Direkt zum Inhalt

Planetenforschung: Saturnmond Rhea hat Sauerstoff-Atmosphäre

Rhea
Der Saturnmond Rhea weist eine dünne Atmosphäre auf, die Sauerstoff und Kohlendioxid enthält. Zu diesem Ergebnis kommt ein Wissenschaftlerteam um Ben Teolis vom Southwest Research Institute in San Antonio durch die Daten vom Vorbeiflug der Sonde Cassini an Rhea im März 2010.

Rhea | In der dünnen Atmosphäre von Rhea befinden sich Sauerstoff und Kohlendioxid
Die dünne Atmosphäre wird durch die stetige chemische Zersetzung von Wassereis auf der Oberfläche des Mondes gespeist. Die Bestrahlung durch das Magnetfeld des Saturns löst diese Reaktionen aus. Die Forscher vermuten, dass der Sauerstoff vor allem in der nachlaufenden Hemisphäre von Rhea entsteht, die von geladenen sauerstoffhaltigen Teilchen der Saturnatmosphäre regelrecht bombardiert wird. Zudem ist immer noch eine große Menge an Sauerstoff in der eisigen Oberfläche von Rhea gebunden. Wie unser Erdmond wenden auch die meisten Monde des Saturns dem Planeten immer die gleiche Seite zu. Die der Bahnbewegung um Saturn abgewandten Seiten werden auch als nachlaufende Hemisphären bezeichnet.

Kürzlich fanden Astronomen auch in den Atmosphären der eisigen Jupitermonde Europa und Ganymed Sauerstoff. Auf Grund dieser Entdeckung und der Tatsache, dass Sauerstoff ein Hauptbestandteil der Atmosphäre rund um die Ringe des Saturns ist, hatten die Forscher damit gerechnet, dass auch rund um Rhea Sauerstoff existiert.

Weniger sicher sind sich die Forscher über den Ursprung des Kohlendioxids. Es könnte aber aus sauerstoff- und kohlenstoffhaltigen chemischen Verbindungen durch die Einwirkung von ionisierender Strahlung an der Mondoberfläche entstehen. Es könnte aber auch sein, dass ursprüngliches Kohlendioxid im Eis gebunden ist und kontinuierlich entweicht. (bw)

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen
Science 10.1126/science.1198366, 2010

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.