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Lexikon der Chemie: Mischungswärme

Mischungswärme, Lösungswärme, Mischungsenthalpie, Lösungsenthalpie, diejenige Wärme, die bei der Herstellung einer realen Mischung freigesetzt oder verbraucht wird, ohne daß dabei eine chem. Reaktion stattfindet. Da Mischvorgänge praktisch immer bei konstantem Druck durchgeführt werden, sind die Wärmen Änderungen der Enthalpie.

Sind die Unterschiede zwischen den Wechselwirkungsenergien der artgleichen Moleküle in den reinen Komponenten größer als die zwischen verschiedenen Molekülsorten, wird bei der Herstellung der Mischung Energie benötigt. Die Mischung kühlt sich ab und die M. ist positiv (z. B. bei Ethanol/ Heptan), im entgegengesetzten Fall erwärmt sich die Mischung, die M. ist negativ (z. B. bei Ethanol/ Wasser).

Die Beträge der M. sind abhängig vom Mischungsverhältnis. Als integrale oder mittlere molare M. bezeichnet man die M. je Mol Mischung, die freigesetzt oder verbraucht wird, wenn man eine Mischung beliebiger Zusammensetzung aus den reinen Komponenten herstellt (Mischung).

Werden feste in flüssigen Stoffen gelöst, bezeichnet man die M. meist als Lösungswärme. Beim Lösen von Salzen werden die Kristallgitter abgebaut und die Ionen solvatisiert. Die Lösungswärme ist in diesem Fall gleich der Differenz aus Solvatations- und Gitterenergie.

Die Trennung zwischen M. und Reaktionswärme ist nicht immer eindeutig möglich. So ist z. B. das Lösen von gasförmigem Chlorwasserstoff in Wasser nicht nur ein Mischvorgang, sondern gleichzeitig eine elektrolytische Dissoziation des HCl. M. werden kalorimetrisch gemessen, indem man in einem gut wärmedämmenden Gefäß die beiden reinen Komponenten sorgfältig temperiert, anschließend mischt und die dabei eintretende Temperaturänderung bestimmt.

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