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Lexikon der Astronomie: Sagittarius A*

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich die hellste Radioquelle im Galaktischen Zentrum, also im Zentrum der Milchstraße, die mit dem dynamischen Zentrum zusammenfällt. Blickt man an den Nachthimmel, so erkennt man das Band der Milchstraße, das auch durch das Sternbild Schütze (Sagittarius) verläuft: Hier ist das Zentrum unserer Heimatgalaxie in einer Entfernung von 8.5 kpc oder 26 000 Lj.
Sgr A* ist der nächste Kandidat für ein supermassereiches Schwarzes Loch! Die Masse dieses riesigen Schwarzen Lochs wird aktuell zu etwa 3.6 Millionen Sonnenmassen beziffert (Eisenhauer et al. 2005; Ghez et al. 2005).
Die Astronomen können das Schwarze Loch natürlich nicht direkt sehen, aber seine Masse kann man ähnlich bestimmen, wie die Masse der Sonne, wenn man die Parameter der umlaufenden Planeten beobachtet: Astronomen untersuchen im Galaktischen Zentrum die Bewegungen von Sternen in unmittelbarer Nachbarschaft von Sgr A* im Infrarot-Band. Sie 'tanzten' – gezwungen durch die gekrümmte Raumzeit – in schnellen Bewegungen um das Schwarze Loch. Die Kepler-Gesetze verraten dann die Masse.
Die Größe des Schwarzen Loches ist (für ein Schwarzes Loch) enorm: Der Schwarzschildradius, also der Radius des Ereignishorizontes eines nichtrotierenden Schwarzen Loches, beträgt knapp 10.6 Millionen km, was 15.3 Sonnenradien oder etwa 1700 Erdradien entspricht. Bei einem maximal rotierendem Loch vom Kerr-Typus hätte es einen halb so großen Horizontradius.
Sollte die Milchstraße einmal einen Aktiven Galaktischen Kern gehabt haben, so passt diese Massendomäne bestens zu den Seyfertgalaxien.
Es gibt im Wissensportal eine sehr detaillierte Darstellung des Galaktischen supermassereichen Schwarzen Loches.

Tabelle

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  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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