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Springers Einwürfe: Warum gibt es Arme und Reiche?

Die Wahl ist gelaufen, die Regierung steht. Als Koalition vereint sie die freiheitliche Parole "Leistung muss sich wieder lohnen" mit dem christlichen Versprechen "Wir lassen keinen im Regen stehen". Das Wahlvolk blieb skeptisch und teils zu Hause. Am stärksten abgestraft wurde diejenige Volkspartei, die sich traditionell die "soziale Gerechtigkeit" auf ihre Fahnen schreibt. Der Glaube daran scheint erschüttert.

Das gibt mir Anlass zu der Frage: Wieso gibt es überhaupt Ungleichheit? Und weiter: Wie entstehen soziale Unterschiede? Sind sie unausweichlich? Lassen sie sich ausgleichen? Vielleicht kann uns die Wissenschaft Auskunft geben.

Wie gut, dass just zu diesem Thema soeben in den USA eine umfangreiche Studie unter Führung der Anthropologin Monique Borgerhoff Mulder und des Ökonomen Samuel Bowles veröffentlicht wurde. Das Team hat 21 kleine vorindustrielle Gesellschaften aus aller Welt unter die Lupe genommen – von umherstreifenden Gruppen aus Jägern und Sammlern bis zu recht ausdifferenzierten Gesellschaften sesshafter Ackerbauern und Viehzüchter –, und zwar unter dem Aspekt der in ihnen herrschenden Ungleichheit.

Als entscheidender Faktor erweist sich in der Analyse das Hinterlassen und Erben, der Übergang privaten Besitzes von einer Generation zur nächsten. Wo es etwas zu vermachen gibt wie in der Agrargesellschaft, da sorgt das Herkommen dafür, dass Vieh und Saatgut, Grund und Boden in der Familie bleiben. Darum finden die Forscher unter Viehzüchtern und Landwirten deutlich größere Ungleichheit als bei Jägern und Sammlern...

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