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Wissenschaftsgeschichte: Rechts oder links?

Im erbitterten Kampf der politischen Systeme ist Egon Balas mehrmals nur mit knapper Not dem Verderben entronnen. Seine mathematische Karriere kam erst später.

Die wissenschaftliche Welt kennt den mittlerweile 90-jährigen Egon Balas als den großen alten Mann der ganzzahligen Optimierung. Das ist die Suche nach der besten Lösung für ein Problem, dessen Variable nur ganzzahlige Werte annehmen können, zum Beispiel: Ist es besser, für diesen Produktionsprozess vier oder fünf gleiche Maschinen einzusetzen? Oder, etwas abstrakter: Soll der viel zitierte Handlungsreisende auf seiner Tour diese spezielle Straße benutzen (dann steht an der entsprechenden Stelle im Gleichungssystem eine Eins) oder nicht (eine Null)? Einer von Balas’ ersten Doktoranden ist Manfred Padberg, der den Lesern dieser Zeitschrift – gemeinsam mit Martin Grötschel – kombinatorische und insbesondere ganzzahlige Optimierung nahegebracht hat (Spektrum der Wissenschaft 4/1999, S. 76).

Ganz im Gegensatz zu dem Klischee, nach dem die Mathematiker ihre größten Leistungen in jungen Jahren zu erbringen pflegen, hat Balas erst mit 37 Jahren seine ersten Gehversuche in diesem Fach unternommen. Die Zeit davor war für ihn ereignisreicher als für einen Durchschnittsmenschen das ganze Leben, weswegen er sie auf Drängen seiner Freunde im vorliegenden Buch aufgeschrieben hat.

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