Direkt zum Inhalt

Gute Frage: Warum gruseln wir uns gern?

Der Psychologe Peter Walschburger beschäftigt sich mit der Lust am Gruseln und erklärt, warum manche Menschen Horrorfilme und Geisterbahnen lieben.
Mann gruselt sich beim Anschauen eines Horrorfilms

Das Unheimliche lässt uns schaudern und zieht uns gleichzeitig in seinen Bann. Doch was reizt uns so an gruseligen Orten und Geschichten, und warum faszinieren uns Horrorfilme ebenso wie Nachrichten von Unfällen, Gewaltexzessen oder Katastrophen? Wenn sich jemand gruselt, empfindet er meist mehr als bloße Angst. Vielmehr ist das Gruseln eine Mischung aus scheinbar widersprüchlichen Gefühlen, die mit körperlichen Veränderungen einhergeht. Zu Grunde liegt ein uraltes Handlungsmuster, das sich seit Jahrmillionen bewährt hat.

Gerade in Situationen, in denen wir uns sicher und geborgen fühlen, haben wir die Möglichkeit, auf spielerische Art verschiedenste neue Erfahrungen zu sammeln. Wir können dabei gefahrlos erproben, wie gut wir beispielsweise mit Aufregung und Bedrohung, also mit negativen Gefühlen, umgehen können. Wer so genannte Angstlust empfindet, etwa beim Ansehen von Filmen wie "Der Exorzist", ist zunächst unangenehm erregt. Diese Anspannung weicht dann mitunter einem Gefühl der Erleichterung und Freude.

Der spielerische Umgang mit Nervenkitzel zieht vor ­allem abenteuerlustige ältere Kinder und Jugendliche an, aber auch viele Erwachsene. Andere wiederum, zum Beispiel viele unsichere oder ältere Menschen, können dem nicht so viel Lustvolles abgewinnen und meiden solche Situationen. Ein Blick in die kindliche Gefühls- und Bedürfniswelt zeigt, wie unsere Lust am Gruseln entsteht ...

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Bischof, N.: Psychologie - Ein Grundkurs für Anspruchsvolle. Kohlhammer, Stuttgart 2008

Schneider, M.: Systems Theory of Social Motivation. In: Smelser, N. J., Baltes, P. B. (Hg.): International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences. Elsevier, Amsterdam 2001, S. 10120-10125

Walschburger, P.: Mensch-Umwelt-Beziehungen und Lebensqualität. Welche Rolle spielen Natur, Kultur und Zivilisation?. In: Schmidt, W. G. (Hg.): Die Natur-Kultur-Grenze in Kunst und Wissenschaft - Historische Entwicklung - interdisziplinäre Differenz - aktueller Forschungsstand. Königshausen & Neumann, Würzburg 2014, S. 125-140

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.