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Sonnensystem: Neue Karte von Triton

Im Sommer 1989 passierte die Raumsonde Voyager 2 das Neptunsystem. Dabei näherte sie sich dem größten Neptunmond Triton bis auf rund 40 000 Kilometer und schickte beeindruckende Aufnahmen von seiner Oberfläche zurück zur Erde. Zum 25. Jubiläum des Ereignisses wurde das Material neu aufbearbeitet und eine restaurierte Karte veröffentlicht.
Neue Karte von Triton

Rund 105 Astronomische Einheiten trennen zur Zeit die Erde von der NASA-Raumsonde Voyager 2, die sich damit mittlerweile in den äußeren Randbereichen des Sonnensystems befindet. Obwohl die Mission seit langem abgeschlossen ist, sendet die Sonde noch immer Daten, die mit einer Verzögerung von rund 15 Stunden auf der Erde eintreffen. Vor bald 40 Jahren, am 20. August 1977 ist sie vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All gestartet. Mit ihrer Hilfe sollten die Gasplaneten des äußeren Sonnensystems näher untersucht werden.

Projizierte Karte von Triton | Das Bild zeigt die beiden Hemisphären des Neptunmonds Triton. Da die nördliche während des Vorbeiflugs von Voyager 2 im August 1989 im Dunkeln lag, ist nur ein Teil zu sehen. Die Karten wurden aus dem damals aufgenommenen Bildmaterial erstellt. Die Bilder lagen in drei Filtern (orange, grün und blau) vor.

Nachdem sie in der ersten Jahreshälfte 1979 den Jupiter erreichte und während des Vorbeiflugs Schwung aufnahm, passierte sie 1981 den Saturn, 1986 den Uranus, und erreichte im Sommer 1989 den Neptun. Triton, den mit rund 2700 Kilometern im Durchmesser größten Mond des Planeten, passierte sie am 25. August. Bei diesem Manöver kam die Sonde ihm bis auf rund 40 000 Kilometer nahe. Sie konnte seine Größe bestimmen und seine Oberfläche genauer untersuchen. Die eisige Landschaft ist von einem Netzwerk von Verwerfungen überzogen und zeugt anhand ihres geologisch niedrigen Alters von geologischer Aktivität. Die Energie dafür liefert die Gezeiteneinwirkung von Neptun.

© NASA/JPL-Caltech/Lunar & Planetary Institute
Triton im Vorbeiflug

Zum 25. Jubiläum der Annäherung veröffentlichte nun Paul Schenk vom Lunar and Planetary Institute in Houston eine Karte der Tritonoberfläche, die eine Auflösung von 600 Metern pro Bildelement erreicht. Dafür wurde das alte Bildmaterial, das in drei Farbfiltern vorliegt, restauriert. Der Farbeindruck wurde verbessert und die Kontraste angehoben, um vermehrt Details aus den Bildern herauszuarbeiten. Die Karte zeigt die gesamte südliche Hemisphäre, während von der nördlichen nur ein kleiner Teil zu sehen ist. Diese wurde damals nicht von der Sonne beschienen und lag im Dunkeln. Auf der Internetseite des Instituts kann das Material in hoher Auflösung bezogen werden. Dort findet sich auch ein Film, der aus den Bilddaten erstellt wurde und das historische Ereignis nachstellt.

Interessanterweise wird die Raumsonde New Horizons am 25. August 2014 die Neptunbahn kreuzen. Allerdings trennen sie dabei von Neptun einige Milliarden Kilometer. Sie befindet sich auf ihrem Weg zu dem Zwergplaneten Pluto, den sie planmäßig am 14. Juli 2015 erreichen und erforschen soll.

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