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Welt der Wissenschaft: Astrophysik: Aufbau und Zerstörung
Galaxien sind in massereiche Halos aus unsichtbarer Dunkler Materie eingebettet,
aber nicht jeder dunkle Halo beherbergt eine Galaxie. Welche Faktoren entscheiden,
ob es in einem Halo überhaupt zur Stern- und Galaxienbildung kommt? Und wie
entsteht die beobachtete strenge Korrelation zwischen der Masse einer Galaxie und
der Masse des Schwarzen Lochs in ihrem Zentrum? Es gibt erste Antworten auf
diese neuen Fragen.
Die Gravitation beherrscht den
gesamten Kosmos. Das gilt
auch für unsere Sonne: Schwerkraft
presst sie zusammen, bis
in ihrem Zentrum heftige Kernfusionsreaktionen
zünden, die unsere Welt erleuchten.
Schwerkraft zwingt die Planeten in ihre
Bahnen um die Sonne und die Sterne in ihre
Umlaufbahnen rund um das Zentrum unseres
Milchstraßensystems, der Galaxis.
Dieselbe Massenanziehung bewirkte auch,
dass sich die universelle Ausdehnung, die
mit dem Urknall begonnen hatte, verlangsamte,
bis sich in einigen Bereichen diffuse
Materie von ihr abkoppelte, auf sich selbst
zurückfiel und dabei Sterne und Galaxien
bildete.
Die Schwerkraft spendet nicht nur das
Licht durch den Aufbau der Sterne, sondern
zugleich zerstört sie die Sterne auch und
erschafft letztlich vollständige Dunkelheit.
Wenn ein massereicher Stern seinen nuklearen
Brennstoff aufgebraucht hat, lässt die
Gravitation seine inneren Regionen in einen
Neutronenstern zusammenstürzen,
einen gigantischen Atomkern mit der Masse
der Sonne und der Größe der Stadt Berlin.
Dabei werden enorme Energiemengen frei,
die den Rest des Sterns auseinanderreißen
und bewirken, dass er für einige Wochen
heller strahlt als seine gesamte Muttergalaxie.
Bei einigen besonders massereichen
Sternen geht dieser Zusammensturz noch
weiter, so dass an Stelle eines Neutronensterns
ein Schwarzes Loch entsteht, ein Objekt,
das man nicht direkt sehen kann, weil
seine Schwerkraft so stark ist, dass weder
Licht noch irgendetwas anderes ihm jemals
entkommt.
Neuere Studien zeigen, dass die schöpferischen
und die zerstörerischen Aspekte
der Schwerkraft eng miteinander verknüpft
sind, wenn es darum geht, das Leben von
Galaxien zu regeln.
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