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Raumfahrt: Indiens erste Marssonde auf der Zielgeraden

Rund 90 Prozent ihrer Reise auf dem Weg zum Mars hat die indische Raumsonde Mars Orbiter Mission (MOM) hinter sich gebracht. Nach mehr als zehn Monaten Flug durch das Sonnensystem wird sie voraussichtlich am 24. September 2014 in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten einschwenken.
Mars Orbiter Mission

Am 5. November 2013 begann die Reise von MOM, oder auch "Mangalyaan" – Indiens erster interplanetarer Raumsonde. Von einer Startrampe am Satish Dhawan Space Centre an der Südostküste des Landes wurde sie zunächst in eine Umlaufbahn um die Erde befördert. Wenige Wochen später zündete ihr Haupttriebwerk zum richtigen Zeitpunkt, um sie auf ihre Reise durch das Sonnensystem zu unserem Nachbarn Mars zu schicken.

Start der Raumsonde MOM | Am 5. November 2013 begann die Reise der Raumsonde MOM. Am 24. September 2014 wird sie in eine Umlaufbahn um Mars einschwenken.

In einem weiten Bogen entfernte sie sich zunehmend von der Erde und schraubte sich auf die Umlaufbahn des Roten Planeten empor, der die Sonne in Form einer Ellipse mit einer großen Halbachse von rund 228 Millionen Kilometern umkreist. Die Sonde wurde von der indischen Raumfahrtbehörde ISRO konzipiert und soll in erster Linie erfolgreich in einen Marsorbit eintreten. Dazu bedarf es am 24. September, nachdem MOM seine restlichen weniger als neun Millionen Kilometer zurückgelegt hat, einer letzten entscheidenden Triebwerkszündung. Danach sollte die Sonde soweit abgebremst sein, dass sie im Schwerefeld des Planeten gefangen bleibt.

Obwohl damit das Hauptziel der Mission bereits erreicht wäre, führt MOM verschiedene Kameras und Instrumente zur Atmosphärenuntersuchung mit sich. Unter anderem soll sie nach Spuren von Methan und atomaren Wasserstoff suchen.

MOM fliegt übrigens nicht allein zum Roten Planeten, denn auch die US-Raumsonde MAVEN ist unterwegs. Sie soll am 21. September 2014, also drei Tage vor der indischen Raumsonde, in eine Marsumlaufbahn einschwenken. Die Sonde startete am 18. November 2013 von Cape Canaveral ins All und die Mission verlief bislang ohne technische Probleme. MAVEN, die Abkürzung steht für "Mars Atmosphere and Volatile Evolution", hat die Transferbahn zum Mars so optimal durchlaufen, dass im Juli 2014 auf ein Korrekturmanöver zum Feintuning der Bahn verzichtet werden konnte. Auch das für den 12. September vorgesehene Korrekturmanöver für den finalen Anflug auf den Mars wird wahrscheinlich ausfallen. Die alles entscheidende Zündung des Bordtriebwerks ist am 21. September gegen 19 Uhr MESZ vorgesehen. Sollte das Triebwerk versagen, so würde MAVEN sich wieder rasch vom Mars entfernen und nutzlos in eine weite Umlaufbahn um die Sonne eintreten.

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