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Biochemie: Der heiße Ursprung des Lebens

Poren und verborgene Hohlräume in Mineralen am Rand warmer alkalischer Quellen in der Tiefsee waren die Brutstätten der ersten Organismen.
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Textauszug:

Die Wunder der Natur verlieren nichts von ihrer Faszination, wenn die Wissenschaft eine Erklärung für sie findet. Obwohl wir heute wissen, warum Vögel fliegen können oder Diamanten funkeln, versetzt uns beides weiterhin in Entzücken. Und obgleich wir auch die physikalischen Hintergründe der thermischen Konvektion im Detail verstehen, bleiben die Geysire im Yellowstone-Nationalpark – als spektakulärste Beispiele dafür – ein hinreißendes Schauspiel.

Zyklische Strömungen von Magma, Wasser oder Luft auf Grund temperaturbedingter Dichteunterschiede bilden aber nicht nur die Triebkraft von »Old Faithful«, sondern sind die Wärmekraftmaschinen der Erde schlechthin. Sie lassen Kontinente wandern oder Vulkane ausbrechen, mischen die Nährstoffe im Ozean und erzeugen das Wetter. Dabei schafft die Konvektion auch beständig neue Gebiete mit hohem chemischem Potenzial. Und vor etwa vier Milliarden Jahren – die Erde war erst ein paar hundert Millionen Jahre alt – ermöglichte dieses Potenzial einige schicksalsträchtige chemische Reaktionen, die jenen Vorgang einleiteten, dem wir letztlich unsere Existenz verdanken.

Obwohl niemand sicher weiß, wie das Leben begann, können Geochemiker, welche die junge Erde erforschen, in Kenntnis der damaligen Bedingungen plausible Vermutungen darüber anstellen und sie prüfen. Die Frage heißt dann nicht: »War es so?«, sondern: »Könnte es so gewesen sein?« Und wenn die Antwort bei jedem Schritt lautet: »Ja, das wäre möglich«, gelangen wir zu einem plausiblen Entwicklungspfad vom Rohmaterial des Universums bis hin zu uns selbst. In diesem Sinn möchte ich hier einige der möglichen Etappen auf dem Weg von einer toten Flüssigkeit zu einer üppig wuchernden Pflanze skizzieren.
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Klarstellung

William Martin ist als ordentlicher Professor am Institut für Botanik III der Universität Düsseldorf kein "Mitarbeiter" von Michael Russell, sondern ein Kollege, der wissenschaftliche Artikel gemeinsam mit ihm veröffentlicht hat.
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