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Klimawandel: Verschwindet der Krill in den Süden?

Krill benötigt kühles Wasser zum Gedeihen - und zieht sich folglich immer weiter in den Süden zurück. Schwimmt den Meeressäugern und Pinguinen ihre wichtigste Nahrung weg?
Antarktischer Krill

Ihre Daten reichen bis in die 1920er Jahre zurück – und zeigen eine schleichende Veränderung seit rund 40 Jahren: Der Krill, wichtigste Nahrungsquelle für zahlreiche Meereslebewesen der Antarktis, wandert immer weiter polwärts. Grund dafür seien steigende Wassertemperaturen und schwindendes Meereis.

So lesen sich die Ergebnisse einer Studie, die aktuell im Fachmagazin »Nature Climate Change« erscheint. Wie Angus Atkinson vom britischen Plymouth Marine Laboratory, Simeon Hill vom British Antarctic Survey in Cambridge und ihre Koautoren berichten, stehe die Südverlagerung des Krills in einem Zusammenhang mit den Wetterverhältnissen rund um die Antarktis.

Wissenschaftler machen den Klimawandel dafür verantwortlich, dass sich der Südatlantik, in dem es seit jeher große Krillvorkommen gibt, langsam aufheizt. Konkret sorgt er dafür, dass sich seit den 1980er Jahren ein zyklisches Wetterphänomen, die so genannte Antarktische Oszillation, häufiger in ausgeprägten positiven Phasen befindet und der Region dadurch warme Winter beschert. Für den Krill bedeutet dies, dass in solchen Jahren weniger Jungtiere die Population ergänzen und auch die Populationsdichte zurückgeht. Das schließen sie aus den Daten zum Krillvorkommen in den antarktischen Gewässern, die noch in die Zeiten des Walfangs Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreichen.

Für die Tiere, die direkt oder indirekt von den kleinen Krebsen leben, bedeutet die Südverlagerung Probleme bei der Nahrungsbeschaffung. Es gebe bereits erste Hinweise darauf, dass Seebären und Goldschopfpinguine unter Nahrungsmangel leiden, erläutert »BBC News«. Umso wichtiger sei es nun, die Fischerei im Südatlantik konsequent zu regulieren und auf die Störungen in der Nahrungskette abzustimmen, schreibt Margaret McBride vom Norwegischen Institut für Meeresforschung in Bergen in einem Begleitkommentar bei »Nature«.

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