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Autismus: Die Ich-Blockade lösen

Forscher erproben neue Wirkstoffe, die Autismus lindern sollen. Im Tierversuch fördern die Substanzen das Sozialverhalten, doch können sie auch das Handikap bei Menschen beheben? Und muss man das überhaupt?
Wie abgeschottet

Felix liebt es, den Rollladen vor seinem Fenster hoch- und wieder herunter­zufahren. Hoch und runter. Hoch und runter. Hoch und runter. Letztens ist die Mechanik vom Dauereinsatz ­kaputtgegangen und musste repariert werden. Im Wohnzimmer von Familie Glawaty in Kritzkow (Mecklenburg-Vorpommern) plappert der 16-Jäh­­­rige nun schelmisch vor sich hin: "Rollo kaputt. Wer war das?" Immer begleitet von einem heiteren Glucksen in der Stimme. Der ­Junge gibt keine Ruhe, bis seine Mutter endlich antwortet: "Du warst das."
Felix ist Autist. Seine repetitiven Handlungen, so genannte Stereotypien, sind charakteristisch für die Störung. Doch Felix' Einschränkungen gehen noch weiter. Seine Sätze sind selten länger als drei Wörter. So mancher würde sagen, Felix sei behindert. "Er lebt in seiner eigenen Welt", sagt seine Familie. Und wenn es eines Tages ein Mittel gäbe, das ihn aus dieser Welt in die seiner Mitmenschen herüberholen könnte?
Genau danach suchen Neuropharmakologen neuerdings intensiv ...

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  • Quellen und Literaturtipp
Literaturtipp

Brauns, A.: Buntschatten und Fledermäuse. Mein Leben in einer anderen Welt. Goldmann, München 2004
Ein Autist schildert die Störung aus der Innensicht.


Quellen

Baudouin, S. J. et al.: Shared Synaptic Pathophysiology in Syndromic and Nonsyndromic Rodent Models of Autism. In: Science 338, S. 128-132, 2012

Murphy, D., Spooren, W.: EU-AIMS: A Boost to Autism Research. In: Nature Reviews Drug Discovery 11, S. 815-816, 2011

Spooren, W. et al.: Synapse Dysfunction in Autism: A Molecular Medicine Approach to Drug Discovery in Neurodevelopmental Disorders. In: Trends in Pharmacological Science 33, S. 669-684, 2012

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