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Themen der Wissenschaft: Die Bahnen der Weltraumteleskope Herschel und Planck

Die beiden europäischen Satelliten HERSCHEL und PLANCK sind ganz unterschiedlichen astronomischen Fragestellungen gewidmet. Aber eine einzige ARIANE-5-Rakete wird sie gemeinsam in den Weltraum tragen. Sie werden ihre Mission in einer Gegend weit jenseits des Mondes in antisolarer Richtung erfüllen. Die bahndynamischen Aspekte dieses Projekts und die sich daraus ergebenden Vorteile für die Wissenschaft sind das Thema dieses Beitrags.
Ende 2008 soll eine ARIANE 5 die Weltraumteleskope HERSCHEL und PLANCK auf ihre Reise zum Librationspunkt L2 im Sonne-Erde-System schicken. Dieser »Gleichgewichtspunkt« liegt etwa 1,5 Millionen Kilometer außerhalb der Erdbahn auf der Verlängerung der Verbindungslinie Sonne-Erde. Vom L2 aus gesehen stehen Sonne und Erde immer in der gleichen Richtung. Ein dort platziertes Teleskop kann deshalb relativ einfach gegen die Infrarotstrahlung von Sonne und Erde abgeschirmt werden, und seine Blickrichtung wird von Erde und Mond nicht zusätzlich eingeschränkt. Aufgrund dieser geometrisch bedingten Vorteile wird in den nächsten Jahren eine ganze Flotte von Astronomiesatelliten die Gegend um den L2 bevölkern. Am Librationspunkt L2 herrscht in dem mit der Erde um die Sonne rotierenden System ein Gleichgewicht der Anziehungs- und Zentrifugalkräfte – im Idealfall bleibt ein dort geparkter Satellit stehen. Allerdings ist dieses Gleichgewicht instabil: Das Problem, einen Flugkörper zum L2 zu schicken und ihn dort zu halten, ist vergleichbar mit dem Problem, einen Minigolfball in der Weise auf eine glatte Bergkuppe zu befördern, dass er dort liegen bleibt. Wie die Satelliten HERSCHEL und PLANCK dieses Problem bewältigen sollen, um ihre astronomischen Missionen auszuführen, wird in diesem Artikel beschrieben.

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