Direkt zum Inhalt

Massensterben: Tod aus der Tiefe

Sehr wahrscheinlich verursachten nicht Asteroiden, sondern erstickende Hitze und Giftgase, die aus fauligen Ozeanen aufstiegen, die meisten Massenextinktionen der Vergangenheit. Treibt die Erde wieder auf eine solche Treibhauswelt zu?
Bild
Dies ist der Wunschartikel, den unsere Leserinnen und Leser mehrheitlich in die Märzausgabe gewählt haben. Mehr zu unserer Umfrage und den Ergebnissen finden Sie hier.

Der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Thomas S. Kuhn behauptete einst, wissenschaftliche Ideengebäude verhielten sich ähnlich wie Lebewesen: Anstatt sich langsam und kontinuierlich zu entwickeln, durchliefen sie lange Phasen der Stagnation, unterbrochen von seltenen Revolutionen, bei denen eine allgemein anerkannte Theorie plötzlich durch ein neues »Paradigma« ersetzt wird – analog etwa zum Untergang der lange die Erde beherrschenden Dinosaurier und dem Aufstieg der Säugetiere.

Diese Charakterisierung trifft speziell auf meinen Forschungsbereich zu: die Untersuchung der Ursachen und Folgen von Massenextinktionen. Bei diesen periodisch wiederkehrenden biologischen Umbrüchen starb jeweils ein großer Teil der Lebewesen auf der Erde aus. Nachher war nichts mehr wie zuvor.

Nachdem die Paläontologen Ende des 18. Jahrhunderts diese Episoden massenhaften Artentods in der Erdgeschichte entdeckt hatten, vermuteten sie dahinter zunächst Vorgänge, die sich über einen längeren Zeitraum hinzogen und durch Klimaänderungen oder Phasen massiven Vulkanismus hervorgerufen wurden. Doch 1980 ereignete sich ein Kuhn’scher Paradigmenwechsel, als der Geologe Walter Alvarez und seine Mitarbeiter an der Universität von Kalifornien in Berkeley das berühmte Dinosauriersterben vor 65 Millionen Jahren als Folge einer plötzlichen ökologischen Katastrophe darstellten, ausgelöst durch den Sturz eines Asteroiden auf die Erde.
...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

Spektrum - Die Woche – Riechverlust als Warnsignal

Der Geruchssinn kann dabei helfen, neurologische und psychische Erkrankungen früher zu erkennen. Warum das so ist und ob ein plötzlicher Riechverlust tatsächlich auf Alzheimer, Parkinson oder Depressionen hinweist, lesen Sie ab sofort in der »Woche«. Außerdem: Bekommt Google Konkurrenz?

Spektrum - Die Woche – »Entschuldigung, da verstecken wir uns hinter einer billigen Ausrede«

Der bedeutende Philosoph Immanuel Kant hätte am 22. April 2024 seinen 300. Geburtstag gefeiert. Kann der kategorische Imperativ und sein philosophisches System auch noch auf die Themen des 21. Jahrhunderts angewandt werden? Außerdem: Ursachen und Umgang mit »Ghosting« in der Welt des Online-Datings.

  • Infos
Dieser Artikel wurde von unseren Lesern als Wunschartikel des Monats März ausgewählt und ist als Leseprobe im PDF-Format kostenfrei abrufbar.

Erratum:
Um die irdische Ozonschicht angreifen zu können, musste der Schwefelwasserstoff nicht nur in die Troposphäre, sondern bis zur Stratosphäre vordringen.

Schreiben Sie uns!

2 Beiträge anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.