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Kommentare - - Seite 76

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Lesch rules...

    11.08.2007, Robert Madsen, Hamburg
    Ich gehöre zu den Leuten, die damals schon Professor Haber verfolgt haben. Dank des online-Videorekorders von safe.tv kann ich zum Glück auch BR-Alpha aufnehmen und stieß dabei auf Harald Leschs wunderbare Sendung.


    Ich muss zugeben, dass ich mit dem Eintritt ins Berufsleben mein Astronomiehobby quasi vergessen habe. Und jetzt entdecke ich mit Alpha Centauri eine Sendung, die es mir ermöglicht, quasi online Astronomievorlesungen zu besuchen und mein verschollenes Wissen wieder zu aktivieren.


    Die Art, wie Herr Lesch für mich neue Fakten präsentiert und auch die neuesten Erkenntnisse mit den einfachsten Mitteln vorträgt, sind einfach klasse. Mir tun natürlich SciFi-Liebhaber leid, deren Hobby so auseinandergenommen wird, die aber auch feststellen könnten, dass Astronomie mit heutigen Mitteln viel spannender ist als sich mal eben irgenwo schnell hinbeamen zu können.


    Natürlich muss man sich schon für Astronomie interessieren, um einige Dinge nachvollziehen zu können. Wer das nicht kann, sollte lieber die Eiltemposendungen von Herrn Bublath gucken. Nein, die Sendungen von Harald Lesch haben mir in dem Jahr, wo ich das jetzt gucke, Einblicke ins Universum verschafft, die ich in keiner der aufwändigen Sendungen des ZDF bekommen habe. Gerade für uns Hobbyastronomen sei diese kleine viertelstündige Nische in der Hochglanz-Fernsehlandschaft gegönnt.
    Ich bezweifle auch, ob irgend ein anderer Vortragender auf diese unnachahmliche Weise Fakten vortragen könnte. Es würde also nichts helfen, einfach »irgendeine« andere Sendung mit einem anderen Moderator zu produzieren. »Lesch rules...«


    Ich hoffe sehr, dass noch weitere Folgen produziert werden. Ich wüsste eine ganze Reihe von Themen, die mich in der Astronomie noch interessieren würden!
  • Kosmische Hintergrundstrahlung

    10.08.2007, Albert Bünger, Artlenburg
    Liebes SuW-Team,


    Die kosmische Hintergrundstrahlung wird in der herkömmlichen Theorie als Nachleuchten des Urknalls gedeutet. Es ist allgemein bekannt, dass sich die kosmische Hintergrundstrahlung in dieser Entfernung mit fast Lichtgeschwindigkeit von unserem Beobachtungsstandort entfernt. Ein Nachleuchten müsste nach der Erfahrung verklingen. Die kosmische Hintergrundstrahlung klingt jedoch nicht ab.


    Ist die Ursache dafür bereits bekannt?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Bünger,

    die Hintergrundstrahlung IST bereits verklungen, und klingt ständig
    weiter ab. Kurz nach Ihrer Entstehung war sie einige tausend Kelvin heiß,
    heute ist sie nur noch einige Kelvin »heiss«. Die Energiedichte der
    Strahlung hat also um rund 12 Zehnerpotenzen (mit der vierten Potenz der
    Temperatur) abgenommen, auf weniger als ein Billionstel. Anders gesagt: Es
    ist praktisch nichts mehr von ihr übrig. Und auch heute noch wird sie
    jedes Jahr um knapp ein Zehnmilliardstel kühler und drei Zehnmilliardstel
    dünner.

    Herzliche Grüße,

    Ihr Leserbriefredakteur Ulrich Bastian

  • Temperaturbilder

    27.07.2007, Florian, München
    Liebes SuW-Team,

    wie soll man die verschiedenen COBE und WMAP Temperaturbilder der Hintergrundstrahlung interpretieren? In der SuW-Ausgabe 7/2007 auf Seite 46 ist ein Bild, auf der unsere junge galaktische Scheibe noch nicht »wegretouchiert« wurde. Dies ist offenbar bei http://www.suw-online.de/sixcms/media.php/912/thumbnails/mikrowellen.jpg.381454.jpg
    geschehen. Der orange-rote Bereich am »Äquator« ist weg. Der Wellensalat bei Sterngeburt und -tod beeinflusst wohl das Bild, oder?
    Wie kann WMAP/COBE durch unsere Scheibe durchgucken und »alte« von »neuer« Mikrowellenstrahlung unterscheiden?

    Wurden im zweiten Bild sämtliche andere Galaxien weginterpretiert? Denn ansonsten schauen die Bilder ziemlich ähnlich aus.

    Gruss Florian
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Strahlung der galaktischen Scheibe (und, wie Sie richtig vermuten,
    einiger weiterer Galaxien) ist nicht »wegretouchiert«, sondern abgezogen
    worden. Wenn Sie auf S. 46 genau gucken, dann sehen Sie, dass hier schon mal der Mittelwert der Strahlung von 3 Kelvin abgezogen ist, und somit nur noch die winzigen Schwankungen von einigen Dutzend Mikrokelvin (also einem Hunderttausendstel!) übrig sind. Aus diesem einen Bild kann man natürlich keineswegs herausfinden, was davon nun aus dem kosmischen Hintergrund und was aus der Milchstraße stammt.

    Bei der hier beobachteten Wellenlänge ist der kosmische Hintergrund mehr als zehntausendmal so hell wie die Milchstraße an ihren hellsten Stellen. Sie trägt also nur ganz wenig zur Strahlung bei, stört damit aber die Mesung der winzigen Variationen ganz erheblich, wie man sieht. Aber: bei anderen Wellenlängen ist die Milchstraße zehntausendmal so helle wie der Hintergrund. Und aus diesen Wellenlängen kann ich nun die Mlichstraße selbst sehr genau beobachten, ohne Störung durch den Hintergrund. Daraus ermittle ich nun die Eigenschaften des in der Milchstraße strahlenden Materials (Temperatur, Dichte, Durchsichtigkeit, ...), und daraus wieder rechne ich mit viel Physik aus, wieviel Strahlung genau dieses Material bei der auf S. 46 gezeigten Wellenlänge emittiert. Dies ziehe ich nun ab, und erhalte die »gereinigte« Karte des kosmischen Hintergrunds.

    Und um noch Ihre letzte Frage zu beantworten: Ja, der ganze Kosmos und die Milchstraße sind bei diesen Wellenlängen fast perfekt durchsichtig. Der Hintergrund scheint durch die Milchstraße durch wie der Mond durch die Erdatmosphäre, so dass man das »Licht« beider »Koerper« einfach addiert erhält, wenn man den Mond am Taghimmel sieht. Und so wie Sie die wahre Helligkeit des Mondes alleine ausrechnen können, wenn Sie die Helligkeit der blassen Mondscheibe messen und die Helligkeit des Taghimmels direkt neben der Mondscheibe (und dann die Differenz bilden), so können Sie die Milchstraße vom kosmischen Hintergrund trennen. Nur dass man in diesem Fall nicht in der Blickrichtung, sondern in der Wellenlänge »daneben« guckt, um den Vergleichswert zu erhalten.

    Herzliche Grüße, Ihr Leserbriefredakteur Ulrich Bastian

  • Der Sonn' entgegen...

    23.07.2007, Jürgen Giesen, Welver
    >>Wo käm' man da eigentlich hin ? Wenn man immerfort 'Der Sonn' entgegen' ginge ?<<
    Diese "halb astronomische, halb geografisch-geodätische Aufgabe" von Arno Schmidt ist ein weiteres Beispiel für ein astronomisches Thema in seinen Werken.
    Auf meiner Internetseite
    http://www.GeoAstro.de/pursuit/
    finden sich ein Java-Applet zur Lösung seiner Frage und Literaturangaben hierzu. Ich habe Jean Meeus darauf hingewiesen, dass Arno Schmidts Aufgabe bereits 1964 veröffentlicht worden ist.
  • Stringtheorie und Epizyklen

    17.07.2007, Andre Vogt, Lüdenscheid
    Die moderne Stringtheorie (vgl. SuW 3/2007), welche die Relativitäts-
    und die Quantentheorie vereinen soll, ist meiner Meinung nach mit den Epizyklen vergleichbar, mit welchen einst Ptolemäus versuchte, das geozentrische Weltbild Aufrecht zu erhalten. Während die Stringtheorie zusätzliche »zusammengerollte« Dimensionen voraussetzt, um die Widersprüche zwischen Relativitäts- und Quantentheorie aufzulösen, dienten die Epizyklen damals der Erklärung der Oppositionsschleifen der Planeten aus Sicht des (letztlich widerlegten) geozentrischen Weltbilds.

    Die Rolle eines bewussten Beobachters spielt in der Quantentheorie eine entscheidende Rolle, welche einst einer der Pioniere der Quantentheorie, Erwin Schrödinger durch sein berühmtes Gedankenexperiment mit »Schrödingers Katze« recht anschaulich verdeutlichte. Zur Aufklärung der Quanten-Paradoxien entwerfen renommierte Wissenschaftler wie Hugh Everett oder David Deutsch die sog. Mehrfachwelten-Interpretation der Quantentheorie, nach der sich mit jedem physikalischen Messvorgang oder jeder Beobachtung das Universum in ein weiteres verzweigt. Diese Theorie wird ebenso wie die Stringtheorie ernsthaft von der Wissenschaft diskutiert, beide sind meiner Meinung nach jedoch sehr zweifelhaft.

    Mir stellt sich immer wieder die Frage, warum die Physiker mit aller Macht versuchen, die Rolle des Bewußtseins aus der Physik zu verbannen? Das Bewußtsein wird immer wieder als ein sekundäres Phänomen der Materie dargestellt. Was wäre aber, wenn dies genau umgekehrt ist? Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht das menschliche Bewußtsein in den Mittelpunkt stellen, sondern meine »das Bewußtsein an sich«. Dieser Ansatz würde sicherlich viele Paradoxa (nicht nur) der Quantentheorie erklären und wird dies hoffentlich auch in Zukunft tun.
    Stellungnahme der Redaktion

    Oder ist Herrn Vogts »Bewusstsein an sich« auch nur ein Epizykel?
    Wir wissen es nicht.

  • Kampf gegen Lichtverschmutzung

    13.07.2007, Carola Ludwig, Fraureuth
    Am Experiment konnte ich leider bisher noch nicht teilnehmen, da immer, wenn ich nachts aus dem Fenster gesehen habe, der Himmel bewölkt war.

    Zumindest für die Astronomiefreunde ist in unserer Gemeinde Fraureuth (Sachsen) positiv zu vermelden, dass seit Anfang Juli 2007 in der Zeit von 0.00 bis 4.00 Uhr aus Kostengründen die Straßenbeleuchtung komplett abgeschaltet bleibt.
  • Grundstücksteuer

    07.07.2007,
    ...da werden wir wohl bald weniger Grundstücksteuer zahlen müssen, oder?
  • Poster in Astronomie Heute

    24.06.2007, Wolfgang Hofmann
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich habe eine Anregung für die Zeitschrift Astronomie Heute. Vielleicht könnte man Poster in der Zeitschrift veröffentlichen.

    Würde mich sehr freuen.
    Vielen Dank.
    Stellungnahme der Redaktion



    Sehr geehrter Herr Hofmann,



    Natürlich haben wir über Poster auch schon nachgedacht und hatten solche in der Anfangszeit auch schon im Heft.



    Es mangelt auch nicht an tollen Bildern. Allerdings müssen Sie sich
    vorstellen, dass großformatige Poster bei einer Auflage von 30.000
    Exemplaren ein nicht geringer Kostenfaktor sind. Wir arbeiten an der Realisierung.



    Besten Dank für Ihre Anregung.

  • Wunderbare Sternkarten

    21.06.2007, Peter Rasp
    Als ich vor etwa 45 Jahren die Zeitschrift "Sterne und Weltraum" abonniert hatte, erhielt ich oder bestellte ich mir einen Kalender mit den Facsimiledrucken der Karten von Elert Bode, die mich schon damals faszinierten.

    Gibt es nun diese Karten immer noch oder wieder irgendwo als Buch oder Kalender? Oder gibt es irgendwo im Internet die Möglichkeit, diese Bilder herunterzuladen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo Herr Rasp,



    ich kann Ihnen hier das Buch "Vorstellung der Gestirne auf 34 Kupfertafeln" empfehlen, das im Astaria Verlag erschienen ist (ISBN 3-936765-06-5).



    Voraussichtlich werden wir sogar einen Artikel über Elert Bode und seine Sternkarten in einer der nächsten Ausgaben von Astronomie Heute bringen.



    Mit freundlichen Grüßen,

    Maike Pollmann

  • Antwort zu: »Wie üblich!«

    21.06.2007, Manfred Holl, Hamburg
    Sehr geehrter Herr Ackermann!

    Nach Prof. Haber gab es – zumindest im 3. Programm des NDR – noch die wunderbare Reihe »Der Sternenhimmel im...«, moderiert und mit vielen Tipps auch für die eigene Beobachtung versehen, von Dr. (heute Prof. Dr.) Erich Übelacker, damals Leiter des Planetariums Hamburg und heute Mitherausgeber von SuW.

    Leider fand der NDR wohl eines Tages, dass die Sendung zu teuer wäre, hat dann die Astrovorschau noch kurzfristig in eine andere Sendung mit Namen »Dreizeit« reingepackt, aber irgendwann so um 1988/1989 herum war dann leider Schluss. Bis zur Sendereihe »Alpha Centauri« von Prof. Lesch gab es dann aber leider nichts Vergleichbares mehr.

    Interessant: Bei einem Besuch im Zeiss-Planetarium im alten Ost-Berlin im letzten Jahr traf ich jemanden, der sich noch sehr gut an die Sendereihe im NDR erinnern konnte...

    Mit freundlichen Grüßen
  • Dunkle Materie

    21.06.2007, Hans Ackermann, Balzers (Liechtenstein)
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    zum Hubble-Bild schreiben Sie: "Dunkle Materie ist nicht direkt sichtbar, aber sie verrät sich, weil sie mit ihrer Schwerkraft Lichtstrahlen krümmt."

    Auf dem Hubble-Bild erkennt man aber einen dunklen Ring, obwohl dieser eigentlich nicht sichtbar ist. Mit welchen "Filtern" bzw. Methoden wurde dieser sichtbar gemacht?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Ackermann,



    die Forscher haben mit Hife des Gravitationslinsen-Effekts zunächst die Verteilung der Dunklen Materie ermittelt. Diese Verteilung haben sie in Form einer blau eingefärbten (Dichteverteilungs-)Karte dargestellt und jene Karte anschließend mit einer optischen Hubble-Aufnahme überlagert. Die beiden überlagerten Bilder ergeben dann ein Bildkomposit, auf dem der Dunkle-Materie-Ring vor einem Sternhimmel zu sehen ist.



    Viele Grüße,
    Frank Schubert

  • Venusbedeckung

    20.06.2007, Manfred Holl, Hamburg
    Liebe Sternfreunde!

    In Hamburg stürmte und regnete es während der Bedeckungsphase. Erst als alles vorbei war, klarte es auf, wie bei der Mondfinsternis am 3./4. März, als der Himmel erst aufklarte, als im Prinzip alles gelaufen war.

    Mit freundlichen Grüßen
  • Raumfahrt um jeden Preis?

    17.06.2007, Manfred Würzner, Mauerstetten im Allgäu
    Gleich vorab: Ich bin ein begeisterter Hobby-Astronom, Raumfahrt-Interessierter und Science-Fiction-Fan. Bei der Lektüre des Artikels von Eugen Reichl jedoch hat es mir sämtliche Haare aufgestellt.

    In einer Zeit, in der wir nach wie vor mit unzähligen und dramatischen Hungersnöten ringen, abertausende Menschen an Seuchen, Krankheiten und Naturkatastrophen elendig verrecken und die Interessen weniger Mächtiger und Zahlungskräftiger über das Gesamtwohl Aller gestellt werden, beklagt Herr Reichl, dass „...Europa die Heimat einer unübersehbaren Heerschar von Umweltaktivisten ist.“, und seiner Meinung nach notwendige Projekte (Umgehungsstraße um dauerverstopfte Ortschaft) „... Jahrzehnte dauern, wenn auch nur irgendwo ein einsamer Feldhamster gesichtet wird.“

    Ich bin entsetzt, schockiert und maßlos verärgert über ein derart hohes Ausmaß an Ignoranz unserer Umwelt gegenüber. Einer Umwelt, die sukzessive durch derart verbohrte Wissenschaftler und Politiker immer mehr und schneller kaputt gemacht wird. Immer mehr und schneller wachsende Industrien produzieren immer mehr Abgase und nicht recyclebare Abfälle, diese Prozesse führen uns u.a. immer stärker und schneller in Klimakatastrophen bisher nie gekannten Ausmaßes hinein. Auch treiben wir immer schneller die Ausrottung der vielfältigsten Lebensformen auf unserem ach so einzigartigen Planeten voran und produzieren immer mehr „Weltraumschrott“, welcher immer mehr zur Gefahr u.a. auch für die wissenschaftliche Raumfahrt wird. Und, Herr Reichl, was ist denn in der so bedeutenden Entwicklung der Raumfahrt seit 1969 wirklich passiert außer zwei explodierten Shuttles?
    Stellungnahme der Redaktion


    Lieber Herr Würzner,



    die Sorge um den von mir geschmähten Feldhamster und mein scheinbar mangelhaftes Umweltbewusstsein haben uns eine Reihe entrüsteter Leserbriefe ähnlichen Inhalts wie den Ihren eingebracht. Stellvertretend für diese Stellungnahmen will ich ihren Brief beantworten.



    Da ist zunächst die Frage, ob man Seuchen, Krankheiten und Hungersnöte dadurch abstellen kann, dass man keine (private) Raumfahrt durchführt. Wenn Sie mich davon überzeugen können, dann will ich - wenn auch schweren Herzens - drauf verzichten. Meine Lebenserfahrung sagt mir allerdings, dass wir auch nach Einstellung jeglicher Raumfahrt Hunger, Katastrophen und Kriege in unverändertem Ausmaß haben werden.



    Ob die ungestörte Ruhe des Feldhamsters ein höherer Wert ist als die körperliche Unversehrtheit von Menschen durch deren Heimatorte der ununterbrochene Strom des Fernverkehrs tost, ist Ansichtssache.



    Umweltschutz und Raumfahrt schließen sich jedenfalls nicht aus. Eins der schönsten Naturreservate der USA ist das Merritt Island Wildlife Refuge, das zum Kennedy Space Center gehört. Die Tiere sind dort wunderbar geschützt, und es ist die einzige Gegend weltweit in der die Population von Manatees zu- statt abnimmt. Dass dort alle zwei oder drei Wochen ein Weltraumstart stattfindet stört die Tiere nicht im Mindesten.



    Und damit bin ich bei dem Punkt, an dem ich den Kern ihres (und der anderen Briefschreiber) Unwohlseins vermute: Der Gefahr, dass in ihren Augen unnötige (da unwissenschaftliche) Raumfahrt eine Umweltbelastung darstellt, die nicht zu verantworten ist.



    Da kann ich Sie nur auf die absoluten Zahlen verweisen: Auf die Menge und die Art der Treibstoffe beispielweise, die verbraucht und verwendet werden. Und natürlich die Anzahl der Weltraumstarts. Im letzten Jahr waren das genau 64. Weltweit. Vergleichen Sie das mit den mehr als einer halben Milliarde Autos die jeden Tag bewegt werden, mit den mehr als 10.000 großen Verkehrsflugzeugen die sich täglich stundenlang in der Stratosphäre aufhalten, mit den tausenden von Kraftwerken, die hunderte von Millionen von Tonnen fossiler Brennstoffe verheizen.



    Aber auch wenn 640 oder 6400 Weltraumstarts jährlich stattfinden bleibt die Beteiligung der Raumfahrt am Gesamteintrag an Schadstoffen viele Stellen rechts vom Komma. Eher kommt es in Passau zu einem Tsunami, weil Sie in München in die Isar spucken, als dass die Raumfahrt heute oder in der absehbaren Zukunft einen nennenswerten Beitrag zur Verschmutzung des Planeten beiträgt.



    Ein guter Teil der Orbitalträger wird übrigens, (vermutlich) im Gegensatz zu ihrem Auto, mit teilweise sehr umweltfreundlichen Treibstoffen betrieben. Was aus den Haupttriebwerken eines Shuttle oder einer Ariane 5 herauskommt ist zwar heiß und laut, aber trotzdem nichts anderes als Wasserdampf.



    Eugen Reichl


  • Schallplatte an Bord der Voyager-Sonde

    17.06.2007, Georg Bauer Farchant
    Sehr geehrte Damen und Herren!
    In der Ausgabe 6/2007 habe ich mit großem Interesse den Artikel "30 Jahre und kein Ende" gelesen. Mich würde nun interessieren, ob es von der von den Voyager-Sonden mitgeführten Schallplatte auch Kopien, evtl als DVD, gibt und wo diese dann käuflich zu erwerben ist.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Farchant,

    die Bilddaten der Voyager-Sonden waren in Carl Sagans Buch Murmurs of Earth" von 1978 (deutsch: "Signale der Erde") abgedruckt, einer Neuauflage des englischsprachigen Buchs von 1992 lag auch eine CD-ROM bei, die wohl auch zumindest einige der Tondateien enthielt. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://voyager.jpl.nasa.gov/faq.html



    Leider sind die Bücher – weder mit noch ohne CD – nicht mehr im Buchhandel erhältlich, allerdings finden Sie eventuell im Antiquariat noch Exemplare. Einen Einstieg könnte ZVAB für das deutsche Buch bieten oder http://www.bookfinder.com/ für eine der englischsprachigen Ausgaben.



    Beste Grüße,


    Alexander Kerste/ Astronomie Heute

  • Lasst es die Russen machen ...

    15.06.2007, Mario & Diana aus Fürth
    Also ehrlich - Computer denen es zu laut ist und sich dann abschalten - dazu noch aus deutscher Produktion .... Nein, Leute - lasst es die Russen machen - die bekommen sicher keinen Designpreis dafür aber deren Technik läuft wenigstens !!!
    Die MIR wäre sicher auch heute noch ein schöner und funktionierender Lichtpunkt am Nachthimmel, wenn die USA und auch die Europäer nicht ihre eigenen und sehr viel wichtigeren Ziele mit der ISS verfolgt hätten.

    Uns beeindruckt immer wieder die TV-Werbung einer Schweizer Zeitung wo ein sündhaft teurer Kugelschreiber extra von der NASA für die Raumfahrt entwickelt wurde und die Russen einfach einen billigen - aber immer funktionierenden Bleistift benutzen ....

    So ist Raumfahrt bezahlbar und funktionell - aber Computerprobleme durch Lärm - naja die sollen nur so weiter machen !!!
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