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AIDS: Gelähmte Abwehr

Ein bislang rätselhaftes Virusprotein macht Immunzellen bewegungsunfähig und trägt so entscheidend zum Ausbruch und Fortschreiten der Immunschwächekrankheit Aids bei.
T-Lymphozyten attackieren HIV-Zelle
Seit seiner Entdeckung im Jahr 1983 hat der Aidserreger HIV (Human-Immunschwäche-Virus) Forschern viele Rätsel aufgegeben. Zu den schwierigsten zählt die Rolle eines seiner Eiweißstoffe namens Nef (negative factor). Es handelt sich um ein regulatorisches Protein, von dem bislang nicht viel mehr bekannt war, als dass es der Erreger zu seiner massenhaften Vermehrung braucht. Nur wenn das HI-Virus über ein funktionsfähiges Nef verfügt, bricht die Immunschwäche mit ihren typischen Symptomen aus.

"Es gibt in der Fachliteratur seit Langem Berichte über Patienten, die sich Jan P. Fischer und Timothy G. Ferdelman mit einem HI-Virus infiziert haben, dem auf Grund eines genetischen Defekts das Nef-Protein fehlt", erklärt Oliver Fackler, Professor für Virologie an der Universität Heidelberg. "Die Betroffenen entwickeln erst lange nach der Infektion Krankheitssymptome – oder sogar überhaupt nicht."

"Wie Nef dies bewerkstelligt, war bislang völlig unklar", berichtet Fackler, der sich schon seit seiner Diplomarbeit vor rund 15 Jahren mit dem geheimnisvollen Protein beschäftigt. Jetzt hat der Virologe gemeinsam mit seinem Team und Kooperationspartnern an der Universität Münster zumindest einen Teil der Antwort gefunden...

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