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Lexikon der Astronomie: Schwarzer Zwerg

Schwarze Zwerge bezeichnet im Prinzip ausgekühlte Weiße Zwerge, also kompakte Objekte, die über einen so langen Zeitraum abgekühlt sind, dass sie nicht einmal mehr thermisch signifikant strahlen. Jedoch ist zu beachten, dass die Thermodynamik das Erreichen des absoluten Nullpunkts (0 Kelvin) in der Formulierung des Dritten Hauptsatzes der Thermodynamik verbietet.

Gibt es Schwarze Zwerge?

Astrophysiker haben die Kühlzeitskala Weißer Zwerge theoretisch abgeleitet und finden Zeitskalen im Bereich von Milliarden Jahren! Das ist gerade eine Zeitskala, auf der sich das Universum entwickelt hat (Weltalter knapp 14 Milliarden Jahre, Hubble-Zeit). Es ist daher nicht zu erwarten, dass besonders viele Schwarze Zwerge (in dieser engen Definition als Nachfolger Weißer Zwerge) existieren.

Unterschied zu Braunen Zwergen

Schwarze Zwerge sind von Braunen Zwergen abzugrenzen, weil letztere nicht die thermonuklearen Fusionsprozesse zu zünden vermögen und eher planetenartig sind. Während Schwarze Zwerge das 'normale Leben' eines Sterns hinter sich haben, hat es bei Braunen Zwergen gar nicht begonnen.

Bedeutung für Kosmologie?

Schwarze Zwerge sind eine Form baryonischer Dunkler Materie. Die aktuellen Daten der experimentellen Kosmologie sehen in der baryonischen Materie eine Energieform, die nicht von großer Bedeutung für die Dynamik des Universums ist. Die Schwarzen Zwerge können nicht allein das Missing-Mass-Problem der Kosmologie lösen.

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  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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