichen Ansatzes nicht Aufgabe von Schule, Disziplinen abzuarbeiten. Schulfächer sind allesamt Integrationsfächer. Dies gilt sogar für das konkordatsgeschützte Fach Religion. Und - die Integrationspotenziale müssen gestärkt werden. Ingrid Hemmer hat in ihrem Leserbrief aus Sicht der Geographie dazu schon Entscheidendes angemerkt. Ergänzt und bekräftigt sei hier: Kompetenzorientierung auf der Grundlage von Bildungsstandards steht im Vordergrund. Lernen zu lernen, und dies an fachlichen Gegenständen, ist ein zentrales Gebot von Schule. Dies setzt in erster Linie didaktische Fundamente voraus, nicht aber fachwissenschaftliche, so sehr der Fachlehrer auch ein kompetenter Fach-Vertreter sein muss. Um es aber nochmals zu betonen: Der Erdkundeunterricht ist keine verkleinerte Ausgabe der Wissenschaft Geographie. Wohl aber muss es der Erdkundeunterricht leisten, unseren Lernenden eine fundierte Weltsicht und Einblicke in zentrale Aspekte unserer Erde zu geben. Dies schließt mehr ein als „nur“ geographische Bezüge. Ein Blick in einen jeden Länderlehrplan zeigt, wie geschickt und gut abgestimmt dieses schwierige Unterfangen von unserem Fach mit max. 1,5 Schulstunden in der Woche eingelöst wird. Hierzu brauchen wir jegliche Unterstützung, nicht aber Relativierung oder gar Gegenwind !
    Alles, was uns in dieser Situation Konkurrenz macht, selbst wohlmeinend, ist realitätsfremd und letztlich kontraproduktiv.


    Dr. Frank-Michael Czapek
    Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schulgeographen e.V. (VDSG)
  • Danke für den Kommentar

    10.12.2008, Ilse Raetsch, München
    Viel möchte ich Ihrem Kommentar "Hirndoping für alle!" gar nicht hinzufügen, sondern Ihnen danken und noch zwei Aspekte hinzufügen: Selbst wenn die Medikamente nicht im klassischen Sinn abhängig machen, werden sie eine enorme psychische Abhängigkeit bewirken. Wer wird sich noch getrauen, ohne seinen Stoff in eine knifflige Situation zu gehen?
    Das andere: Wir leben in einer Zeit der rasanten Beschleunigung. Das Argument, dass wir alle einen unnatürlichen Lebensstil pflegen, ist sicher richtig. Allerdings kann es kein Argument dafür sein, alles noch stärker zu beschleunigen. Unsere natürlichen Grundlagen, sprich die Erde, kommen schon jetzt nicht mehr mit. Muße könnte ein Mittel sein, zur Besinnung zu kommen - ganz persönlich gesehen, aber auch politisch. Für Muße scheinen aber die Pillen gerade nicht gedacht zu sein.
  • Besser Ethik-Doping als Hirn-Doping!

    10.12.2008, Christine Behrendt, Hannover
    Vielen Dank für diesen Kommentar. Das trifft es genau - die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sollten sich den menschlichen Gegebenheiten wieder mehr annähern, anstatt die Menschen künstlich "aufzumotzen" - mit noch unbekannten Risiken und Nebenwirkungen! Wenn der "wissenschaftliche" Kommentar wenigstens den Anschein der kritischen Auseinandersetzung mit den Gegenargumenten gegeben hätte, wäre der Beigeschmack nicht so bitter. So bleibt nur der Eindruck, dass die wirtschaftlichen Interessen auch in der Medizin an erster Stelle stehen.
  • Hirndoping

    09.12.2008, rd.bischoff@tele2.at32110
    Bravo, Tanja
  • Denkhilfen

    09.12.2008, Fritz Kronberg, Rondeshagen
    Ach ja, die bösen Pharmafirmen, die ihre Forschung ja sicher auch ohne irgendwelche Einnahmen finanzieren könnten. Auch die Produktion der noch nicht einmal von Frau Krämer abgelehnten sonstigen Medikamente finanziert sich natürlich von selbst, weshalb sie ja auch kostenlos abgegeben werden müssen. Komischerweise wird der Kaffee zum Wachhalten nicht abgelehnt, wohl weil Frau Krämer nicht weiß, dass der in ihrem Sinne ein Hirndoping darstellt. Vielleicht auch, weil er nicht von Pharmafirmen produziert wird, sondern von armen Bauern in der "Dritten Welt". Natürlich muss auch wieder die 2-Klassengesellschaft herhalten, die immer bemüht wird, wenn jemandem aus der linken Ecke irgendetwas nicht passt. Auch die üblichen Verdächtigungen aus dieser Ecke, die Autoren könnten wider besseres Wissen einen Gefälligkeitsartikel geschrieben haben, fehlen nicht. Wieso fällt Frau Krämer in diesem Zusammenhang beispielsweise nicht auf, dass etwa der so hoch für das Eintreten gegen staatliche Überwachungen eintretende Herr Hirsch Anwalt ist und somit ein vitales Interesse daran hat, dass eventueller krimineller Klientel nicht allzu viel zweifelsfrei nachgewiesen werden kann? Unfair? Das sollte sich Frau Krämer im Hinblick auf ihre eigene Argumentation einmal fragen. Das einzige sinnvolle Argument in Frau Krämers Artikel ist die mögliche Wirkungslosigkeit der Präparate.
    Dem schenkt sie aber selbst nicht viel Beachtung, wohl weil das ihre politisch motivierte Philippika auf ein wenigstens teilweise sachliches Fundament stellen könnte.
  • Spiel mit vielen Unbekannten

    09.12.2008, Susanne Schoofs, Maintal
    Dabei wurde in diesem KLASSE-Kommentar die Sache mit den "Neben"wirkungen - seien sie nun akut oder langfristig, häufig oder selten, direkt oder indirekt, bekannt oder unbekannt, harmlos oder tödlich - ja noch gar nicht zur Genüge erörtert!

    Das große Pharma-Spiel mit den vielen Unbekannten!
    Ist es doch so, dass z.B. zugelassene Psychopharmaka (für Kranke) in ihrer genauen Wirkung oft genug nicht wirklich verstanden sind.

    Ich wäre mir zu schade, um als gutgläubiges Versuchskaninchen der Pillenindustrie mich zur Verfügung zu stellen - in einer A-SOZIALEN Marktwirtschaft, in der auf die mehr oder weniger gründlichen oder möglicherweise gefälschten Untersuchungen der Pharmaindustrie und ihrer Kooperationspartner an den Universitäten
    m.E. grundsätzlich kein Verlass (mehr) ist.

    Und einem unausgeschlafenen, aufgeputschten Chirurgen im 24 Stunden-Dienst wollte ich auch nicht als OP-Kandidatin begegnen.

    Sind die bereitwilligen Pharmaschlucker mit ihrem grenzenlosen und unbedingten Vertrauen schon jetzt gedopt mit Oxytocin?
  • Überschuss an Denkleistung

    09.12.2008, Hans Tappeiner, Südtirol
    Ich glaube kaum, dass die Welt einen Mangel an Denkleistung hat. Wohl eher schon lange einen Überschuss. Und was macht dieser Überschuss? Er kennt kein natürliches, kein notwendiges Genug und ist schon längst gezwungen halb- bis vollkriminell zu werden, um all den Denkenden eine Lebensgrundlage zu bieten - die Finanz- und Wirtschaftswelt lässt grüßen.
    Wissen an sich und für sich ist nutz- und sinnlos, wenn es nicht die sinnvolle Tat zur Folge hat.
    Nur was ist sinnvoll?
    Wenn doch diese Pille die Antwort darauf gäbe!
    Aber ich glaube: wird sie nicht.
    Denn sonst müsste die dümmste Biomasse namens Mensch erkennen, dass sie schon lange weit mehr getriebene als treibende Kraft in den von ihr geschaffenen Systemen ist und von ihnen auf die plumpeste Weise missbraucht wird.
    Die Systeme sagen schon lange nicht nur was zu denken ist, sondern auch wieviel davon (Bildungswesen). Die Folge sind teure Kopffüßler, für die es schon längst zu wenig "Wertschöpfung" gibt, um sie zu finanzieren.
    Diese Blindheit sollte wohl eher zu denken geben.
  • "entgegen bisheriger Annahmen"?

    06.12.2008, Susanne Schoofs, Maintal
    Ich zitiere aus dem angesichts der Brisanz des Themas etwas zu kurzen Kurzartikels:

    "Die Erreger schwammartiger Gehirnkrankheiten wie BSE und Scrapie finden sich entgegen bisheriger Annahmen auch im Fettgewebe. Das haben US-Forscher zumindest bei Labormäusen beobachtet, Studien an Rindern und Schafen stehen noch aus."

    Ist das "entgegen bisheriger Annahmen" nur etwas salopp formuliert oder gibt der Wortlaut die Tatsachen wieder?

    Man hat also nur "angenommen" und "geglaubt" und bislang nicht konkret untersucht, ob BSE-Erreger bevorzugt in ("reinem") Fettgewebe sitzen?

    Heißt das, dass in mehr als einem Jahrzehnt BSE-Forschung nie systematisch alle von der Bevölkerung genossenen Teile gezielt und isoliert untersucht worden sind?

    Zum ersten Mal Fettgewebe gezielt untersucht? Ich kann es nicht glauben!
    Wie ungründlich geht man eigentlich vor bei einem für die Volksgesundheit so relevanten Thema? Diese Frage richtet sich entweder an den Verfasser dieser Meldung (die auch bei Focus / Spiegel u.ä. zu lesen war) oder eben (s.o.) an die Forscher selbst.

    Wieso wurde es also jetzt erst detektiert?

    Was ist das neue an der Untersuchungsmethode der genannten Autoren? Höhere Nachweisempfindlichkeit?

    Oder hat man bislang nur stets (mehr oder weniger fette) Steaks für die Untersuchung in den Quirl gegeben, so dass sich gemessen an der Substanzmenge die BSE-Erreger-Konzentration vernachlässigar blieb gegenüber Hirngewebe?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrte Frau Schoofs,



    es sind auch bisher schon Untersuchungen an Fettgewebe bei verschiedenen Tieren gemacht worden, bislang blieben diese jedoch negativ - selbst wenn im angrenzenden Muskel Prionen entdeckt wurden. Es geht hier auch nicht um BSE, sondern um Scrapie (einer entsprechenden Erkrankung bei Schafen), und die Untersuchungen wurden an zum Teil genetisch veränderten Labormäusen gemacht, die - wie im Artikel erwähnt - schon in anderen Fällen höhere Infektiositätswerte gezeigt hatten als Rinder, Schafe oder Hirsche.



    Die Forscher selbst sprechen daher von einem Prinzipienbeweis, dass Fettgewebe vielleicht ein Reservoir von Prionen sein könnte und es daher möglicherweise ein Ansteckungsrisiko bieten könnte, doch ist beim jetzigen Wissensstand überhaupt nicht abzusehen, ob, und wenn ja, wie groß die Gefahr wäre. Zitat aus unserem Artikel (übrigens eine von uns überarbeitete dpa-Meldung, die in ähnlichem Wortlaut von vielen Medien übernommen wurde): "Noch könne man jedoch nicht davon ausgehen, dass sich BSE und andere Hirnkrankheiten auch auf diesem Wege übertragen könnten, betonen die Forscher."



    Warum die Forscher dieses Mal Prionen finden und in anderen Untersuchungen keine gefunden wurden, können sich die Wissenschaftler selbst nicht erklären. Eventuell spielt die Innervierung des Gewebes eine Rolle, führen sie an. Außerdem haben sich tatsächlich die Nachweisempfindlichkeit der verschiedenen Tests verbessert. Andererseits lag aber auch ein stärker Fokus auf Nerven- und Hirngewebe als potenziellen Reservoirs, weil hier die typischen Schäden beobachtet werden.



    Mit herzlichen Grüßen

    Antje Findeklee, Redaktion spektrumdirekt

  • Was ist nun richtig?

    05.12.2008, Jörg Michael, Hannover
    In der Dezember-Ausgabe wird im Kasten auf S.34 ("Eine Lücke für ALMA") das FUSE-Teleskop beschrieben als "für das ferne Infrarot". Der Pfeil im Bild weist aber ungefähr auf die "Mitte" des UV-Bereichs.

    Was ist nun richtig?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sie weisen zu Recht auf eine fehlerhafte Beschriftung hin. Fuse ist der "Far Ultraviolet Spectroscopic Explorer" der NASA, untersucht also mitnichten den infraroten Spektralbereich.

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