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Tagebuch: Nachruf auf Henning Genz

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Am 22. September ist unser Autor Henning Genz verstorben – völlig überraschend und erschreckend, weil ich noch wenige Wochen zuvor mit ihm über ein Projekt gesprochen hatte und ihn so vital und unternehmungslustig wie eh und je erlebte.

Er war Professor für theoretische Physik in Karlsruhe, mit Spezialgebiet Elementarteilchenphysik; aber wir kannten ihn nicht vorrangig aus elementaren Vorlesungen über Elementarteilchen. Ich kannte seinen Namen, weil er in den siebziger Jahren einen computersimulierten Kurzfilm über ein physikalisches System (die Sinus-Gordon-Gleichung) gemacht hatte, das zum Thema meiner Diplomarbeit wurde.

In unserer Zeitschrift ist er allerdings immer wieder erschienen, als Buchautor, Rezensent und Verfasser von Essays. Über seine tägliche Arbeit hinaus hat er über die Grundlagen seiner Tätigkeit als Physiker fundiert nachgedacht und immer wieder auch für die allgemeine Öffentlichkeit geschrieben. Wider die postmoderne Beliebigkeit, nach der die Physik auch nur eine von vielen kulturbedingten Sichtweisen der Welt ist, hat er den Anspruch seines Fachs hochgehalten, allgemein gültige Erkenntnisse über die Welt zu gewinnen, und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.

Das Erscheinen seiner letzten Rezension in diesem Oktoberheft hat er nicht mehr erlebt; ein Essay von ihm zum Kreationismus wird ungeschrieben bleiben.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Christoph Pöppe


Henning Genz in Spektrum der Wissenschaft

– als Buchautor:
– als Rezensent:
– als Essayist:

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