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Lexikon der Optik: Strabismus

Strabismus, Schielen, Heterotropie, Stellungsfehler der Augen zueinander, bei dem die Fixierlinie nur eines Auges auf den Fixationspunkt gerichtet ist und/oder die Vertikalmeridiane beider Augen nicht zueinander parallel sind. Der Winkel zwischen der Fixierlinie des fixierenden Auges und des abweichenden Auges wird als Schielwinkel bezeichnet. Die mit dem S. einhergehenden Doppelbilder werden in den meisten Fällen vom Gehirn unterdrückt. Je nach Richtung, in der das schielende Auge abweicht, werden verschiedene Heterotropien unterschieden.

Esotropie oder S. convergens liegt vor, wenn das schielende Auge nach innen abweicht (Einwärtsschielen). Diese Form ist die häufigste Schielform bei Kindern. Eine Exotropie oder S. divergens ist durch ein Abweichen des schielenden Auges nach außen (Auswärtsschielen) begründet. Bei einer Hypotropie (S. deorsumvergens) weicht das schielende Auge nach unten und bei einer Hypertropie (S. sursumvergens) nach oben ab. Zyklotropien liegen vor, wenn die Vertikalmeridiane beider Augen um Achsen verrollt sind, die nahezu mit den Fixierlinien zusammenfallen. Bei einer Exzyklotropie sind die Vertikalmeridiane nach außen verrollt und bei einer Inzyklotropie nach innen.

Änderungen des horizontalen Schielwinkels bei Supraduktion und Infraduktion (Augenbewegung) werden als Alphabet-Symptome zusammengefaßt. Bei einem A-Symptom nimmt die Konvergenz der Sehachsen mit zunehmender Supraduktion zu, während sie bei Infraduktion abnimmt. Beim V-Symptom nimmt die Konvergenz der Sehachsen bei zunehmender Infraduktion zu.

Ein S. alternans liegt vor, wenn das schielende Auge wechselt, während beim S. unilateralis ständig dasselbe Auge abweicht. Tritt das Schielen nur zeitweise auf, spricht man vom S. intermittens.

Ein S. kann entweder konkomittierend oder inkomittierend sein. S. concomitans ist dann gegeben, wenn der Schielwinkel unabhängig von der Blickrichtung nahezu immer der gleiche ist. Bei einem S. incomitans ändert sich der Schielwinkel in Abhängigkeit von der Blickrichtung. Diese Form des S. kann durch Lähmungen der Augenmuskelnerven hervorgerufen werden. Er wird entsprechend dem betroffenen Nerv als Trochlearisparese, Abducensparese oder Okulomotoriusparese bezeichnet. Diese Erkrankungen gehören zum Lähmungsschielen (paretisches Schielen). Der Schielwinkel wird in der Hauptzugrichtung des betroffenen Muskels größer.

  • Die Autoren
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Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
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Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
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Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
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Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
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Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
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Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
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Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
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Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
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Wolfgang Wilhelmi, Berlin
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