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Umweltgifte: Kombiwirkung von Antibiotikum und Pestiziden tötet Bienen

<i>Apis mellifera</i>
Seit einigen Jahren beobachten Imker vor allem in den USA, aber auch hierzulande, unerwartet hohe Verluste beim Überwintern ihrer Völker. Verschiedenste Ursachen werden diskutiert: Umweltgifte, Krankheiten, oder auch gentechnisch veränderte Blütenpflanzen.

Doch womöglich tun die Imker selbst zu viel des Guten und töten ihre Tiere dadurch, dass sie sie besonders gut vor einigen Widrigkeiten der Natur schützen wollen: Wie David Hawthorne und Galen Dively von der University of Maryland in College Park herausgefunden haben, erhöhen Antibiotika die Anfälligkeit der Insekten für die toxische Wirkung von Milbenmitteln und anderen Pestiziden.

Im Labor beobachteten die Forscher, dass die Gabe von Oxytetrazyklin das Überleben der Tiere deutlich senkt, wenn sie anschließend mit verschiedenen Giften gegen die Varroa-Milbe oder andere Schädlinge in Kontakt kamen oder sie über das Futter aufnahmen. Dahinter steckt, dass das Antibiotikum offenbar verschiedene Membranproteine daran hindert, die toxischen Stoffe aus den Zellen wieder auszuschleusen.

In den USA ist es üblich, die Bienenstöcke im Herbst mit Antibiotika zu behandeln. In Europa ist dies verboten. (af)

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