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Alternativtheorien: Ewige Wahrheiten gibt es nicht

Der Astrophysiker Wolfgang Kundt stellt naturwissenschaftliche Außenseiterhypothesen vor und geht dabei weit über sein Fachgebiet hinaus. Seine Ansätze sind aber solide begründet und oft diskussionswürdig.

Auf den ersten Blick ist das ein unmögliches Buch. Wie kann ein Einzelner es wagen, zu praktisch allen Fachgebieten – von der Geophysik bis zur Kosmologie, von der Biologie bis zur Interpretation der Quantentheorie – eigene Ideen zu präsentieren, die dem naturwissenschaftlichen Mainstream widersprechen? Die Ära der Universalgelehrten vom Schlag Leonardo da Vincis(1452 – 1519) ist doch längst Geschichte. Moderne Naturforschung wird von hoch spezialisierten Teams betrieben, die oft nicht einmal die Arbeiten von Kollegen innerhalb ihres engeren Fachbereichs beurteilen können. Also liegt der simple Schluss nahe: Kundt spinnt.

Bei näherer Betrachtung erweist sich das Urteil aber als vorschnell. Wer sich auf einzelne Kapitel einlässt, begegnet einer naturwissenschaftlich begründeten Argumentation, welche die jeweils vorherrschende Lehrmeinung in Zweifel zieht und alternative Erklärungen vorstellt. In keinem einzigen Fall muten Kundts Überlegungen pseudowissenschaftlich an; allerdings beruft er sich oft auf Arbeiten anderer, die heute wenig Beachtung finden.

Damit ist Wolfgang Kundt der interessante Fall eines ernst zu nehmenden Forschers, der als – mittlerweile emeritierter – Physikprofessor der Universität Bonn zahlreiche Fachpublikationen im Bereich Astrophysik vorweisen kann, es sich aber in den Kopf gesetzt hat, den wissenschaftlichen Mainstream vielfach in Frage zu stellen. Dabei assistiert ihm sein Fachkollege Ole Marggraf als Koautor. ...

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