Lexikon der Neurowissenschaft: Hydrocephalus
Hydrocephalus m [von griech. hydor = Wasser, cephale = Kopf], Hydrozephalus, "Wasserkopf", E hydrocephalus,angeborene oder erworbene Erweiterung der Liquorräume des Gehirns, bedingt durch ein gestörtes Verhältnis von Liquorproduktion und Liquorabfluß, durch Abflußstörungen oder durch Atrophie des Gehirns (Cerebrospinalflüssigkeit, Liquorabflußweg). Die Erweiterung kann isoliert die Hirnventrikel (Hydrocephalus internus) oder den Subarachnoidalraum (Hydrocephalus externus) betreffen. Beim noch wachsenden Schädel führt die bei Hydrocephalus auftretende intracranielle Drucksteigerung zur enormen Vergrößerung des Schädels. Nach Verschluß der Schädelnähte kommt es zur Druckatrophie des Gehirns. Als Therapie wird eine schnellstmögliche Schaffung eines künstlichen Liquorabflusses angestrebt (z.B. Ventrikuloperitoneostomie). – Je nach Ursache und Lokalisation unterscheidet man mehrere Formen von Hydrocephalus: Bei Hydrocephalus externus kommt es zur Erweiterung der äußeren Liquorräume (des Subarachnoidalraumes), wohingegen bei Hydrocephalus internus die Räume des Ventrikelsystems erweitert werden, meist bedingt durch Verschluß des Aquaeductus Sylvii oder durch Verklebung des Foramen Luschkae oder des Foramen Monroi. Der Hydrocephalus acutus ist eine sich rasch entwickelnde Form des Wasserkopfes bei lokalen Geschwülsten, Parasitose, Entzündungen oder nach Hirntraumata. Bei Hydrocephalus communicans bleibt die Verbindung zwischen inneren und äußeren Liquorräumen erhalten, allerdings ist die Resorption des Liquors ins venöse System (äußerlich oder innerlich) teilweise oder ganz unterbrochen. Bei Hydrocephalus e vacuo werden die durch Atrophie des Gehirns erweiterten Räume zwischen Sulci, Gyri und der Arachnoidea mit Liquor angefüllt. Diese Art von Wasserkopf findet sich z.B. bei Spätformen der Alzheimer-Krankheit. Fehlbildungen des Nervensystems.
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