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Kompaktlexikon der Biologie: Apikaldominanz

Apikaldominanz, bei Pflanzen die Hemmung der Entwicklung von Seitenknospen und somit seitlichen Trieben und Ästen durch die Gipfelknospe. A. kann je nach Pflanzenart unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich während der Entwicklung einer Pflanze verändern. Diese altersabhängige, zunächst stark und später schwach ausgeprägte A. lässt sich bei vielen Bäumen beobachten, die anfangs unverzweigt an Höhe gewinnen, bevor sie nach einigen Jahren Verzweigungen ausbilden. Zu den krautigen Pflanzen mit ausgeprägter A. zählen Mais und Sonnenblume, wohingegen es sich bei der Tomate um eine Pflanze mit ausgesprochen schwacher A. handelt, da Seitenverzweigungen nur wenige Zentimeter unterhalb der Sprossspitze vorhanden sind.
Die A. wird hormonell gesteuert, wobei vom Gipfelmeristem produzierte Auxine die Entwicklung der Seitenknospen hemmen. Hingegen fördern Cytokinine deren Ausbildung, sodass A. auf dem Konzentrationsverhältnis dieser beiden Pflanzenhormone basiert. Neuere Ergebnisse lassen jedoch vermuten, dass auch andere Hormone die A. regulieren.
Die Ausbildung von Seitentrieben kann verhindert werden, wenn nach Entfernen der Sprossspitze weiterhin Auxine zugeführt werden. Ansonsten kommt es zum raschen Wachstum von Seitentrieben. Bei Nadelbäumen lässt sich gut beobachten, wie eine der Seitenachsen die Funktion des Haupttriebes übernimmt, wenn dieser zuvor entfernt wurde.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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