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Lexikon der Optik: Keratographie

Keratographie, Videokeratometrie, ein bildgebendes Verfahren zur Erfassung und Auswertung der Form der Hornhaut (Cornea) des Auges. Auf der Grundlage des Keratoskops werden ringförmige Reflexbilder auf der Cornea entworfen, aufgezeichnet und durch ein Computersystem vermessen und ausgewertet. Konstruiert wurden die Keratographen ursprünglich für die refraktive Hornhautchirurgie, sie finden jedoch inzwischen zur Anpassung von Kontaktlinsen weite Verbreitung. Im Unterschied zur herkömmlichen Messung mit dem Ophthalmometer (Keratometer), bei der nur einige Meßpunkte erfaßt werden und die Auswertung sich auf die Annahme mehr oder weniger regelmäßiger Gebilde wie Kugelfläche, Ellipsoid oder Torus stützt, wird bei der K. aufgrund der Auswertung von je nach Gerät etwa 10000 bis 30000 Meßpunkten ein detailreiches Flächenprofil der Cornea entworfen. Die in den einzelnen Flächenstücken gemessenen Radien werden numerisch, farbcodiert oder als dreidimensionales Flächengebirge dargestellt. Zusätzlich sind Berechnungen des Astigmatismus, der numerischen Exzentrizität sowie der günstigsten Kontaktlinsen-Innenfläche möglich. Der damit erreichte Kontaktlinsensitz kann simuliert werden.

Abb. 1 (s. Farbtafel ) zeigt die K. einer relativ regelmäßigen Cornea, deren Ringreflexbilder nahezu kreisrund sind und deren Krümmung größtenteils einen Radius von ca. 7,4 mm aufweist. Nur in einer kleinen Zone geht der Radius gegen 7,25 mm, woraus ein schwacher Hornhautastigmatismus von etwa 0,9 dpt resultiert.

Abb. 2 (s. Farbtafel ) zeigt eine sehr unregelmäßige Hornhaut, was schon an den verkrümmten Ringreflexbildern zu erkennen ist. Die Farbskala zeigt Radien zwischen 5 und 16 mm an.

Schwerpunktmäßig betragen die Radien in den Hauptschnitten etwa 7,45 und 6,68 mm, woraus ein Hornhautastigmatismus von 5,2 dpt resultiert. Das Diagramm der Keratometerdaten zeigt einen deutlichen Kurvenknick (unten Mitte), was auf eine konusförmige Vorwölbung der Hornhautmitte schließen läßt (Keratokonus).

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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