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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Laurus nobilis

Laurus nobilis L.
(syn. Laurus officinale); Lorbeer (syn. Lorbeerbaum).
Fam.: Lauraceae.
Vork.: subtropische Regionen, u.a. Mittelmeergebiete.
Drogen: 1. Lauri folia (syn. Folia Lauri, Folia Lauri nobilis); Lorbeerblätter, die vorsichtig getrockneten Laubblätter. Inh.: äther. Öl (ca. 3 %), u.a. Cineol enthaltend, ferner Sesquiterpenlactone, u.a. Costunolid vgl. Formel, Eremanthin vgl. Formel und Dehydrocostuslacton, Aporphinbasen, u.a. Boldin, Kaffeesäurederivate, Flavonoide, Catechine und Procyanidine. Anw.: Stomachikum und Gewürz. 2. Lauri fructus (syn. Baccae Lauri, Grana Lauri, Fructus Lauri); Lorbeeren (syn. Lorbeerfrüchte, Mutterlorbeeren), die getrockneten, reifen, beerenartigen Steinfrüchte; vgl. Abbildung. Inh.: äther. Öl (0,8-4 %) mit Cineol und α-Pinen, ferner Sesquiterpenlactone, u.a. die Guajanolide Dehydrocostuslacton, Eremanthin und Zaluzanin D sowie fettes Öl (ca. 26 %). Anw.: volkstümlich bei Verdauungsstörungen sowie zur Diuresesteigerung. 3. Lauri aetheroleum (syn. Oleum Lauri aetheroleum ex foliis, Oleum Lauri foliorum); Laurus-nobilis-Blattöl (syn. Lorbeerblattöl), das durch Wasserdampfdestillation gewonnene äther. Öl der Blätter. Inh.: 1,8-Cineol (25-55 %) als Hauptkomponente sowie u.a. α-Pinen, β-Pinen, Sabinen, Terpinen-4-ol, Eugenol und β-Bisabolol. Anw.: äußerlich als Hautreizmittel, außerdem als Aromatikum in der Lebensmittel- und Genußmittelindustrie sowie in der Kosmetik. 4. Lauri oleum (syn. Oleum Lauri, Oleum Lauri expressum); Lorbeerbutter (syn. Lorbeerfett, Lorbeeröl), das aus den Früchten unter Anwendung von Wärme gepreßte oder durch Auskochen gewonnene, grüne, salbenartige Gemenge von Fett und äther. Öl. Inh.: Gemisch von äther. Öl (s. Lauri fructus), Chlorophyll und fettem Öl, das Glyceride mit Laurinsäure, gefolgt von Linol- und Ölsäure, als Hauptkomponenten enthält. Anw.: in der Veterinärmedizin, u.a. als Eutersalbe, volkstümlich mitunter äußerlich bei rheumatischen Beschwerden sowie zur Behandlung von Furunkeln und Abszessen, ferner in der Kosmetik zur Aromatisierung, u.a. von Seifen.
Hom.: Laurus nobilis HAB 34, die frischen Blätter.
Histor.: Die Kräuterbücher des 16. und 17. Jh. nennen Lorbeer als schweiß-, harn- und menstruationsförderndes Mittel sowie gegen Bienen- und Wespenstiche. Für Kultzwecke hat die Pflanze seit dem Altertum Bedeutung.







Laurus nobilis, Lauri fructus, Lorbeeren

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