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Editorial: Die Stunde der Raumsonden

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Sonnensystem geht es zurzeit hoch her: Ein Komet, frisch aus fernen Weiten kommend, zischt in nur 136 000 Kilometer Abstand an unserem Nachbarplaneten Mars vorbei (S. 28). Das entspricht etwa einem Drittel der Entfernung Erde – Mond. Nach dem Absturz des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter vor 20 Jahren ist das die dichteste Annäherung eines Schweifsterns an einen Planeten, von der wir wissen.

Wenngleich sich dieses Schauspiel 240 Millionen Kilometer von uns entfernt zutrug, verfolgten irdische Späher das einzigartige Ereignis aus allernächster Nähe. Denn nicht weniger als sieben aktive Raumsonden sind derzeit auf oder am Roten Planeten im Einsatz. In einer konzertierten Aktion richteten sie ihre Messgeräte auf den vorbeiziehenden Kometen – vom Rover Opportunity, der seit zehn Jahren die Marsoberfläche untersucht, bis zu den beiden Neuankömmlingen MAVEN und MOM, die erst etwa vier Wochen vor der Kometenpassage in eine Umlaufbahn um Mars einschwenkten (S. 19). Zu dieser Instrumenten-Flotte gehört auch Mars Express, eine Sonde der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Seit Anfang 2004 erkundet sie den Roten Planeten. Mit an Bord: eine hochauflösende Stereokamera, aus deren Daten sich im Computer räumliche Ansichten der Marstopografie erzeugen lassen (siehe Titelbild). Dank ihrer besonderen Umlaufbahn liefert sie auch wertvolle Daten über den kleinen Marsmond Phobos. In unserer Titelgeschichte fassen zwei an der Stereokamera beteiligte Wissenschaftler die Highlights der äußerst erfolgreichen ESA-Mission zusammen (S. 36).

Ebenfalls für Furore sorgt die ESA-Raumsonde Rosetta, über die wir bereits mehrfach berichteten. Da die Tochtersonde Philae erst nach Drucklegung dieses Heftes auf der Oberfläche ihres Zielkometen landet, informieren wir Sie auf unserer Webseite www.spektrum.de/rosetta über diese Premiere.

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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