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Sternphysik: Brauner Zwerg ähnelt Pulsar

Einer neuen Studie zufolge können Braune Zwerge extrem starke Magnetfelder besitzen und Strahlenbündel im Radiobereich aussenden, die tausend Mal so hell sind wie die der Sonne. Bis vor wenigen Jahren war nicht einmal bekannt, dass diese Sterne überhaupt Radiowellen emittieren.

Brauner Zwerg als Pulsar | Aus den magnetischen Polen des Braunen Zwerges schießen die extrem hellen Strahlenbündel ins All. Wenn der Stern rotiert, streifen seine Lichter wie bei einem Leuchtturm auch über die Erde und lassen ihn pulsierend erscheinen.
Astronomen um Gregg Hallinan von der Nationalen Universität von Irland in Galway beobachteten den Braunen Zwerg TVLM 513 mit den Radioteleskopen des Very Large Array in zwei verschiedenen Wellenlängen. In beiden Fällen registrierten sie etwa alle zwei Stunden einen Radiopuls. Die hellen Strahlenbündel entstehen an den magnetischen Polen des Sterns und rotieren mit ihm, wobei sie kurz über die Erde streifen, berichtet Hallinan. Auf ähnliche Weise funktionieren auch Pulsare, allerdings sind die Magnetfelder dieser rotierenden Neutronensterne um ein Vielfaches stärker und ihre Rotation passiert innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde. Wegen dieser extremen Eigenschaften sei es sehr schwierig, ihre Radiopulse theoretisch zu beschreiben.

In Braunen Zwergen sind die Prozesse, die zur Emission von Radiowellen führen, hingegen bekannt, da sie nahezu mit denen von Planeten übereinstimmen, so die Wissenschaftler. Mit Hilfe des neu gefundenen Glieds zwischen Planeten und Neutronensternen erhoffen sie sich nun, auch die Mechanismen in Pulsaren besser zu verstehen.

Was genau die Radiosignale der Braunen Zwerge auslöst, sollen nun weitere Beobachtungen des Teams zeigen, bei denen sie gezielt nach pulsierenden Exemplaren suchen. (mp)

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