Welt der Wissenschaft: PLANETENFORSCHUNG: Das Iapetus-Rätsel ist gelöst
Iapetus, ein Mond des Planeten Saturn, gehört zu den ungewöhnlichsten Objekten im
Sonnensystem: Während eine Hemisphäre fast so hell wie Schnee ist, erscheint die
andere nahezu schwarz. Kein anderer Körper im Sonnensystem besitzt eine auch nur
annähernd vergleichbare Struktur. Diese »Helligkeitsdichotomie« des Iapetus wurde
vor mehr als 330 Jahren entdeckt, doch erst jetzt können wir hierfür eine schlüssige
Erklärung geben.
Wie entstand die Helligkeitsdichotomie
des Saturnmonds
Iapetus? Das war
eine der letzten noch offenen
Fragen, die sich die Planetenforscher
bereits im 17. Jahrhundert gestellt
hatten. Die Entstehung von Sonnen- und
Mondfinsternissen, die Phasen der Venus,
die wahre Natur der Kometen oder der
»Henkel« des Saturn, die Größe der Erde
oder die Distanzen zwischen den Planeten
– zu all diesen Fragen kennen wir längst
gute, oft sogar vollständige Antworten.
Aber die Helligkeitsdichotomie des Iapetus,
die erste je auf
einem Trabanten jenseits des Erdmonds
entdeckte Oberflächenstruktur, entzog
sich bislang allen Erklärungsversuchen.
Dieser Artikel will hierfür eine Antwort
anbieten. Sie basiert auf zwei Veröffentlichungen
in der Wissenschaftszeitschrift
Science vom Januar 2010 und kombiniert
frühere Erklärungsversuche mit Entdeckungen
durch die Raumsonde Cassini.
Bevor ich die Erklärung vorstelle, möchte
ich aber zuerst Iapetus selbst und einige
seiner merkwürdigen und im Sonnensystem
einzigartigen Eigenschaften sowie die
Geschichte seiner Erforschung beschreiben.
Mit diesen Hintergrundinformationen
sowie den Messungen der Cassini-
Sonde lässt sich dann unsere Lösung des
Iapetusrätsels gut nachvollziehen.
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