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Ozeane: Wettervorhersage mit Albatros und Co.

Der Vogelflug erlaubt auch heute noch einen Blick in die Zukunft. Allerdings braucht es dazu ein bisschen moderne Technik.
Albatros

Manche Vögel legen auf dem offenen Ozean schier atemberaubende Distanzen zurück. Der Albatros kann mitunter mehr als 16 000 Kilometer ohne Zwischenlandung zurücklegen – das entspricht der Entfernung zwischen Heidelberg und Sydney. Diese enorme Flugleistung möchten sich nun Forscher um Katsufumi Satoa von der Universität Tokio zu Nutze machen. Die Tiere sollen ihnen als hochmobile Sensoren für Windverhältnisse auf dem Ozean dienen. Mit besseren Daten könnte sich auch die Wettervorhersage verbessern lassen.

Das Team besuchte dazu Nistplätze in Hawaii, Japan und Indien und bestückte dort Wanderalbatrosse, Laysanalbatrosse und Weißgesicht-Sturmtaucher mit kleinen Datensammelgeräten. Ihre 19 besenderten Vögel versorgten sie mit Daten aus insgesamt 500 Flugstunden. Indem die Forscher die jeweils aktuelle Fluggeschwindigkeit der Vögel mit der Geschwindigkeit über dem Boden ins Verhältnis setzten, konnten sie bestimmen, wie stark an einer gegebenen Position der Wind wehte. Ihre Berechnungen stimmten gut mit Daten überein, die Satelliten mittels eines Scatterometers geliefert hatten.

Bisher würden die Windverhältnisse auf offener See durch vereinzelte Bojen oder eben anhand von Satellitenaufnahmen bestimmt. Diese seien jedoch weder zeitlich noch räumlich sonderlich gut aufgelöst. Mit Hilfe der Tiere, die ohnehin große Distanzen zurücklegen, könnte man vielleicht ein erheblich besseres Bild der Lage bekommen, spekulieren Satoa und Kollegen. Dank ihrer Sensoren erhielten sie alle fünf Minuten – und damit ungefähr im Abstand von fünf Kilometern – einen Datenpunkt.

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