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Schreibabys: Einsatz am Kinderbett

Wenn der Säugling stundenlang schreit und durch nichts zu beruhi­gen ist, stehen viele Eltern am Rand eines Nervenzusammenbruchs. In so genannten Schreiambulanzen bekommen sie Hilfe.
Dauerklagen

Aylin Görkan ist verzweifelt. Schon seit Stunden schreit ihr kleiner Sohn Cem, und sie weiß nicht, warum. Die 24-Jährige hat den zwei Monate alten Säugling gestillt und gewickelt. Sie nimmt ihn auf den Arm, geht mit ihm im Zimmer auf und ab. Stundenlang. Sie wiegt ihn, singt ihm vor. Nichts hilft. Cem brüllt.
Die Mutter macht ein Wechselbad der Gefühle durch: Lässt sich der Nachwuchs beruhigen, ist sie erleichtert. Ein einziges Lächeln des Kindes bedeutet für sie den Himmel auf Erden. Wenn Cem sich ihr aufmerksam zuwendet, positiv auf ihre Berührung und Stimme reagiert, vertieft das die Bindung zwischen den beiden. Zur Hölle aber kann es werden, wenn sich das Baby steif macht, den Kopf wegdreht und weiter schreit. Dann überkommen die Mutter Ohnmacht und die Angst, in der Elternrolle zu versagen.
Mit jeder weiteren Minute, die Aylin Görkan in das rot angelaufene Gesicht ihres Sohnes blickt, wird sie nervöser. Was ist mit ihm? Hat er Hunger, oder tut ihm etwas weh? Ist es ihre Schuld, dass er weint? Warum lässt er sich nicht beruhigen? Das ständige Schreien kann sie kaum noch ertragen. Als sie kurz davor ist, die Beherrschung zu verlieren, beschließt sie, Hilfe zu suchen und vereinbart einen Beratungstermin in der Frankfurter Schreiambulanz ...

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  • Quellen und Literaturtipps

Literaturtipps

Barth, R.: Was mein Schreibaby mir sagen will. HiIfe durch bessere Kommunikation – Schritt für Schritt zum Erfolg. Beltz, Weinheim 2008
Elternratgeber zum Lesen kindlicher Signale

Cierpka, M. (Hg.): Frühe Kindheit 0 – 3. Beratung und Psychotherapie für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern. Springer, Heidelberg 2012
Fachbuch rund um die ersten Lebensjahre

Papoušek, M. et al. (Hg.): Regulationsstörungen der frühen Kindheit. Huber, Bern 2004
Fachbeiträge von Experten, teils auf Basis von Erfahrungen der Münchner Schreiambulanz


Quellen

Evanoo, G.: Infant Crying: A Clinical Conundrum. In: Journal of Pediatric Health Care 21, S. 333-338, 2007

Groß, S. et al.: Zur Lage der Beratung und Therapie von Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern in Deutschland. Ergebnisse einer Expertise. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 56, S. 822-835, 2007

Murray, L. et al.: Controlled Trial of the Short- and Long-Term Effect of Psychological Treatment of Post-Partum Depression. 2. Impact on the Mother-Child Relationship and Child Outcome. In: British Journal of Psychiatry 182, S. 420-427, 2003

Out, D. et al.: Intended Sensitive and Harsh Caregiving Responses to Infant Crying: The Role of Cry Pitch and Perceived Urgency in an Adult Twin Sample. In: Child Abuse & Neglect 34, S. 863-873, 2010

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