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Lexikon der Chemie: Sparbeizen

Sparbeizen, Beizmittel aus stark sauren Lösungen (meist aus Schwefel- oder Salzsäure) zur Reinigung von Metalloberflächen. Den S. sind außerdem Beizinhibitoren (Sparbeizzusätze) zugesetzt, um die Auflösungsgeschwindigkeit des Metalls möglichst klein zu halten, ohne daß die Auf- oder Ablösungsgeschwindigkeit der zu entfernenden Beläge, die meist aus Oxiden des betreffenden Metalls oder aus anderen Verbindungen (z. B. Kesselstein) bestehen, merklich verzögert wird. Ein vollständiger Schutz des Metalls ist nicht möglich. Als Säuren verwendet man auch noch Citronensäure und Ameisensäure. Als Beizinhibitoren sind Aldehyde, Amine, Nitrile, stickstoffhaltige Heterocyclen, Mercaptane, Thioether bekannt, ferner Verbindungen, bei denen Stickstoff und Schwefel an ein gemeinsames Kohlenstoffatom gebunden sind. Beim Beizen unlegierter und niedrig legierter Stähle werden in Salzsäure häufig Urotropin, in Schwefelsäure häufig Dibenzylsulfoxid angewandt. Zur Beschleunigung der Auflösung der Beläge werden den S. noch organische Netzmittel zugesetzt. Die Wahl der entsprechenden S. richtet sich nach der Art und Zusammensetzung des Beizmittels und nach dem vorliegenden Metall.

Nach dem Beizen ist ein sorgfältiges Spülen mit Wasser erforderlich, gegebenenfalls unter Zusatz von Natriumhydroxid zur Neutralisation, um Zerstörungen durch verbliebene Säurereste zu vermeiden.

  • Die Autoren
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Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
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Dr. Martina Venschott, Hannover
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Fachkoordination:
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Redaktion:
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