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Stressreaktion: Pferde zeigen weniger Lampenfieber als Reiter

Dressurpferd bei der Arbeit

Ein sportlicher Ausritt bedeutet für Pferde mal mehr, mal weniger Stress – immer aber ein wenig, wie Pferdeexperten seit Langem wissen; und gerade in Wettkampfsituationen können auch erfahrene Sportler die nervliche Belastung für ihr Reittier nur zum Teil reduzieren. Immerhin macht es für die Tiere aber keinen Unterschied, ob sie im Wettkampf vor großem Publikum agieren oder nur im Training, berichten nun Veterinärmediziner der Universität Wien.

Dressurpferd bei der Arbeit | Die Stressuntersuchung an Ross und Reiter fand in der in Fachkreisen berühmten Reitschule im französischen Saumur statt. Dabei haben die Forscher den Stresspegel von Dressurpferden und Sportlern in Training und Wettkampf bestimmt.

Die Forscher hatten dazu den Pegel des Stresshormons Cortisol im Speichel von acht Dressurpferden sowie verschiedene Parameter des Herzschlags bestimmt. Die Messwerte stiegen erwartungsgemäß an, als die Tiere unter Wettkampf- oder Trainingsbelastung erhöhtem Stress ausgesetzt waren. Tatsächlich steigerte sich die Anspannung der Tiere aber nicht zusätzlich vor großen Zuschauermengen. Ganz anders reagieren dagegen die Reiter: Analoge Messungen belegten typisches Lampenfieber und größere Nervosität vor Publikum.

Anders als anekdotenhaft in der Reiterszene kolportiert – und auch entgegen der Erwartung der Forscher – überträgt sich die Nervosität des Reiters aber nicht messbar auf ein Pferd, wie die Auswertung zeigt: Der Stresspegelanstieg bei Reitern im Wettkampf hatte keinen zusätzlichen Einfluss auf die Anspannung der Pferde. Dies könnte aber womöglich nicht verallgemeinert werden, meint die an der Studie beteiligte Tiermedizinerin Christine Aurich: Untersucht wurden ausschließlich professionelle Reiter und geschulte Pferde. Ein unerfahrener und sehr nervöser Reiter könnte womöglich durchaus zusätzlichen Stress verursachen.

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