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Serie Philosophie (Teil 4) | Was ist der Mensch?: Das Verhältnis von Mensch und Tier

Philosophen haben dem Menschen immer wieder eine Sonderstellung zugebilligt: das einzige Lebewesen mit Geist und Intelligenz. Doch neue Erkenntnisse der Verhaltens- und Hirnforschung stellen diese Abgrenzung in Frage.
Das Verhältnisvon Mensch und Tier
Sind wir von den Tieren nun radikal verschieden oder doch einfach nur eine von vielen Spezies unter den Erdbewohnern? Anders ausgedrückt: Was ist die Natur des Menschen? Diese Frage treibt Denker schon lange um. Auf Aristoteles geht die Aussage zurück, der Mensch sei ein "vernünftiges Tier" – mit der entscheidenden Gemeinsamkeit, dass beide lebendig sind. Nach antiker Auffassung wird Leben durch die Eigenschaft hervorgebracht, dass etwas eine Seele hat. Mensch und Tier haben gemäß dieser mehr als 2000 Jahre alten Sicht beide eine Leben spendende Seele, aber allein der Mensch besitzt auch Vernunft.

Mit dieser Betrachtungsweise sind zwei Fragen verbunden. Erstens: Was ist dafür verantwortlich, dass etwas lebendig ist? Zweitens: Ist Vernunft wirklich allein dem Menschen vorbehalten? Im 17. Jahrhundert machte René Descartes (1596 – 1650) eine neue Sichtweise des Verhältnisses von Mensch und Tier populär. Im Zuge der Entstehung der Naturwissenschaften gewann der französische Mathematiker und Philosoph die Überzeugung, dass sich Leben und alle biologischen Funktionen des Körpers vollständig mechanistisch erklären lassen; dies entspricht auch heute noch der allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Auffassung.

Zugleich glaubte Descartes, der Mensch unterscheide sich vom Tier dadurch, dass ...

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  • Quellen
Emery, N. J.,Clayton, N. S.: The Mentality of Crows: Convergent Evolution of Intelligence in Corvids and Apes. In: Science 306, S. 1903 – 1907, 2004

Herrmann, E. et al.: Humans have Evolved Specialized Skills of So- cial Cognition: The Cultural Intelligence Hypothesis. In: Science 317, S. 1360 – 1366, 2007

Kaminski, J. et al.: World Learning in a Domestic Dog: Evidence for "Fast Mapping". In: Science 304, S. 1682 – 1683, 2004

Pepperberg, I.: The Alex Studies. Harvard University Press, Cambridge MA 1999

Prior, H. et al.: Mirror-Induced Behavior in the Magpie (Pica pica): Evidence of Self-Recognition. In: PLoS Biology 6, S. 1642 – 1650, 2008
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