Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Ultrazentrifugation

Ultrazentrifugation, ein erstmals 1925 durch T. Svedberg eingeführtes Trennverfahren (Zentrifugation), bei dem durch besonders hohe Umdrehungszahlen von über 70000 Umdrehungen pro Minute Fliehkräfte erzeugt werden, die ihrerseits das 500000-fache der natürlichen Schwerkraft erzeugen können. Auf diese Weise lassen sich Zellen, Zellbestandteile („Fraktionen“) und Makromoleküle voneinander trennen, da ihre Sedimentationsgeschwindigkeiten während der U. von Größe, Form, Dichte und ihrem Molekulargewicht abhängen. Bei einer Sedimentationsgeschwindigkeitsanalyse werden mittels U. die Sedimentationskoeffizienten oder S-Werte zellulärer Bestandteile ermittelt. Bei Ribosomen lassen sich auf diese Weise die 70S- und 80S-Formen und ihre Untereinheiten voneinander unterscheiden.

Die Ultrazentrifuge kann aber auch für eine Dichtegradientenzentrifugation eingesetzt werden. DNA lässt sich z.B. in einem Cäsiumchloridgradienten analysieren, wobei Banden an bestimmten Stellen im Gradienten entstehen, an denen die Schwebedichten der DNA mit der des Gradienten übereinstimmen. Durch U. kann DNA somit nicht nur von Proteinen und RNA abgetrennt werden, sondern es ist auch möglich z.B. Plasmide von genomischer DNA zu trennen. ( vgl. Abb. )



Ultrazentrifugation: Übersicht über die Svedberg-Einheiten verschiedener biologischer Strukturen

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.