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Verloren im Wirbelsturm: Versenkte Monsterwelle einen Frachter?

Forscher simulieren die Bedingungen, unter denen der Frachter "El Faro" sank und 33 Besatzungsmitglieder in den Tod riss.
Heck des gesunkenen Frachtschiffs 'El Faro'

Am 1. Oktober 2015 sank der 240 Meter lange Frachter "El Faro" nördlich von Puerto Rico, nur wenige Meilen vom Zentrum des Hurrikans "Joaquin" entfernt. Die Ursache für das Unglück, bei dem alle 33 Menschen an Bord starben, ist unbekannt. Nun haben Francesco Fedele vom Georgia Institute of Technology und seine Kollegen Claudio Lugni und Arun Chawla eine Analyse veröffentlicht, nach der das Schiff mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu einem Prozent einer Monsterwelle begegnete. Ob sie so eine außergewöhnliche Woge für die Ursache des Unglücks halten, schreiben sie jedoch nicht: Die drei Forscher führten ihre Untersuchung im Auftrag des Nationalen Transportsicherheitsamts der USA (NTSB) durch. Das untersucht derzeit den Unfall und wird im Dezember 2017 seine Ergebnisse präsentieren.

Wie die drei Forscher in "Scientific Reports" berichten, bezogen sie in ihre Analyse neben dem Wetter die Länge des Schiffs und seine Driftgeschwindigkeit ein. Beides beeinflusst, welche Meeresfläche das Schiff im fraglichen Zeitraum überstreicht – und damit auch die Wahrscheinlichkeit, auf eine Monsterwelle zu treffen. Wie Fedele und seine beiden Kollegen in "Scientific Reports" berichten, lag das Risiko des antriebslos treibenden Schiffs, binnen zehn Minuten auf eine mehr als 14 Meter hohe Welle zu treffen, etwa bei 0,25 Prozent. In einem betrachteten Zeitraum von 50 Minuten steigt es auf über 0,75 Prozent. Allerdings könnten auch kleinere Wellen oder gar Windschäden ausgereicht haben, um den Frachter zu versenken – frühere Besatzungsmitglieder bezeichneten das Schiff nach dem Unglück als "Rosteimer".

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