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Lexikon der Chemie: Differenzthermoanalyse

Differenzthermoanalyse, DTA, thermoanalytische Methode, bei der die von einer Probe während eines geregelten Aufheizvorgangs aufgenommene oder abgegebene Wärmemenge bestimmt wird. Mit Hilfe von Thermoelementen wird die Temperaturdifferenz zwischen der Probe und einer Referenzsubstanz (z. B. Al2O3, SiC), die sich im selben Ofen befindet, gemessen und gegen die Temperatur der Referenzsubstanz aufgetragen. Die Abb. zeigt das Differenzthermogramm, das beim Erhitzen von Calciumoxalatmonohydrat erhalten wird. Die Maxima entsprechen exothermen, die Minima endothermen Prozessen, die chemischer oder physikalischer Natur sein können. Mögliche physikalische Prozesse, die zu Peaks im Differenzthermogramm führen können, sind z. B. Adsorption, Desorption, Phasenumwandlungen. Die Temperaturen, bei denen die Peaks auftreten, sind für die betreffenden Vorgänge qualitativ charakteristisch. Die Flächen unter den Peaks sind ein Maß für die umgesetzte Wärmemenge und damit nach entsprechender Eichung für die Menge des Stoffes bzw. seinen Anteil in einem Gemisch.



Differenzthermoanalyse. Abb.: Differenzthermogramm von CaC2O4 · H2O in Gegenwart von O2.

Mit der D. können neben Phasenumwandlungen auch Rekristallisationsprozesse in glasartigen Stoffen, die Ausheilung von Gitterstörungen, die Desorption von Gasen und chem. Reaktionen in kondensierten Stoffen untersucht werden. Es lassen sich mit der D. auch Polymere untersuchen, da diese auch in Gemischen charakteristische Peaks zeigen.

Die D. kann mit der Thermogravimetrie gekoppelt werden, bei der die Masseänderung einer Probe bestimmt wird, z. B. wenn eine Oxidation der Probe erfolgt.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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