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Kompaktlexikon der Biologie: Feuchtgebiete

Feuchtgebiete, Landschaftsgebiete, in denen Wasser in stehender oder fließender Form oberirdisch oder als bis in den Wurzelraum der Pflanzen hineinreichendes Grundwasser ganzjährig oder periodisch angesammelt ist. Eine große Vielfalt an F. gibt es sowohl im Binnenland als auch im Küstenbereich. Gewässer (Seen, Weiher, Fließgewässer, Altwasser), Moore, Sümpfe, Feuchtwiesen und Flussauen gehören ebenso dazu wie das Wattenmeer, Flussmündungen und Mangroven. Sie beherbergen eine Vielfalt an Lebensgemeinschaften und zeichnen sich durch eine hohe ökologische Bedeutung aus. F. spielen aufgrund ihrer enormen Wasseraufnahmekapazität auch eine wichtige Rolle im globalen Wasserkreislauf.

In vielen europäischen Staaten wurde mehr als die Hälfte der ehemaligen F. zerstört, wodurch viele an das Vorhandensein von Wasser gebundenen Organismen heute vom Aussterben bedroht sind. Weltweit gehören F. zu den gefährdetsten Lebensräumen. Von den höheren Tierarten in Deutschland ist fast jede zweite auf F. angewiesen, und zwar 13 % der Säuger, 46 % der Vögel, 23 % der Reptilien und fast alle Lurche und sämtliche Fischarten. Von den gefährdeten Vogelarten der Roten Liste sind über 80 % Bewohner der F. 1971 wurde in Ramsar/Iran eine internationale Konvention über den Schutz von F. abgeschlossen (Ramsar-Abkommen), der gegenwärtig 48 Staaten beigetreten sind. (Feuchtlufttiere, Wasserinsekten, Hygrophyten, Helophyten)

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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