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Lexikon der Astronomie: GRS 1915+105

Auch bei diesem Objekt handelt es sich um einen Mikroquasar, also einem kompakten Objekt, das die Masse eines massereichen Wirtssterns akkretiert. In diesem speziellen Fall handelt es sich außerdem um ein stellares bzw. Galaktisches Schwarzes Loch (engl. Galactic Black Hole, kurz GBH), weil man sich sehr sicher ist, dass das kompakte Objekt ein stellares Schwarzes Loch mit 14 ± 4 Sonnenmassen ist. Die Entfernung von der Erde mit etwa 11 kpc ist recht hoch (Zdziarski et al. 2005), aber es gab auch die Behauptung, dass sie mit 6.5 kpc viel kleiner wäre (Kaiser et al. 2004).
Als Mikroquasar besitzt diese Quelle per definitionem einen Jet, also Plasma, das aus dem innersten Bereich, wo das kompakte Objekt sitzt, ausgeworfen wird. Im Unterschied zu den kontinuierlichen, extragalaktischen Jets der Quasare, die Plasmastrahlen sind, die von supermassereichen, rotierenden Schwarzen Löchern und Winden der Akkretionsscheiben stammen, sind die Ejekta eines Mikroquasars eher 'Blobs', also eher diskontinuierliche Auswürfe. Die Achse dieses Jets ist im Falle von GRS 1915+105 ist der Jet stark geneigt (70 Grad Inklination) und zeigt damit eher vom irdischen Beobachter weg. Die Geschwindigkeiten des Jets sind mit 92% Lichtgeschwindigkeit relativistisch hoch.
McHardy et al. (Nature 2006) bestimmten die Akkretionsrate aus Röntgendaten. GRS 1915 wechselt zwischen radiolauten und radioleisen (Typ-1) Zuständen.

weitere Quelle

  • Mirabel & Rodriguez, 1994)

Tabelle

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  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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