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Kompaktlexikon der Biologie: Kompartimentierungsregel

Kompartimentierungsregel, beschreibt die als Kompartimentierung bezeichnete intrazelluläre Gliederung der Eucyte in von einer Biomembran umschlossene Reaktionsräume (Kompartiment). Sie wurde 1965 von E. Schnepf formuliert und besagt, dass eine Biomembran eine plasmatische Phase von einer nichtplasmatischen Phase trennt, wobei der Inhalt von endoplasmatischem Reticulum, Golgi-Apparat, Lysosomen, Vakuolen und Vesikeln, als nichtplasmatisch angesehen wird. Bei tierischen Zellen unterscheidet man drei, bei Pflanzenzellen vier so genannte Plasmen: das Cytoplasma und das Karyoplasma (Kernplasma), die miteinander durch Kernporen verbunden sind, die Matrix der Mitochondrien (Mitoplasma) und das Stroma der Plastiden (Plastoplasma). Nach der K. müssen immer zwei Membranen und der dazwischen liegende nichtplasmatische Bereich passiert werden, um von einem Plasma in ein anderes zu gelangen. Bei Vorgängen, die im Zusammenhang mit Fusion und Vesikelbildung stehen, können sich stets nur gleiche Phasen miteinander verbinden oder voneinander trennen. Durch Endocytose, Exocytose und Membranfluss stehen fast alle nichtplasmatischen Phasen in einem dynamischen Austausch mit der extrazellulären Umgebung. Ausnahmen sind z.B. die Thylakoide. Mit der Unterscheidung zwischen plasmatischen und nichtplasmatischen Phasen steht im Einklang, dass die Biomembranen der Kompartimente unsymmetrisch organisiert sind.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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