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Persönlichkeit: Die Lady Gaga in uns

Jeder will "dazugehören" - und trotzdem nicht so sein wie alle anderen. Die Balance zwischen Gemeinsinn und dem Wunsch nach Einzigartigkeit beeinflusst unser Handeln auf subtile Weise und ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Paradiesvogel

Schrille Kostümierungen, halsbrecherische High Heels und Perücken in wechselnden Farben: Das ist die 1,55 Meter große Stefani Joanne Angelina Germanotta. Seit Jahren mischt die ­exzentrische New Yorkerin als "Lady Gaga" die Popwelt auf. Dank ihrer wilden Verkleidungen ist sie inzwischen weit über ihre eigentliche Zielgruppe hinaus bekannt. Lady Gaga sticht selbst aus der schillernden Popkultur hervor und offenbart ­dabei einen extremen Drang, anders zu sein als andere, außergewöhnlich, ­einfach einzigartig. Wer meint, das habe mit dem ­Leben normaler Menschen nichts zu tun, der irrt – ein bisschen Lady Gaga steckt in uns allen.
Sicher: Jeder von uns hat einen mehr oder ­weniger starken Drang, einer Gruppe anzugehören. Ihm verdanken wir unseren Familiensinn, Freundschaften oder das schöne Gefühl, mit ­unseren Wertvorstellungen und Ansichten nicht allein zu sein. Gleichzeitig wollen wir aber auch als Individuen wahrgenommen werden und nicht in der Masse untergehen. Dem Kollektiv­streben steht jener Wunsch gegenüber, für den Lady Gaga ein Paradebeispiel liefert: das Bedürfnis nach Einzigartigkeit.
In seiner heutigen Form geht das Konzept auf den Psychologen Howard Fromkin zurück, der lange an der York University in Ontario (Kanada) forschte ...

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  • Quellen

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Zimbardo, P.: Der Luzifer-Effekt. Die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008

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