Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Ich-Bewusstsein: Der Blick nach innen

Jeder Mensch besitzt ein Bild seines Selbst, das stabil und nur schwer wandelbar erscheint. Doch wozu ist es gut, ein "Ich" zu haben? Der Psychiater Uwe Herwig kennt eine plausible Antwort: Es ermöglicht uns, Gefühle und Handlungen zu steuern.
In Vielfalt vereint
Frau K. fragt sich, wer sie eigentlich ist. Seit Monaten fühlt sich die 37-Jährige befremdet, oft kommt es ihr so vor, als würde sie neben sich stehen. Ihre Familie, ihr Beruf, ihr ganzes Lebens erscheinen ihr irgendwie sinnlos. Frau K. grübelt viel, leidet unter Beklemmungen. Manchmal gerät sie ihren Kindern gegenüber grundlos in Wut und macht sich anschließend Vorwürfe. Sie denkt daran, sich umzubringen.
Herr M. dagegen glaubt, er sei höchstpersönlich dazu auserkoren, die Welt zu retten. Er hält sich für außergewöhnlich begabt, tüftelt nächtelang an einer grandiosen, neuen Weltordnung. Er schlägt das fertige Manuskript mehreren Buchverlagen zur Veröffentlichung vor, bestellt einen teuren Sportwagen, obwohl er schon jetzt Schulden hat. Herr M. fühlt sich so gut und selbstsicher wie noch nie.
Das sind nur zwei Beispiele dafür, was passieren kann, wenn das Selbstbild von Menschen aus den Fugen gerät ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Zwei junge Forscher stellen die Mathematik auf den Kopf

Treten Sie ein in den Bonner Hörsaal, in dem zwei junge Mathematiker im Juni 2022 damit begannen, durch ihren revolutionären Ansatz der verdichteten Mengen die Regeln des Fachs neu zu schreiben! Außerdem in dieser Ausgabe: ein mutiger Vermittlungsansatz im ewigen Streit der Bewusstseinstheorien.

Gehirn&Geist – Zucker als Droge - Wie Süßes unser Gehirn beeinflusst

Auch Erwachsene können Süßem nur schwer widerstehen. Warum wirkt Zucker wie eine Droge und wie beeinflusst Süßes unser Gehirn? Lässt sich dagegen etwas machen? Außerdem: Warum schwindeln manche Menschen ständig, wie kann man solchen pathologischen Lügnern helfen? Manchmal ist es nicht so leicht zu entscheiden, ob wir etwas wirklich sehen oder es uns nur vorstellen. Wie unterscheidet unser Gehirn zwischen Realität und Einbildung? Manche Menschen können längerfristige kognitive Probleme nach einer Krebstherapie haben. Was weiß man über das so genannte Chemobrain, was kann Linderung verschaffen? Dating-Apps ermöglichen es, Beziehungen mit einem Klick zu beenden und plötzlich unsichtbar zu sein. Dieses Ghosting kann für die Opfer sehr belastend sein.

Spektrum Kompakt – KI im Einsatz - Gekommen, um zu bleiben

Künstliche Intelligenz beantwortet längst nicht nur Fragen im Chat. Durch stetiges Lernen berechnet sie das Risiko zukünftiger Naturkatastrophen, entschlüsselt tierische Kommunikation und unterstützt die medizinische Diagnostik.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen
Literaturtipp

Damasio, A.: Ich fühle, also bin ich. dtv, München 2001.
Sachbuch-Klassiker zum Ver­hältnis von Ich und Gehirn


Quellen

Bishop, S. J.: Trait Anxiety and Impoverished Prefrontal Con­trol of Attention.. In: Nature Neuroscience 12, S. 92-98. 2009.

Creswell, J. D. et al.: Neural Correlates of Dispositional Mindfulness During Affect Labeling.. In: Psychosomatic Medicine 69, S. 560-565, 2007.

Critchley, H. D. et al.: Neural Systems Supporting Interoceptive Awareness.. In: Nature Neuroscience 7, S. 189-195, 2004.

Herwig, U. et al.: Modulation of Anticipatory Emotion and Perception Processing by Cognitive Control.. In: Neuroimage 37, S. 652-662, 2007.

Kircher, T. et al.: Towards a Functional Neuroanatomy of Self Processing: Effects of Faces and Words. In: Cognitive Brain Research 10, S. 133-144, 2000.

Moran, J. M. et al.: Neuroanatomical Evidence for Distinct Cognitive and Affective Components of Self.. In: Journal of Cognitive Neuroscience 18, S. 1586-1594, 2006.

Northoff, G. et al.: Self-Referential Processing in our Brain. A Meta-Analysis of Imaging Studies on the Self.. In: Neuroimage 31, S. 440-457, 2006.

Ochsner, K. N., Gross, J. J.: The Cognitive Control of Emotion.. In: Trends Cognitive Science 9, S. 242-249, 2005.

Quirk, G. J. et al.: Stimulation of Medial Prefrontal Cortex Decreases the Responsiveness of Central Amygdala Output Neurons.. In: Journal of Neuroscience 23, S. 8800-8807, 2003.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.