Direkt zum Inhalt

Mit Raketen, aber elektrisch

Umfrage | 01.10.2009
Im Superwahljahr konnten Sie auch bei uns wählen, nämlich Ihren Favoriten aus fünf Themen. Das Ergebnis und die Gewinnerin der 13. Wunschartikelrunde stellt Chefredakteur Reinhard Breuer vor.

In meinem Arbeitszimmer in der Spektrum-Redaktion hängt eine Liste mit Themengebieten. Hier steht, über welche Forschungsgebiete Sie am liebsten lesen, alles streng geordnet in jahrelangen Umfragen ermittelt und gemittelt.

Ziemlich weit unten, hinter Mathematik und vor der Chemie (letzter Platz!), da steht "Technologie". Nun gut, in diese 13. Wunschartikelrunde hatten wir auch ein Technologiethema eingeschmuggelt: "elektrische Raketen". Und genau dieses haben Sie mit über fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen (Mehrfachauswahl war möglich) klar auf Platz 1 gewählt. Das ist ja wohl eindeutig (Raumfahrt-)Technologie. Soviel zum Glauben an die Statistik!

Ob wir tatsächlich je mit Plasma-Antrieben zu anderen Planeten reisen werden, bleibt Spekulation. Aber genau diese hat Sie bei diesem Thema wohl fasziniert und Ihre Neugier geweckt.

Auf dem zweiten Platz landete ein Thema, das uns vielleicht etwas näher liegt: künstlicher Hautersatz. Mit dem "Gewebe aus dem Labor" ist allerdings auch die Hoffnung verbunden, alle möglichen anderen Körpergewebe im Verlust- oder Schadensfall ersetzen zu können. Es ist übrigens dieses Thema, das ich selbst auf den ersten Platz gesetzt hätte.

Was mich wie immer ebenfalls interessiert, ist der "Verlierer"-Artikel, der sich ja, nur weil er auf Platz 5 gelandet ist, noch lange nicht mit einem uninteressanten Thema beschäftigen muss. Und auch der überrraschte mich, denn es geht darin um den genetischen "Ursprung der Hauskatze". Nachdem wir schon im letzten Jahr über die genetische Herkunft des Hundes berichteten ("Warum Hunde so verschieden sind", SdW 7/2008) und dabei auf rege Leserresonanz stießen, hätte ich hier ein besseres Ranking erwartet – nicht nur wegen der zahlreichen Katzenliebhaber (zu denen ich mich übrigens ebenfalls zähle).

Eines ist jedenfalls sicher: Die "elektrischen Raketen" werden in der Januarausgabe 2010 erscheinen!

Vielen Dank, dass Sie alle abgestimmt haben. Wir freuen uns nun auch, die Gewinnerin der 13. Wunschartikelrunde für ein Wochenende nach Heidelberg einladen zu dürfen. Beste Glückwünsche an Barbara Lachnit aus Marl! Sie ist auch herzlich eingeladen, uns im Anschluss daran einen Besuch in der Redaktion von Spektrum der Wissenschaft abzustatten.

Reinhard Breuer
Chefredakteur


Mit 220 Stimmen machten die elektrischen Raketen das Rennen. Insgesamt gaben 437 Teilnehmer 661 Stimmen ab (Mehrfachnennungen waren möglich).

Und das waren unsere Themenvorschläge:

Neuer Ursprung der Hauskatze
Nicht die alten Ägypter haben als Erste Katzen domestiziert. Genetische Studien vermitteln ein neues Bild: Katzen wurden wohl schon vor zehntausend Jahren zahm - aber im Orient. Auch unsere Hauskatze stammt von dorther.

Das Zeitalter der elektrischen Raketen
Wenn die nächste Generation von Raumsonden in das äußere Sonnensystem startet, werden es Ionen- oder Plasmamotoren sein, die für ihren Antrieb sorgen. Ihre Schubkraft ist zwar gering, doch sie erreichen bei gleicher Treibstoffmenge eine viel höhere Endgeschwindigkeit als konventionelle Raketen.

Haben schöne Frauen mehr Töchter als Söhne?
Wer richtig auf die Daten schaut, findet keinen Beleg dafür; aber das richtige Hinschauen ist eine Kunst für sich.

Gewebe aus dem Labor
Beim "Nachzüchten" von natürlichem Gewebe gelangen Forschern in der vergangenen Dekade erstaunliche Erfolge. Manche Gewebearten sind bereits im therapeutischen Einsatz, viele andere müssen nur noch die Zulassungshürden überwinden. Einst soll ihr Anwendungsspektrum sogar die Herstellung ganzer Organe umfassen.

Mesopotamiens Frauen
Von Königen und Kriegen berichten die Annalen der mesopotamischen Reiche häufig – und nur selten vom Leben des einfachen Volkes. Trotzdem vermitteln viele Quellen inzwischen ein recht gutes Bild des damaligen Alltags insbesondere auch der Frauen im Zweistromland. Offenbar war ihre soziale Stellung weit höher als die in vielen späteren antiken Kulturen.

Ergebnisse zum Herunterladen:

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.