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Winter: Gewaltige Lawine gefilmt

Daniel Lingenhöhl

Von Schneemangel ist auf der ganzen Südseite der Alpen wenig zu spüren; teilweise türmt sich das Weiß meterhoch: Die vielen Tiefdruckgebiete, die in den letzten Wochen durch das Mittelmeer gestürmt sind, haben ihre nasse Fracht in den Hochlagen des Gebirges in Form von Schnee abgeladen. In vielen Regionen ist daher die Lawinengefahr extrem gestiegen und wurden Straßen gesperrt.

Welche Energie abgehende Schneebretter entfesseln können, zeigt die Videoaufnahme zweier Beobachter im Südtiroler Bergbauerndorf Pill. Zuerst hört man nur ein Rauschen und sieht, wie eine weiße Pulverwolke Richtung Tal rast. Dann erreichen die Schneemassen eine Tiefenlinie, womöglich ein Bachbett. Es kanalisiert die Lawine und vermengt sie mit Wasser und Schlamm. Nun wälzt sich der Strom langsam, aber kraftvoll voran und knickt auf seinem Weg selbst gestandene Fichten wie Streichhölzer um. Erst mitten im Ort kommt er zum Stillstand und verschont wundersam die Häuser der Ansiedlung. Nur eine Scheune wird komplett eingehüllt, Menschen kamen nicht zu Schaden.

Wer allerdings denkt, dass sich Lawinen nur an steilen Hängen bilden können, irrt. Denn selbst in flachen Bereichen treten sie auf, wenn die Bedingungen stimmen. Wichtiger ist denn auch die Struktur des Schnees und welche Art Risse sich bilden. Selbst Wanderer an wenig geneigten Talflanken können demnach Risse in Schneefeldern produzieren, die sich hangaufwärts fortpflanzen und dort dann ein Schneebrett auslösen.

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