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Kommentare - - Seite 32

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Außerirdisches Leben

    04.04.2015, Alfhild Breitner
    Hat man bereits auf irgendeinem anderen Himmelskörper Leben entdeckt oder sind wir Erdenbürger nach heutigem Stand noch "allein" im Universum? - Ich meine nicht Spekulationen, wie "die Wahrscheinlichkeit, dass Leben auf einem anderen Planeten existiert, ist sehr hoch", sondern wirkliche Nachweise und Belege von außerirdischem Leben.
    Stellungnahme der Redaktion

    Klare Frage, klare Antwort: Nein. Definitiv, schlicht und einfach: nein. Die Astronomie und Raumfahrt sind zwar heute so weit, dass im Prinzip jederzeit etwas "Wichtiges" in dieser Richtung gefunden werden könnte. Aber das wird nach meiner Einschätzung zunächst ein sehr indirekter und vieldeutiger Hinweis sein. Und dann wird es eine ziemliche lange Weile - eher Jahrzehnte als Jahre - dauern, bis das so weit abgesichert ist, dass es allgemein glaubhaft wird und zum Beispiel an einen Nobelpreis gedacht werden kann.

    Jedoch: Überraschungen sind in der Wissenschaft immer möglich.
    U.Bastian

  • Neu?

    03.04.2015, Dr. Susanne Kattmann, Steinfurt
    "Neue Methode", "neue Strategie", lese ich hier. Und was bitte soll daran neu sein? Neben Hinfliegen und Nachgucken ist die Analyse des Lichtspektrums doch die einzige Methode, um evtl. Leben zu finden, und wird entsprechend schon seit Jahrzehnten propagiert. Das ist übrigens mit ein Grund dafür, dass die NASA ihre Raumsonden gern mal auf die Erde zurückblicken lässt – so erhält man ein Vergleichsspektrum und einen Eindruck von den Schwierigkeiten. Leider setzt dieser Text den Trend von spektrum.de fort, einerseits fachlich schwächer zu werden und andererseits auch weniger belangreiche Arbeiten, mit Verlaub: aufzublasen. Es wäre schön, würden Sie Studien/PR-Texte wieder stärker kritisch bewerten und im Zweifelsfall auch mal nicht aufgreifen. Ich bin schon viele Jahre dabei und fände es schade, mir eine neue Nachrichtenseite suchen zu müssen!
    Stellungnahme der Redaktion

    Das Neue an der Methode ist der Gedanke, nicht nach den spektralen Spuren einzelner Moleküle (Ozon, Methan, Alkohole, Ketone, ...) zu suchen, sondern nach den Spektren von ganzen Organismen(klassen).

    Frau Kattmann sagt ganz zu Recht, dass einerseits Hinfliegen und andererseits Spektroskopie aus der Ferne die einzigen Möglichkeiten sind, außerirdisches Leben zu finden. Insofern gibt es wirklich nichts Neues. Und beide Möglichkeiten machen derzeit nicht den Eindruck, in absehbarer Zeit zum Erfolg zu führen. Das wird für die Spektroskopie im Artikel auch gesagt.

    Überraschungen sind natürlich in der Wissenschaft jederzeit möglich.
    U.B.

  • Sonnenfinsternisbild Lochkamera

    27.03.2015,
    Faszinierend, total originelle Idee!
  • Nur Canon für Astrophotos?

    25.03.2015, Alexander Göhring
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    im letzten SuW war erneut ein Test eine Canon DSLR (incl. Vergleich einiger Canon Modelle zueinander) zu finden, dafür auch wegen den wieder tollen Bildern von Herrn Seip herzlichen Dank. Auch in meiner Erinnerung, sowie wenn man die Anzeigen der Zubehörhändler durchsieht, findet man (fast) nur Canon Kameras in der Astroanwendung. Daher meine Frage: Gibt es bestimmte Gründe für diese Präferenz, sind andere Kamerahersteller aus diesen Gründen nicht oder nicht so geeignet? Ich selbst arbeite seit langem terrestrisch mit Nikon, und hoffe nicht, daß ich für akzeptable Astrophotos jetzt alles "in die Tonne kloppen" kann.

    Herzlichen Dank
    Alexander Göhring
    Stellungnahme der Redaktion

    Auch wer keine Canon DSLR hat, kann wunderbare Astrofotos machen. Es war aber so, dass Canon vor wenigen Jahren auf diesem Gebiet eine führende Position eingenommen hatte – zum Teil wegen der Sensoren, aber sicherlich auch wegen der speziell für die Astrofotografie entwickelten Varianten. Andere Kamerahersteller haben in der Zwischenzeit deutlich aufgeholt. Deshalb ist ein weiterer Praxisbericht bereits in Vorbereitung, in dem wir die DSLR eines anderen Herstellers präsentieren werden.

    Uwe Reichert

  • Verstreute Sterne und das Lamba-CDM-Modell

    15.03.2015, Timm Deeg, Wachenheim
    Im Artikel "Erzeugen verstreute Sterne das kosmische Glühen?" in SuW 2/2015, S. 10, wird die Möglichkeit erwähnt, "dass rund die Hälfte aller Sterne nicht in Galaxien beheimatet ist". Somit würde sich der Anteil baryonischer Materiedichte relativ zur kritischen Dichte um etwa 2% erhöhen. Wie ginge man aber damit um? Das Lambda-CDM-Modell stimmt ja bereits mit den bisherigen Beobachtungen (ohne die verstreuten Sterne) sehr gut überein. Ließe sich die Annahme der räumlichen Flachheit des Universums mit Blick auf die der Fehlertoleranzen bei dunkler Materie und dunkler Energie aufrecht erhalten?
    Stellungnahme der Redaktion

    Zunächst eine kleine Vorbemerkung: Mit baryonischer Materie meint Herr Deeg die sog. "normale" Materie, im Gegensatz zur Dunklen Materie.

    Nun zu seinem Anliegen: Die Änderung des Anteils der baryonischen Materie wäre deutlich kleiner als die von Herrn Deeg genannten 2 Prozent der kritischen Dichte, da er für diesen Wert angenommen hat, dass die gesamte baryonische Materie (4 Prozent) in Sternen vorliegt. In Wahrheit ist aber ein erheblicher Teil in Form von sehr heißem Gas in Galaxienhaufen fein verteilt. Darüberhinaus ist auch keineswegs die Gesamtmasse der Sterne in Galaxien hineichend genau bekannt, um nicht durch eine kleine Korrektur an dieser Stelle die verstreuten Sterne unterzubringen, ohne die gesamte Menge an baryonischer Materie zu verändern. Das gleiche gilt für die Gesamtmenge an heißem Gas in Galaxienhaufen.

    Zu seiner eigentlichen Frage: Ja, im Rahmen der derzeitigen Unsicherheit wäre durch einen kleinen zusätzlichen Anteil an baryonischer Materie (unter 1 Prozent) das Lambda-CDM-Modell nicht gefährdet.

    Danke für die aufschlussreiche Frage.
    U.B.

  • Asteroiden und KBOs im Anfang groß ...?

    15.03.2015, Jan Thimo Grundmann
    Traditionell ist man davon ausgegangen, daß die Körper des Sonnensystems durch verschiedene, aufeinanderfolgende Anlagerungs- und Kollisionsmechanismen schrittweise zu größeren Objekten wachsen. Es entstünden also aus Staub cm-große Flocken, die sich zu m-großen kompaktierten Ballen vereinen, um sich dann zu km-großen Planetesimalen zu sammeln, usw. Jeder Schritt besteht aus einem Fließgleichgewicht von Wachstum und Zerstörung, z.B. durch zu heftige Stöße der sich bildenden Zusammenballungen untereinander. Einige Stufen in dieser zeitlichen und hierarchischen Folge sind aber noch wenig verstanden oder es gibt allerlei Gründe, die in Modellen das weitere Wachstum stocken lassen. Sowohl für den Asteroidengürtel als auch den Kuipergürtel werden daher durchaus Szenarien diskutiert, bei denen sich zuerst große Planetesimale direkt aus cm-großen Körnern bilden. Man geht dabei von der Möglichkeit aus, daß sich feinkörniges bis cm-großes Material in Verwirbelungen des Gases der protoplanetaren Scheibe so weit konzentriert, daß es sich durch direkten gravitativen Kollaps zu einige 100 km (!) großen Planetesimalen verdichten kann. Kleinere Körper entstünden dann erst als Kollisionsbruch dieser großen Ur-Planetesimale. [z.B. A. Morbidell, W.F. Bottke, P. Nesvorny, H.F. Levison, Asteroids Were Born Big, http://arxiv.org/pdf/0907.2512.pdf] Sollte sich das harte Material auf 67P/Tschurjumow-Gerasimenko als mehr als eine oberflächliche Harsch-Schicht herausstellen, könnte dies ein weiterer Hinweis auf eine solche Entstehungsgeschichte sein, insbesondere wenn es ansonsten ursprünglich erscheint in seiner Zusammensetzung.
  • Partielle Sonnenfinsternis

    12.03.2015, Bernhard Schröck
    Leider zeigt die Abbildung des Artikels die Verhältnisse Erde – Mond nicht optimal. Dazu ein Modell: Wie bekannt, beträgt der Durchmesser des Mondes ≈ 3500 Kilometer, Durchmesser der Erde ≈ 12700 Kilometer, das heißt deren Verhältnis ist (3500 : 12700) ≈ 0,28.

    In Bastelgeschäften – besonders zur Osterzeit - bekommt man verschiedene Kugeln aus Pappmaschee oder Plastik. Wenn man für die Erde eine Kugel von fünf Zentimetern Durchmesser nimmt (gibt es oft im Viererpack, man hat also drei Erden in Reserve), dann hat in diesem Modell der Mond einen Durchmesser von ungefähr 1,4 Zentimetern. Solche Kugeln werden nicht angeboten, nur solche mit einem Durchmesser von 1,5 Zentimetern, aber für unser Modell ist das eine genügende Genauigkeit.

    Wie groß stellt sich in unserem Modell die Entfernung dieser beiden Himmelskörper dar? Die mittlere Entfernung Erde – Mond beträgt 384400 Kilometer, also 384400 : 12700 ≈ 30,3 Erddurchmesser also sind in unserem Modell beide Körper 30,3 x 5 Zentimeter = 151,5 Zentimeter voneinander entfernt. Für die größte durchschnittliche Mondentfernung (Apogäum, ≈ 405500 Kilometer) ergibt sich 405500 : 12700 ≈ 32 Erddurchmesser also 32 x 5 = 160 Zentimeter, bzw. für die kleinste durchschnittliche Mondentfernung (Perigäum, ≈ 363300 Kilometer) 363300 : 12700 ≈ 28,5 Erddurchmesser
    Also 28,5 x 5 = 142,5 Zentimeter Abstand voneinander. Basteln Sie ein solches Modell, es lässt einen staunen!

    Freundliche Grüße
    Bernhard Schröck
    Stellungnahme der Redaktion

    Die korrekten Größenverhältnisse im Sonnensystem sind der Redaktion selbstverständlich bewusst. Und ich habe ein Modell, wie Sie es vorschlagen, tatsächlich schon mit einer Schuklasse im Schulhof aufgebaut. Richtig gestaunt haben die Schüler, als wir auch noch die richtige Entfernung und Größe der Sonne einbezogen haben.

    Aber die richtigen Größenverhältnisse lassen sich in einer kompakten zeichnerischen Darstellung nicht unterbringen. Die Abbildung in dem SuW-online-Beitrag will das Wesentliche der Geometrie in übersichtlicher Weise zeigen.

    U. Bastian

  • Welche Überbevölkerung?

    11.03.2015, G. Schmidt
    Einfach Anzahl der Erdbevölkerung durch die Fläche Australiens rechnen, und Sie werden staunen wieviel Quadratmeter einer 4-köpfigen Familie zur Verfügung stehen. Ich empfehle: selbst denken, nicht Vorgekautes wiedergeben.
  • Kein Widerspruch zu MPG-Artikel

    26.02.2015, SCHWAR_A
    Diese Aussage ist m.E. unkorrekt:

    "Damit steht Bogdans und Gouldings Arbeit nun wieder im Widerspruch zu einer Studie von Ralf Bender vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und seinen Kollegen"

    Wer den verlinkten MPG-Artikel liest, sieht, daß sich deren Arbeit nicht auf das Verhältnis der "Gesamtmasse aller Sterne der Galaxie und ihrem zentralen Schwerkraftmonster" bezieht, sonder nur auf das Verhältnis der Masse des Bulge der Galaxie zu der des SL - und dieser Zusammenhang ist sehr stark korrelliert!
  • Materie und Ereignishorizont

    24.02.2015, Roman Koutny
    Was passiert mit der Materie, die im Bulk Universum in das schwarze Loch stürzt? Ist deren "Schnittmenge" mit dem 3-dimensionalen Ereignishorizont dann genau die sichtbare Materie in unserem Universum, die wir wahrnehmen können? Und ist dann vielleicht die Materie, die den Ereignishorizont noch nicht erreicht hat ein Kandidat für die "dunkle Materie" - vorausgesetzt Gravitonen bewegen sich durch den gesamten Bulk und sind nicht in unserem Universum gefangen?
  • Sterben live gemacht

    24.02.2015, Klaus-Dieter Linsmeier
    Ob ein ungestillter Pioniergeist dahinter steckt oder ein Defizit an den kognitiven Fähigkeiten, ihr Vorhaben zu durchdenken, die Teilnehmer sind offenbar bereit, den zeitgenössischen TV-Voyeurismus zu bedienen. Und das betrifft nicht nur die so beliebten Streit- und Sexszenen. Auf dem Mars geht ist der Zuschauer bis zum bitteren Ende mit dabei. Aber nur "fast" live. Wenn ein Kandidat an Strahlenkrankheit stirbt, fiebert der Zuschauer ein paar Minuten Signallaufzeit später mit. Ist das akzeptabel? Also vielleicht doch eher eine Webkamera in einer terrestrischen Sterbeklinik installieren?
  • Für die Fernsehzuschauer gedacht

    24.02.2015, Alisia Rhode
    Letztlich geht es doch bei diesem Projekt nicht um die wissenschaftliche Erforschung des Mars, sondern lediglich um gute TV-Quoten - alles soll ja als TV-Show laufen. SCHADE!!!
  • Auflösungsvermögen der Bilder der Raumsonde Dawn

    24.02.2015, Matthias Borchardt
    Auf Seite 15 der aktuellen Ausgabe wird über die ersten Bilder der Raumsonde Dawn vom Zwergplaneten Ceres berichtet. Mich verwundert allerdings die schlechte Auflösung des Bildes bzw. die Bildunterschrift. Wenn 950 km Durchmesser auf 43 Pixel abgebildet werden (was offenbar die maximale Auflösung sein soll?) , beträgt die Auflösung also rund 22km in einer Entfernung von 237000km. Nach der Formel für das optische Auflösungsvermögen kreisrunder Optiken würde sich nach meiner Rechnung daraus ein notwendiger Objektivdurchmesser von rund 8mm ergeben. Das würde der Pupillengröße unseres Auges entsprechen. Ich denke aber, dass die Raumsonde Objektive an Bord hat, die mindesetns 10 bis 20 cm Durchmesser haben - danach sollte Ceres also mit etwa 1,5km pro Bildpunkt abbildbar sein (wenn nicht besser) - also würde sich Ceres dann eher über 600 Pixel erstrecken, was schon ein recht gutes Bild abgeben würde. Wie ist diese Diskrepanz zu erklären?
    Vielen Dank für immer wieder interessante Heftausgaben und Ihr Engagement in diesem Bereich.

    Matthias Borchardt
    Lehrer für Physik und Mathematik am Tannenbusch-Gymnasium Bonn
    Stellungnahme der Redaktion

    Die beiden baugleichen "Framing Cameras" an Bord der US-Raumsonde Dawn sind vor allem für die Erkundung ihrer Zielobjekte aus der Nähe konzipiert worden, übrigens in Deutschland. Sie verfügen daher nicht über große Optiken mit langer Brennweite wie andere Raumsonden-Kameras, die ihre Zielobjekte auch aus großer Entfernung im Detail erfassen müssen. Seit Ende Januar 2015 übertrifft aber die räumliche Auflösung der Bilder von Dawn die bislang besten Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble deutlich. Schon im Februar werden wir Ceres in nie gesehenem Detail erkunden können.

    Dr. Tilmann Althaus, Redaktion "Sterne und Weltraum“

  • Unendlich viele offene Fragen für ein unverantwortliches Projekt

    23.02.2015, Klaus Stampfer
    Der Mars hat nur eine verschwindend geringe Atmosphäre und ist daher voll der kosmischen Strahlung ausgesetzt. Ein Überleben wäre daher nur unterirdisch möglich. Doch wer kann dies auf Dauer aushalten, ganz abgesehen davon, wer diese Einrichtungen bauen soll. Der Anbau von Feldfrüchten wird unter diesen Bedingungen auch nicht funktionieren, ganz zu schweigen davon, dass nicht nur die Samen, sondern auch der fruchtbare Boden mitsamt dem Wasser und Düngermittel zum Mars transportiert werden müssen. Glaubt wirklich eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer auf dem Mars länger als ein paar Monate zu überleben?
    Sollte es auf dem Mars eine ökologische Nische für Mikroorganismen geben, dann kann es sein, dass in Tausenden Jahren die so eingeschleppten Mikroorganismen den Mars verseucht haben. Werden uns dann zukünftige Generationen nicht zu Recht vorwerfen zuerst die Erde beinahe ruiniert und den Mars zerstört zu haben?
    Anscheinend ist die Vorstellung als erste Menschen auf dem Mars in die Geschichtsbücher einzugehen so groß, dass das eigene Leben dafür geopfert wird. Tatsächlich wird dieses Mars-Projekt in absehbarer Zeit niemals umgesetzt werden können und die ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden irgendwann feststellen müssen, dass sie die großen Verlierer sind, wenn sie ihre familiären und beruflichen Pläne danach ausgerichtet haben. Ist es den Verantwortlichen für dieses Projekt bewusst, was sie mit den Leuten anstellen?
    Täglich verhungern Zehntausende auf diesem unserem Planeten. Nur ein Beispiel dafür, dass es viele Probleme hier gibt, deren Lösung wir unseren Mitmenschen schuldig sind. Wie lassen sich diesen Menschen gegenüber die Unsummen für einen Flug zum Mars rechtfertigen?
    Es gibt fast unendlich viele weitere Fragen. Ich belasse es mal bei diesen. Von den wissenschaftlichen Medien erwarte ich schon, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden, die enormen Gefahren nicht ausblenden und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern reinen Wein einschenken.
    Beste Grüße
  • Lieber Ben,

    23.02.2015, Philipp Hummel
    erstmal: schön von dir zu hören. Und Danke für die Kritik.

    Und ja, du hast Recht. Man hätte das Ganze viel kritischer aufziehen können, wie es z.B. Florian Freistetter gemacht hat (dessen Blog-Beitrag wir verlinkt haben). Aber es ging mit in diesem Fall explizit nicht um eine wissenschaftliche Analyse des Projekts.

    Kennst du die Kurzdoku des "Guardian" zu Mars One? https://www.youtube.com/watch?v=8na3oQzcwCk

    Die fand ich unheimlich faszinierend und berührend (sie geht im übrigen noch weniger auf Kritik an dem Projekt ein). Das war der Anlass für mich, Kontakt zu Herrn Schröder zu suchen. Ich wollte wissen, was einen jungen Mannn motiviert, so ein Wagnis auf sich zu nehmen.

    Dabei ging es für mich nicht in erster Linie um die Machbarkeit (ich selbst halte das Projekt für zum Scheitern verurteilt, so wie es konzipiert ist). Im Gegenteil: Ich habe die wissenschaftlich-technische Komponente so weit wie möglich reduziert (sie völlig wegzulassen, hätte ich aber auch falsch gefunden).

    Ich glaube trotzdem, dass der Artikel nicht den Hype, den Mars One ohne Zweifel sucht, befeuert. Wenn man ihn genau liest, sieht man an vielen Stellen eine kritische Grundhaltung. Aber das war wie gesagt nicht der Hauptzweck des Artikels.

    Wie nah man psychologisch an jemanden herankommt, liegt an mehreren Faktoren. Einerseits daran, wie viel Zeit man hat, andererseits am Interviewer und dem Interviewten. Dass das Interview womöglich relativ oberflächlich rüberkommt, ist an sich auch schon eine Botschaft. Jedenfalls kann ich jedem nur empfehlen, es so zu lesen. Form und Inhalt gehören da stärker zusammen als in anderen journalistischen Genres, würde ich sagen.

    Schade, dass das bei dir nicht so angekommen ist. Vielleicht entschädigt dich die Guardian-Doku. Daran komme ich hier zugegebenermaßen nicht ran... ;-)
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