Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
"Wir sehen die kastenartige Struktur und das darin enthaltene X in den Bildern von WISE sehr deutlich."
Das ist nicht korrekt ausgedrückt! Was wir sehen, ist eine räumliche Sternverteilung deren Projektion auf unsere Bildebene wie ein X aussieht. Damit eine räumliche Sternverteilung in unserer sich drehenden Galaxis stabil sein kann, muss sie Punkt- oder Rotations-symmetrisch sein!
Was wir also bei einem Kasten sehen, ist die Projektion des dicken Mantels eines Zylinders. Was wir bei einem X sehen, ist die Projektion des dicken Mantels zweier an der Spitze verbundener Kegel, die senkrecht auf der Ebene unserer Scheiben-Galaxis stehen.
Was MICH fasziniert ist, dass die Spitzenwinkel der Kegel fast 90 Grad betragen.
Kaum vorstellbar was bei so einer Nova an Energie frei wird, allein was die Sonne davon abgibt ist fast unvorstellbar: http://live-counter.com/sonne/
Und dann die Energie von Millionen von Jahren in einem einzigen gewaltigen Rumms, einfach nicht mehr vorstellbar.,,
Wenn Gaia die Positionen der Sterne auf eine Millibogensekunde genau vermessen hat, dann bedeutet dies doch, dass diese Sternpositionen laufend neu vermessen werden müssen, da sich ja auch Fixsterne bewegen. Diese Bewegungen sind zwar äußerst gering, aber durch die auf die Spitze getriebene Vermessungsgenauigkeit verändern sich die Daten doch laufend. Oder unterliege ich einem Denkfehler?
Stellungnahme der Redaktion
Nein, das ist keineswegs ein Denkfehler. Wenn Gaia wirklich nur Positionen bestimmen würde, dann wäre die Genauigkeit tatsächlich binnen eines Jahres schon wieder verloren. Denn sowohl die fortschreitenden jährlichen Eigenbewegungen als auch die periodischen Parallaxenbewegungen der vielen Gaia-Sterne liegen typischerweise in der Gegend von 0.5-2 Millibogensekunden, und bei Millionen sogar noch darüber.
Aus den mehrfachen Positionsmessungen, die Gaia an jedem der Sterne durchführt, werden aber gleich auch die jährlichen Eigenbewegungen und die Parallaxen mitbestimmt. Und mit diesen zusätzlichen Angaben lässt sich die Position der Sterne dann für Jahrzehnte (in die Zukunft und in die Vergangenheit) mit nur langsam abnehmender Genauigkeit voraus- bzw. zurückberechnen. Hier schlagen dann nicht mehr die Eigenbewegungen selbst, sondern nur noch die Ungenauigkeit ihrer Bestimmung zu.
Ausnahmen sind lediglich enge Doppelsterne, die so eng sind, dass Gaia sie nicht als zwei getrennte Lichtpunkte sieht. Diese beschreiben durch ihren gegenseitigen Umlauf am Himmel kleine Wellenlinien. Aber auch diese Fälle versucht das wissenschaftliche Gaia-Konsortium aus den Einzelmessungen zu erkennen - und dann entsprechend zu behandeln, damit auch für sie die Position bis in fernere Zukunft korrekt berechnet werden kann.
Bei dem jetzt veröffentlichten ersten Gaia-Katalog liegen noch so wenige Messungen pro Stern vor, dass die Bestimmung von Eigenbewegungen und Parallaxen nur für 2 Millionen Sterne (0,2 Prozent) und die Entdeckung von Doppelsternen noch gar nicht möglich war. Das kommt aber alles noch.
Oh Mann,
das ist aber echt mal Pech gewesen, wenn man sich die Bilder anguckt. Drei Meter weiter und man wäre wieder in der Sonne gewesen. Ausgerechnet den kleinen Flecken Schatten zu erwischen … das muss noch mal extra frustrierend sein für die Beteiligten!
Kurz vor der Explosion sind eine kurze Lautsprecher-Bemerkung und unmittelbar danach ein ungesundes, scharfes "Tonk" zu hören. Genau so hat sich bei mir mal das Platzen eines falsch montierten Untertischboilers angehört (Abfluss-Dichtungsquetschung). Irgendwas scheint da an/in der Falcon 9 abgerissen oder geplatzt zu sein. Da ich nicht weiß, ob hier Links erlaubt sind: YouTube nach "SpaceX - Static Fire Anomaly - AMOS-6 - 09-01-2016 (Synced Audio)" durchsuchen.
Und nein, in der Falcon 9 sind keine Untertischboiler verbaut ;)
Ich lichte diesen Nebel auch gerade über mehrere Tage verteilt ab. Allerdings ohne spezielle Filter. Ich hoffe, nach 30 Stunden ebenso die zarten Schleier rund um den sehr hellen Kern herausarbeiten zu können :-). Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch :-)
Da ist wohl ein kleiner Fehler unterlaufen. Im Text steht:
"Dragonfly 44 weist ungefähr die Masse und Größe unserer Milchstraße auf, doch liefern Sterne nur 0,01 Prozent dieser Masse."
Die Bildunterschrift lautet allerdings:
"Dragonfly 44 besteht wohl fast völlig aus Dunkler Materie; nur 0,1 Prozent seiner Masse stammt von Sternen."
Stellungnahme der Redaktion
Vielen Dank - ja, die BU ist falsch: Es muss 0,01 Prozent lauten. Ich habe das korrigiert
Es ist schon ein außerordentlicher Glücksfall, dass unser nächster Nachbarstern nicht nur einen Planeten hat, sondern sich dieser auch noch in der potenziell habitablen Zone befindet und aller Wahrscheinlichkeit nach eine feste Oberfläche hat. Sollte nicht doch noch etwas gegen seine Existenz sprechen (bei so viel Glück bleibt man immer skeptisch), werden künftig wohl alle Programme zur Erforschung von Exoplaneten daran gemessen werden, ob sie über Proxima Centauri B etwas Neues herausfinden können.
Zitat Anfang
"Edelstein's work showed that a starship traveling at just 99 percent of the speed of light would get a radiation dose from hydrogen of 61 sieverts per second, when just one tenth of that number of sieverts would deliver a fatal dose for humans. And that's not even the 99.999998 percent of light-speed necessary to make the journey to the center of the Milky Way in 10 years." -Zitat Ende
21.08.2016, Alexander Haußmann, Institut für Angewandte Physik, Techn. Univ. Dresden
Hallo SuW-Redaktion,
Herr Sandkühler hat in seinem Leserbrief (Ausgabe 9/2016) einige interessante Fragen zu Regenbögen auf anderen Planeten oder Monden aufgeworfen. Wie er schon sehr richtig bemerkt, ist es erforderlich, dass direktes Sonnenlicht die entsprechenden Flüssigkeitstropfen überhaupt erreicht. Über die meteorologischen Verhältnisse auf anderen Himmelskörpern ließe sich weitläufig spekulieren, aber bereits in unserer gewohnten irdischen Umgebung sind aus diesem Grund Regenbögen eher eine Seltenheit.
Außerdem ist es erforderlich, dass die Streupartikel (zumindest näherungsweise) eine Kugelform aufweisen, d.h. sehr wahrscheinlich flüssig sein müssen. Ansonsten würden an festen Kristallen Haloerscheinungen entstehen, über deren Aussehen auf fremden Welten auch schon spekuliert wurde (http://www.atoptics.co.uk/halo/oworld.htm) und die in ihrer einfachsten Form als Untersonne schon vom Satelliten „Mars Global Surveyor“ außerhalb der Erdatmosphäre beobachtet wurden (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1256/wea.46.06/pdf). Zudem müssen die Tropfen für den fraglichen Lichtwellenlängenbereich transparent sein, was im Sichtbaren jedoch wahrscheinlich ist. Anders sähe es schon aus, wenn man sich für Regenbögen im Infrarot interessiert. Schließlich kommt es neben der Dispersion noch auf die Größe der Tropfen an: Bei Wasser spricht man erst ab Durchmessern > 0,1 mm von echten Regenbögen, kleinere Tropfen führen zu den weißen Nebel- oder Wolkenbögen (http://www.meteoros.de/bildergalerie/cat/91). Der größenabhängige Farbverlauf lässt sich mit der Mie-Theorie sehr genau berechnen, auch für die erwähnten Kohlenwasserstoffe und anderen Verbindungen, sofern der Brechungsindexverlauf unter den herrschenden Temperatur- und Druckbedingungen bekannt ist.
Bei kleinen Tropfen tritt nahe der Rückstreurichtung zusätzlich noch ein Farbringsystem, die sogenannte Glorie, auf. Diese wird von Flugreisenden häufig in irdischen Wasserwolken um den Flugzeugschatten gesehen, ist aber auch schon von der Sonde Venus Express in der Venusatmosphäre nachgewiesen worden (http://www.nature.com/news/why-the-venus-rainbow-is-actually-a-glory-1.14869). Unabhängig von ihrer Zusammensetzung dürften die dortigen Partikel mit ihren Größen um 2,5 µm aber zu klein sein, um einen ausgeprägten Wolkenbogen zu erzeugen – dieser müsste nach Mie sehr breit und diffus ausfallen.
Wie schon von Herrn Sandkühler bemerkt, sind natürlich auch der Brechungsindex und das Ausmaß der Dispersion entscheidend für die Größe und Farbenpracht der resultierenden Regenbögen. Für flüssiges Methan bei 111 K habe ich bei http://refractiveindex.info die Werte n = 1,271 (bei 700 nm) und n = 1,280 (400 nm) gefunden. Für Wasser bei 20 °C sind die entsprechenden Werte n = 1,330 und n = 1,343. Man kann damit den Winkelradius der resultierenden Regenbögen berechnen. Am einfachsten geht das mit der Theorie von Descartes, die bei hinreichend großen Tropfen (d. h. bei vernachlässigbarer wellenoptischer "Verwischung") zutreffende Ergebnisse liefert. Da der Unterschied der Brechungsindizes von Wasser und flüssigem Methan nicht sehr groß ist, weichen die Ergebnisse auch nur um einige Grad voneinander ab, wobei der Hauptregenbogen anwächst und der Nebenregenbogen schrumpft. Dadurch liegt nun der schwächere Nebenbogen innerhalb des Hauptbogens, und beide wenden sich nicht mehr wie bei Wasser das Rot zu (siehe das Foto von Herrn Ziegler), sondern das Blau. Übrigens würde die etwas geringere Dispersion von Methan auf Titan nicht unbedingt zu weniger farbkräftigen Regenbögen führen, denn der Winkeldurchmesser der Sonne, welcher auf der Erde die Farben des Regenbogens immerhin über einen Bereich von ca. 0,5° ausschmiert, fiele dort "draußen" entsprechend kleiner aus.
Die angesprochenen "verschachtelten" Regenbögen gibt es übrigens im kleinen Maßstab auch schon auf der Erde, wenn nämlich das Sonnenlicht an einer Wasserfläche gespiegelt wird, bevor es die Regentropfen erreicht (http://www.meteoros.de/bildergalerie/cat/87). Damit „sieht“ ein Regentropfen effektiv zwei Sonnen. Eine davon liegt allerdings unter dem Horizont, was in einem Doppelsternsystem so nicht möglich wäre – beide Lichtquellen müssen über dem Horizont stehen, wenn keine Spiegelflächen im Spiel sind. Infolgedessen würden dann die Kreuzungspunkte der Regenbögen an anderen Stellen entlang ihres Umfanges liegen. Übrigens lassen sich auch verschachtelte Haloerscheinungen im winterlichen Eisnebel erzeugen, wenn zum Mond noch eine irdische Lichtquelle hinzukommt. Dies wurde in Finnland und auch im deutsch/tschechischen Fichtelberg-Keilberg-Gebiet im Erzgebirge demonstriert (http://www.meteoros.de/akm/halotreffen/2015/).
PS: Zum Thema Regenbögen wird in der kommenden Woche im "European Journal of Physics" ein Review-Artikel von mir erscheinen, allerdings mit dem Schwerpunkt auf der irdischen Atmosphäre.
Sehr geehrte Damen und Herren,
In diesem Artikel geben Sie die Rotationsgeschwindigkeit des Halos als lineare Geschwindigkeit (km/s) an. Bei einem Massepunkt, der einer Kreisbahn folgt, ist die Umrechnung zwischen Drehgeschwindigkeit und Bahngeschwindigkeit wohldefiniert; was aber bedeutet hier "mittlere Rotationsgeschwindigkeit"? Ist das Mittel bezüglich der Geometrie (= halber Radius) gemeint oder bezüglich der Massenverteilung?
Stellungnahme der Redaktion
Es ist die durchschnittliche Geschwindigkeit von Sternen bzw. heißem Gas in der Umgebung der Sonne, also bei rund 25 000 Lichtjahren Abstand vom Zentrum der Milchstraße, gemeint.
Umso betrüblicher ist die Tatsache, dass sich hierzulande niemand gefunden hat, es zu schreiben. Wie so oft kam die Idee dazu aus dem englischen Sprachraum.
Auch die Rezension durch Dietrich Lemke ist durchaus gelungen. Zu kritisieren ist allerdings die Passage über die Religionszugehörigkeit und Hexenverfolgung:
"... Die größten Opferzahlen gab es in den katholisch regierten Ländern, aber auch in den reformierten Ländern bestand Gefahr. ..."
Verglichen mit den Opferzahlen in den protestantischen Gebieten des Heiligen Römischen Reiches sind die Zahlen aus Spanien, Italien und Österreich tatsächlich äußerst marginal, wie ein Artikel von National Geographic Deutschland im Dezemberheft 2006 überzeugend darlegt.
Hexerei war eher ein deutsches Problem als eine Sache der Religionszugehörigkeit.
Wunder des Weltalls
23.09.2016, Manuela Stelzer, AltbachWunderschön ...
23.09.2016, Uli SGroßes Lob an den Fotografen.
Ein riesiges "X"
18.09.2016, Georg ZieglerMelissa Ness vom MPIA:
"Wir sehen die kastenartige Struktur und das darin enthaltene X in den Bildern von WISE sehr deutlich."
Das ist nicht korrekt ausgedrückt! Was wir sehen, ist eine räumliche Sternverteilung deren Projektion auf unsere Bildebene wie ein X aussieht. Damit eine räumliche Sternverteilung in unserer sich drehenden Galaxis stabil sein kann, muss sie Punkt- oder Rotations-symmetrisch sein!
Was wir also bei einem Kasten sehen, ist die Projektion des dicken Mantels eines Zylinders. Was wir bei einem X sehen, ist die Projektion des dicken Mantels zweier an der Spitze verbundener Kegel, die senkrecht auf der Ebene unserer Scheiben-Galaxis stehen.
Was MICH fasziniert ist, dass die Spitzenwinkel der Kegel fast 90 Grad betragen.
Mit freundlichem Gruß
Georg Ziegler
Sonne Masseverlust
16.09.2016, Leoa, Nürnberghttp://live-counter.com/sonne/
Und dann die Energie von Millionen von Jahren in einem einzigen gewaltigen Rumms, einfach nicht mehr vorstellbar.,,
Gaia: Fluch der Präzision?
14.09.2016, Hannes Partsch, KennelbachNein, das ist keineswegs ein Denkfehler. Wenn Gaia wirklich nur Positionen bestimmen würde, dann wäre die Genauigkeit tatsächlich binnen eines Jahres schon wieder verloren. Denn sowohl die fortschreitenden jährlichen Eigenbewegungen als auch die periodischen Parallaxenbewegungen der vielen Gaia-Sterne liegen typischerweise in der Gegend von 0.5-2 Millibogensekunden, und bei Millionen sogar noch darüber.
Aus den mehrfachen Positionsmessungen, die Gaia an jedem der Sterne durchführt, werden aber gleich auch die jährlichen Eigenbewegungen und die Parallaxen mitbestimmt. Und mit diesen zusätzlichen Angaben lässt sich die Position der Sterne dann für Jahrzehnte (in die Zukunft und in die Vergangenheit) mit nur langsam abnehmender Genauigkeit voraus- bzw. zurückberechnen. Hier schlagen dann nicht mehr die Eigenbewegungen selbst, sondern nur noch die Ungenauigkeit ihrer Bestimmung zu.
Ausnahmen sind lediglich enge Doppelsterne, die so eng sind, dass Gaia sie nicht als zwei getrennte Lichtpunkte sieht. Diese beschreiben durch ihren gegenseitigen Umlauf am Himmel kleine Wellenlinien. Aber auch diese Fälle versucht das wissenschaftliche Gaia-Konsortium aus den Einzelmessungen zu erkennen - und dann entsprechend zu behandeln, damit auch für sie die Position bis in fernere Zukunft korrekt berechnet werden kann.
Bei dem jetzt veröffentlichten ersten Gaia-Katalog liegen noch so wenige Messungen pro Stern vor, dass die Bestimmung von Eigenbewegungen und Parallaxen nur für 2 Millionen Sterne (0,2 Prozent) und die Entdeckung von Doppelsternen noch gar nicht möglich war. Das kommt aber alles noch.
Ulrich Bastian
So ein Pech!
06.09.2016, Christian Mertes, Bielefelddas ist aber echt mal Pech gewesen, wenn man sich die Bilder anguckt. Drei Meter weiter und man wäre wieder in der Sonne gewesen. Ausgerechnet den kleinen Flecken Schatten zu erwischen … das muss noch mal extra frustrierend sein für die Beteiligten!
Geräusch kurz vor der Explosion
04.09.2016, Jörg MalekUnd nein, in der Falcon 9 sind keine Untertischboiler verbaut ;)
30h harte Arbeit
03.09.2016, Jörg SchneiderGenauigkeit der normalen Materie
01.09.2016, Julian"Dragonfly 44 weist ungefähr die Masse und Größe unserer Milchstraße auf, doch liefern Sterne nur 0,01 Prozent dieser Masse."
Die Bildunterschrift lautet allerdings:
"Dragonfly 44 besteht wohl fast völlig aus Dunkler Materie; nur 0,1 Prozent seiner Masse stammt von Sternen."
Vielen Dank - ja, die BU ist falsch: Es muss 0,01 Prozent lauten. Ich habe das korrigiert
Daniel Lingenhöhl
ein schwieriges Objekt
30.08.2016, Jörg SchneiderGlücksfall
30.08.2016, Christoph Altmannshofer, Erfurtund jetzt fahren wir dort hin?
26.08.2016, R. R. NötzelmannGelächter!
Zitat Anfang
"Edelstein's work showed that a starship traveling at just 99 percent of the speed of light would get a radiation dose from hydrogen of 61 sieverts per second, when just one tenth of that number of sieverts would deliver a fatal dose for humans. And that's not even the 99.999998 percent of light-speed necessary to make the journey to the center of the Milky Way in 10 years." -Zitat Ende
Das findet man unter http://www.space.com/8011-warp-speed-kill.html
Re: Regenbögen auf fremden Planeten/Monden
21.08.2016, Alexander Haußmann, Institut für Angewandte Physik, Techn. Univ. DresdenHerr Sandkühler hat in seinem Leserbrief (Ausgabe 9/2016) einige interessante Fragen zu Regenbögen auf anderen Planeten oder Monden aufgeworfen. Wie er schon sehr richtig bemerkt, ist es erforderlich, dass direktes Sonnenlicht die entsprechenden Flüssigkeitstropfen überhaupt erreicht. Über die meteorologischen Verhältnisse auf anderen Himmelskörpern ließe sich weitläufig spekulieren, aber bereits in unserer gewohnten irdischen Umgebung sind aus diesem Grund Regenbögen eher eine Seltenheit.
Außerdem ist es erforderlich, dass die Streupartikel (zumindest näherungsweise) eine Kugelform aufweisen, d.h. sehr wahrscheinlich flüssig sein müssen. Ansonsten würden an festen Kristallen Haloerscheinungen entstehen, über deren Aussehen auf fremden Welten auch schon spekuliert wurde (http://www.atoptics.co.uk/halo/oworld.htm) und die in ihrer einfachsten Form als Untersonne schon vom Satelliten „Mars Global Surveyor“ außerhalb der Erdatmosphäre beobachtet wurden (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1256/wea.46.06/pdf). Zudem müssen die Tropfen für den fraglichen Lichtwellenlängenbereich transparent sein, was im Sichtbaren jedoch wahrscheinlich ist. Anders sähe es schon aus, wenn man sich für Regenbögen im Infrarot interessiert. Schließlich kommt es neben der Dispersion noch auf die Größe der Tropfen an: Bei Wasser spricht man erst ab Durchmessern > 0,1 mm von echten Regenbögen, kleinere Tropfen führen zu den weißen Nebel- oder Wolkenbögen (http://www.meteoros.de/bildergalerie/cat/91). Der größenabhängige Farbverlauf lässt sich mit der Mie-Theorie sehr genau berechnen, auch für die erwähnten Kohlenwasserstoffe und anderen Verbindungen, sofern der Brechungsindexverlauf unter den herrschenden Temperatur- und Druckbedingungen bekannt ist.
Bei kleinen Tropfen tritt nahe der Rückstreurichtung zusätzlich noch ein Farbringsystem, die sogenannte Glorie, auf. Diese wird von Flugreisenden häufig in irdischen Wasserwolken um den Flugzeugschatten gesehen, ist aber auch schon von der Sonde Venus Express in der Venusatmosphäre nachgewiesen worden (http://www.nature.com/news/why-the-venus-rainbow-is-actually-a-glory-1.14869). Unabhängig von ihrer Zusammensetzung dürften die dortigen Partikel mit ihren Größen um 2,5 µm aber zu klein sein, um einen ausgeprägten Wolkenbogen zu erzeugen – dieser müsste nach Mie sehr breit und diffus ausfallen.
Wie schon von Herrn Sandkühler bemerkt, sind natürlich auch der Brechungsindex und das Ausmaß der Dispersion entscheidend für die Größe und Farbenpracht der resultierenden Regenbögen. Für flüssiges Methan bei 111 K habe ich bei http://refractiveindex.info die Werte n = 1,271 (bei 700 nm) und n = 1,280 (400 nm) gefunden. Für Wasser bei 20 °C sind die entsprechenden Werte n = 1,330 und n = 1,343. Man kann damit den Winkelradius der resultierenden Regenbögen berechnen. Am einfachsten geht das mit der Theorie von Descartes, die bei hinreichend großen Tropfen (d. h. bei vernachlässigbarer wellenoptischer "Verwischung") zutreffende Ergebnisse liefert. Da der Unterschied der Brechungsindizes von Wasser und flüssigem Methan nicht sehr groß ist, weichen die Ergebnisse auch nur um einige Grad voneinander ab, wobei der Hauptregenbogen anwächst und der Nebenregenbogen schrumpft. Dadurch liegt nun der schwächere Nebenbogen innerhalb des Hauptbogens, und beide wenden sich nicht mehr wie bei Wasser das Rot zu (siehe das Foto von Herrn Ziegler), sondern das Blau. Übrigens würde die etwas geringere Dispersion von Methan auf Titan nicht unbedingt zu weniger farbkräftigen Regenbögen führen, denn der Winkeldurchmesser der Sonne, welcher auf der Erde die Farben des Regenbogens immerhin über einen Bereich von ca. 0,5° ausschmiert, fiele dort "draußen" entsprechend kleiner aus.
Die angesprochenen "verschachtelten" Regenbögen gibt es übrigens im kleinen Maßstab auch schon auf der Erde, wenn nämlich das Sonnenlicht an einer Wasserfläche gespiegelt wird, bevor es die Regentropfen erreicht (http://www.meteoros.de/bildergalerie/cat/87). Damit „sieht“ ein Regentropfen effektiv zwei Sonnen. Eine davon liegt allerdings unter dem Horizont, was in einem Doppelsternsystem so nicht möglich wäre – beide Lichtquellen müssen über dem Horizont stehen, wenn keine Spiegelflächen im Spiel sind. Infolgedessen würden dann die Kreuzungspunkte der Regenbögen an anderen Stellen entlang ihres Umfanges liegen. Übrigens lassen sich auch verschachtelte Haloerscheinungen im winterlichen Eisnebel erzeugen, wenn zum Mond noch eine irdische Lichtquelle hinzukommt. Dies wurde in Finnland und auch im deutsch/tschechischen Fichtelberg-Keilberg-Gebiet im Erzgebirge demonstriert (http://www.meteoros.de/akm/halotreffen/2015/).
Schließlich möchte ich noch anmerken, dass bereits vorgeschlagen wurde, die starke Polarisation des Regenbogenlichts als Indikator für das Vorhandensein von Wassertropfen in der Atmosphäre von Exoplaneten zu nutzen (http://web.gps.caltech.edu/~vijay/Papers/Polarisation/Planetary%20Atmospheres/bailey-07.pdf).
Viele Grüße,
Alexander Haußmann
PS: Zum Thema Regenbögen wird in der kommenden Woche im "European Journal of Physics" ein Review-Artikel von mir erscheinen, allerdings mit dem Schwerpunkt auf der irdischen Atmosphäre.
Der galaktische Halo rotiert rasend schnell
29.07.2016, Rainer Bruhn, HamburgIn diesem Artikel geben Sie die Rotationsgeschwindigkeit des Halos als lineare Geschwindigkeit (km/s) an. Bei einem Massepunkt, der einer Kreisbahn folgt, ist die Umrechnung zwischen Drehgeschwindigkeit und Bahngeschwindigkeit wohldefiniert; was aber bedeutet hier "mittlere Rotationsgeschwindigkeit"? Ist das Mittel bezüglich der Geometrie (= halber Radius) gemeint oder bezüglich der Massenverteilung?
Es ist die durchschnittliche Geschwindigkeit von Sternen bzw. heißem Gas in der Umgebung der Sonne, also bei rund 25 000 Lichtjahren Abstand vom Zentrum der Milchstraße, gemeint.
Ein Buch, das es braucht: The Astronomer & the Witch
10.07.2016, Karl Mistelberger, ErlangenAuch die Rezension durch Dietrich Lemke ist durchaus gelungen. Zu kritisieren ist allerdings die Passage über die Religionszugehörigkeit und Hexenverfolgung:
"... Die größten Opferzahlen gab es in den katholisch regierten Ländern, aber auch in den reformierten Ländern bestand Gefahr. ..."
Verglichen mit den Opferzahlen in den protestantischen Gebieten des Heiligen Römischen Reiches sind die Zahlen aus Spanien, Italien und Österreich tatsächlich äußerst marginal, wie ein Artikel von National Geographic Deutschland im Dezemberheft 2006 überzeugend darlegt.
Hexerei war eher ein deutsches Problem als eine Sache der Religionszugehörigkeit.
Kurzfassung: http://www.nationalgeographic.de/reportagen/topthemen/2006/hexenjagd