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Blickfang: Blau in der Jugend – grün im Erwachsenenalter!

Die Nebenwirkungen von durchzechten Nächten kennen viele aus ihrer Jugend. Aber wie wirkt es sich langfristig auf das Gehirn aus, wenn wir dem Alkohol in jungen Jahren exorbitant frönen?

Dem ging das Team um Mary-Louise Risher von der Duke University in Durham (USA) nach, indem es Rattenhirnschnitte mit einer immunohistochemischen Methode untersuchte: Dabei werden Zellbestandteile farblich sichtbar, wenn sie auf Antikörper reagieren, die mit fluoreszierenden Substanzen markiert wurden. So sind auf den Bildern in Grün Astrozyten und in Blau Neurone des Hippocampus erkennbar.

Links stammen sie von einer erwachsenen Ratte, die in der Jugend keinen Alkohol zu trinken bekam, rechts von einer Ratte mit "Alkoholvergangenheit". Die Astrozyten sind bei letzterer sichtbar größer. Die Neuronenanzahl hingegen ist verringert – ein bekannter, aber ungeklärter Effekt nach lang andauerndem Konsum. Zudem mobilisierten die Astrozyten bestimmte Signalmoleküle, so genannte Thrombospondine; das weist auf Reparaturmechanismen hin. Demnach, so die Forscher, ist der Hippocampus auch noch lange nach dem jugendlichen Alkoholkonsum beeinträchtigt. Sie vermuten, dass die Befunde auf den Menschen übertragbar sind. (mtk)

Risher, M.-L. et al.: Adolescent Intermittent Alcohol Exposure: Dysregulation of Thrombospondins and Synapse Formation are Associated with Decreased Neuronal Density in the Adult Hippocampus. In: Alcohol. Clin. Exp. Res. 10.1111/acer.12913, 2015

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