Beruhigungsmittel wie Valium, die Benzodiazepine enthalten, können sehr wirksam Angstzustände lösen, indem sie sich an den GABA-A-Rezeptor (Gamma-Aminobuttersäure) im Gehirn anlagern. Allerdings haben sie starke Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Muskelerschlaffung. Der Grund ist ihr mangelndes Unterscheidungsvermögen gegenüber den diversen Untertypen von GABA-A-Rezeptoren, die im Gehirn vorkommen und jeweils andere Effekte auslösen. Wissenschaftler um Ruth McKernan von dem Arzneimittelhersteller Merck Sharp und Dohme konnten durch Untersuchungen an genmanipulierten Mäusen nun zeigen, dass ein Subtyp (Alpha-1) die Schläfrigkeit, nicht aber die Angst lösende Wirkung vermittelt. Verbesserte Medikamente, die sich nicht an diesen Subtyp binden, sollten demnach zu weniger Nebenwirkungen führen. (Nature Neuroscience, Bd. 3, S. 587)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2000, Seite 28
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