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Editorial: Rosetta - eine Sternstunde der Wissenschaft

Liebe Leserin, lieber Leser,

mehr als zehn Jahre war sie unterwegs und hat dabei über sechs Milliarden Kilometer zurückgelegt: Anfang August 2014 erreichte die europäische Raumsonde Rosetta nun endlich ihr Ziel, den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko. Erstmals in der Geschichte schwenkte eine Sonde in eine Umlaufbahn um einen Kometen ein. Die Bordkameras lieferten die bisher schärfsten Nahaufnahmen eines solchen Himmelskörpers. Die Fotos zeigen die schroffe Oberfläche eines viereinhalb Milliarden Jahre alten Brockens aus Staub, Gestein und Eis. Seit der Entstehung der Planeten ist die Zusammensetzung dieses kosmischen Klumpens unverändert geblieben. Rosettas Messdaten werden uns somit Einblicke in die Urzeit unseres Sonnensystems liefern.

In einem Beitrag meines Kollegen Tilmann Althaus ab S. 28 lassen wir Sie an dieser wissenschaftlichen Pionierleistung teilhaben. Die Bedeutung der Rosetta-Mission ist für mich vergleichbar mit der ersten Landung von Astronauten auf dem Mond. Zwar bringt Rosetta keine Menschen zu dem scheinbar öden Himmelskörper, doch der Komet ist rund 1000-mal weiter von uns entfernt als unser Erdtrabant. Und die wissenschaftliche Ausbeute der Rosetta-Mission wird ungleich größer sein als diejenige des überwiegend politisch und strategisch motivierten Apollo-Mondlandeprogramms.

Mit der Landung von Rosettas Tochtersonde Philae auf der Oberfläche des Kometen erreicht die Mission im November einen weiteren Höhepunkt. Gegenwärtig wählen die Wissenschaftler einen geeigneten Landeplatz auf der komplex geformten Oberfläche des Himmelskörpers aus. Über den weiteren Fortschritt der Mission werden wir sie auch in den kommenden Ausgaben von Sterne und Weltraum informieren – sowie online unter www.spektrum.de/astronomie und auf Twitter unter @Sterne_Weltraum.

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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